Fun Keeper Reloaded: Neuer Mazda MX-5 2.0 Softtop im Test
Testbericht
Amalfi (Italien), 16. Februar 2009 - Vor 20 Jahren war was los: Die Mauer zerfiel und der Mazda MX-5 erblickte das Licht der Welt. Beides wirkt bis heute und so haben wir uns die neueste Variante des laut Guinness Buch der Rekorde meistverkauften Roadsters der Welt zum Test vorgenommen. Vornehmlich prüfen wir den puristischen Spaß mit Stoffdach und Sechsgang-Handschaltung, außerdem musste das Hardtop-Coupé mit in Europa neu verfügbarer Automatik ran. Es gibt zwar auch einen preiswerteren 1,6-Liter-Benziner, aber in unseren Wagen muss das stärkere 2,0-Liter-Aggregat ran.
Reißt den Schnabel auf
Ein seit zwei Jahrzehnten erfolgreiches Auto optisch anzufassen, ist immer ein Risiko. In einem mutigen Schritt haben die japanischen Zeichner den Wagen in die neue Linienführung der aktuellen Modellpalette integriert. Durch einen großen Kühlergrill wird jetzt Frischluft ins Fahrzeug gegiert, wobei die Öffnung noch nicht so schamlos riesig wirkt wie bei einigen Peugeots. Zusammen mit den größeren Scheinwerfern, den dynamisch modellierten Seitenschwellern und den breiteren Radhäusern am Heck ist die Operation gelungen: Das Facelift hat dem kleinen Japaner gut getan. Die Hardtop-Variante unterscheidet sich vom Softtop dabei nicht nur durchs Dach, sondern auch durch das Maschendrahtmuster im Kühlergrill und dessen Chromumrandung.
Kabine gut abwaschbar
Innen geht Mazda nur mit einem winzigen neuen Besen übers Interieur. Der Klavierlack-Streifen, aus dem die Lüftungsdüsen gucken, wurde durch aufgerautes Plastik ersetzt, und bei unserem 2,0-Liter mit Schaltgetriebe wird der nach oben verlegte rote Drehzahlbereich mit einem besonders breiten Balken hervorgehoben. Ein Bereich, in dem wir uns noch öfter tummeln werden. Der Rest des Innenraums ist bekannt: viel Plastik, teilweise mit harter Anmutung. Alles wirkt so, als könne man es mit einem Schlauch problemlos sauber spritzen. Die guten Recaro-Sportsitze kommen mit dem Sport-Paket (2.100 Euro) in den Wagen. Allerdings wird der MX-5 wegen seiner Enge für große Menschen nach vier Stunden Fahrt etwas unbequem - aber niemand wird vom MX-5 eine komfortable Reiselimousine erwarten.
Rocker vs. Prinzessin Vom Fahrwerk eines MX-5 erwarten wir viel. Schließlich konnten uns die bisherigen Modell-Generationen dahingehend durchweg überzeugen. Und auch unser handbeschalteter Softtop-Wagen lässt es wieder krachen: Straff und direkt nimmt er sich jeder Kurve an. Dieses von Mazda immer wieder kolportierte Gefühl der Einheit zwischen Fahrer und Roadster ist kein holes Gerede. Der knapp 1.400 Kilogramm leichte Wagen überzeugt uns wieder. Das Hardtop-Coupé will sich anscheinend eine andere Käuferschicht erschließen: Deutlich weicher nimmt es den Untergrund, bügelt sogar ausgewachsene Schlaglöcher sanft weg. Auch Lenkung und Bremsen kommen uns im Klappdach-Modell etwas softer vor. Innere Werte Unsere beiden MX-5 fahren mit dem gleichen Motor: dem 2,0-Liter-Benziner mit 160 PS. Leistungs- und Drehmoment-Werte bleiben gleich, aber der Verbrauch konnte ein wenig runtergeschraubt werden. Arbeiten tief im Inneren der Metall-Maschinerie führen dazu. Kurbelwelle, Kolbenbolzen und Ventilfedern sind neu. Die Verwendung von dauerhaftigeren Materialien bedingt, dass der Drehzahlbereich angehoben werden konnte - die maximal 160 PS liegen jetzt bei 7.000 statt bei 6.700 U/min an. Dies heißt aber auch, dass wir das Aggregat immer gut auf Umdrehungen halten müssen, der richtige Punch ist frühestens ab 4.000 U/min zu spüren. Tempo 100 ist mit Sechsgang-Handschaltung nach 7,6 Sekunden erreicht, hoch geht es bei kernig-rauem Sound bis zu 213 km/h. 7,6 Liter Sprit werden auf 100 Kilometer im Schnitt verpulvert - bisher waren es 7,7 Liter. Automatisches Softster-Feeling Während es die Handschaltung mit sechs Gängen richtig knacken lässt, muss die erstmals in Europa angebotene MX-5-Automatik noch beweisen, ob sie es drauf hat. Ohne großartige Ruckler macht sie ihren Job und kann sogar mit Lenkrad-Schaltwippen zur gewünschten Gang-Position gezwungen werden. Aber auch sie trägt zu einer weichen Gangart bei, passt gut zum komfortableren Roadster mit das Sicherheits-Gefühl verstärkendem Metalldach. Die Automatik fehlte noch, um aus dem Roadster einen Softster zu machen. Die Fahrwerte bestätigen bei einem Verbrauch von 7,9 Litern diesen Eindruck: Beschleunigung in den dreistelligen Bereich in 8,9 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 194 km/h.
