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Testbericht

14. April 2005
Lengenfeld, 14. April 2005 – Günstige, kleine Autos liegen im Trend, das haben die letzten Automessen gezeigt. Der VW Fox und das neue Trio Citroën C1, Peugeot 107 und Toyota Aygo sind nur einige Neuheiten, die für die neue Sparsamkeit stehen: kleine Autos mit gutem Design und Preisen um 9.000 Euro. Ebenfalls nett anzusehen und nochmals rund 1.000 Euro günstiger sind Fahrzeuge wie Fiat Panda, Daihatsu Cuore und Kia Picanto. Um dieser Konkurrenz Paroli zu bieten, offeriert Ford den Ka nun in derselben Preisklasse: Als Ka Student kostet das Fahrzeug mit 60-PS-Motor nur 7.990 Euro. Wir haben das Auto gefahren, um festzustellen, ob der schon etwas angejahrte Ka mit den neuen Modellen mithalten kann. 20 Zentimeter länger als ein Panda Unter den genannten Kleinwagen ist der rundliche Ka mit seinen 3,62 Metern der längste: Er ist etwa 20 Zentimeter länger als Panda, Cuore und Picanto. Es gibt ihn ausschließlich als Dreitürer mit vier Sitzplätzen. Als Motoren stehen drei Benziner mit 60, 75 und 95 PS zur Auswahl. Das Sondermodell Student gibt es aber ausschließlich mit dem 60 PS starken 1,3-Liter-Motor. Subjektiv macht sich der Motor des kleinen Ford nicht schlecht. Für Stadtfahrten und gelegentliche Landpartien reicht die Beschleunigung allemal. 15,4 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 sind kein schlechter Wert für ein 60-PS-Modell. Das Maximaltempo liegt laut Kfz-Schein bei 155 km/h, aber in der Praxis sind Geschwindigkeiten jenseits von 140 km/h nur mit etwas Anlauf zu erreichen. Den Spritverbrauch gibt Ford mit 5,9 Litern an.

Drei Sekunden langsamer als ein Cuore Vergleichen wir die Daten mit dem Daihatsu Cuore: Der sprintet mit seinem 58-PS-Motor in 12,2 Sekunden auf 100 und erreicht 160 km/h. Der Spritverbrauch liegt bei 4,8 Litern. Hier hat der Daihatsu also die Nase vorn. Gerechterweise muss man allerdings erwähnen, dass der Cuore wegen seiner kleineren Abmessungen auch nur 720 Kilo wiegt – deutlich weniger als der 962 Kilo schwere Ka. Klassentypische Fahrwerksschwächen Das Fünfgang-Getriebe des Ka gibt keinen Anlass zu Beanstandungen. Der Schalthebel ist zwar etwas klobig, aber bedienen lässt er sich gut. Das Fahrwerk hat die klassentypischen Defizite: Bei Bodenunebenheiten spürt man Stöße, und in Kurven oder bei plötzlichen Lenkmanövern wankt die Karosserie. Aber bei Autos dieser Kategorie kann man eben kein Fahrwerk wie in einem BMW 7er erwarten. Rundliche Formen außen und innen Das rundliche Außendesign des Ka setzt sich im Innenraum fort: Armaturenbrett und Türinnenverkleidungen greifen auf das Oval als Gestaltungselement zurück. Der schwungvoll gestaltete Instrumententräger besteht aus etwas altmodischem, glänzendem Hartplastik. Schöner sind die Instrumente im Ka Student mit ihrer Schwarz-Weiß-Optik. Dass hier ein Drehzahlmesser fehlt, stört Kleinwagenfahrer wohl wenig. Eher schon, dass sich das Lenkrad nicht in der Höhe verstellbar ist – da werden besonders kleine oder besonders große Insassen Schwierigkeiten haben, die Instrumente abzulesen. Der Fahrersitz ist dafür höhenverstellbar. Er bietet auch akzeptablen Halt in Kurven. Manuell einstellen muss man die Außenspiegel – das funktioniert genauso gut wie elektrisch, allerdings wirken die verantwortlichen Bedienelemente beim Ka eher wackelig.

Wie in der Sofaecke Der Einstieg in den Fond des Dreitürers klappt einfach, obwohl der Fahrersitz beim Nach-vorne-Klappen der Sitzlehne nicht automatisch nach vorne rückt. Der Sitzkomfort hinten ist jedoch eher unterdurchschnittlich für die Klasse. Während die Knie von Erwachsenen noch Platz haben, stößt der Passagier mit dem Kopf an die Fahrzeugdecke, wenn er ihn an die Kopfstütze legen will. Ansonsten fühlen sich Insassen auf dem Rücksitz gemütlich aufgehoben wie in der heimischen Sofaecke – Armauflagen in den Seitenwänden tragen dazu bei.

Frischluft über Ausstellfenster Ablagen sind eher Mangelware. Ein praktisches und großes Fach mit Deckel findet sich allerdings auf der rechten Seite in der Armauflage. Frischluft führen sich die Fondpassagiere über die Ausstellfenster zu. Dreipunktgurte und Kopfstützen sind Serie. Mehr Kofferraum als im Cuore Der Kofferraum bietet bei fensterhoher Beladung 186 Liter, wenn die Rücksitzlehnen aufrecht stehen und 451 Liter bei umgelegten Rücksitzen. Bei dachhoher Beladung und umgelegten Rücksitzen passen 724 Liter in den Ka. Für den Daihatsu Cuore gibt es nur Messwerte für fensterhohe Beladung: Hier bietet der Daihatsu 154 bis 421 Liter, also etwas weniger als der Ka. Hier spielt der Ford die Vorteile seiner größeren Länge aus. Das Umlegen der Rücksitze ist bei unserem Studentenauto dank der versenkbaren Kopfstützen einfach. Da die Sitzpolster nicht gekippt werden können, stehen die umgelegten Lehnen allerdings in den Laderaum hinein.

Reserverad unter dem Boden Die Kofferraumauskleidung verrutscht leicht; die elektrischen Kabel der Rücklichter sind innen nicht verkleidet und die Kofferraumabdeckung wirkt ziemlich primitiv. Das Reserverad befindet sich unter dem Boden. Nachteil: Es kann unbemerkt beschädigt werden – bei einer Reifenpanne steht man dann ohne Ersatz da.

1.300 Euro günstiger Bisher kostete der Ka mindestens 9.300 Euro. Das Sondermodell Ka Student bietet dasselbe wie das Serienauto, ist aber 1.310 Euro günstiger. Nun gut, das Sondermodell ist nur in der Außenfarbe Marine-Blau und mit blauen Polsterstoffen verfügbar – hier hat man beim Serien-Ka jeweils die Auswahl zwischen zwei Alternativen. Aber die Ausstattung ist ansonsten gleich: Zum serienmäßigen Sicherheitspaket zählen ABS und vier Airbags; auch eine Servolenkung ist an Bord. Komfortelemente wie elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung kann man gegen Aufpreis ordern. ESP gibt es dagegen auch nicht gegen Geld. (sl)
Technische Daten
Antrieb:Vorderradantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Ottomotor
Hubraum:1.299
Anzahl Ventile:8
Anzahl Zylinder:4