Rocker vs. Prinzessin Vom Fahrwerk eines MX-5 erwarten wir viel. Schließlich konnten uns die bisherigen Modell-Generationen dahingehend durchweg überzeugen. Und auch unser handbeschalteter Softtop-Wagen lässt es wieder krachen: Straff und direkt nimmt er sich jeder Kurve an. Dieses von Mazda immer wieder kolportierte Gefühl der Einheit zwischen Fahrer und Roadster ist kein holes Gerede. Der knapp 1.400 Kilogramm leichte Wagen überzeugt uns wieder. Das Hardtop-Coupé will sich anscheinend eine andere Käuferschicht erschließen: Deutlich weicher nimmt es den Untergrund, bügelt sogar ausgewachsene Schlaglöcher sanft weg. Auch Lenkung und Bremsen kommen uns im Klappdach-Modell etwas softer vor. Innere Werte Unsere beiden MX-5 fahren mit dem gleichen Motor: dem 2,0-Liter-Benziner mit 160 PS. Leistungs- und Drehmoment-Werte bleiben gleich, aber der Verbrauch konnte ein wenig runtergeschraubt werden. Arbeiten tief im Inneren der Metall-Maschinerie führen dazu. Kurbelwelle, Kolbenbolzen und Ventilfedern sind neu. Die Verwendung von dauerhaftigeren Materialien bedingt, dass der Drehzahlbereich angehoben werden konnte - die maximal 160 PS liegen jetzt bei 7.000 statt bei 6.700 U/min an. Dies heißt aber auch, dass wir das Aggregat immer gut auf Umdrehungen halten müssen, der richtige Punch ist frühestens ab 4.000 U/min zu spüren. Tempo 100 ist mit Sechsgang-Handschaltung nach 7,6 Sekunden erreicht, hoch geht es bei kernig-rauem Sound bis zu 213 km/h. 7,6 Liter Sprit werden auf 100 Kilometer im Schnitt verpulvert - bisher waren es 7,7 Liter. Automatisches Softster-Feeling Während es die Handschaltung mit sechs Gängen richtig knacken lässt, muss die erstmals in Europa angebotene MX-5-Automatik noch beweisen, ob sie es drauf hat. Ohne großartige Ruckler macht sie ihren Job und kann sogar mit Lenkrad-Schaltwippen zur gewünschten Gang-Position gezwungen werden. Aber auch sie trägt zu einer weichen Gangart bei, passt gut zum komfortableren Roadster mit das Sicherheits-Gefühl verstärkendem Metalldach. Die Automatik fehlte noch, um aus dem Roadster einen Softster zu machen. Die Fahrwerte bestätigen bei einem Verbrauch von 7,9 Litern diesen Eindruck: Beschleunigung in den dreistelligen Bereich in 8,9 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 194 km/h.
Technische Daten
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihen-Otto-Motor |
Hubraum: | 1.999 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 118 kW (160 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 188 Nm bei 5.000 UPM |
Preis
Neupreis: 25.000 € (Stand: Februar 2009)Fazit
Operation gelungen, Patient wieder auf der Höhe der Zeit. Die Optik-Kur hat dem MX-5 gut getan und der 2,0-Liter-Benziner ist in Kombination mit der Sechsgang-Handschaltung eine deutlich bessere Empfehlung als noch beim alten Modell.Die neu angebotene Automatik macht die Hardtop-Coupé-Variante erst recht zu einem eher komfortablen Fahrzeug, was sicher bei weiblichen Roadster-Fans gut ankommt.
Testwertung
Quelle: auto-news, 2009-02-16
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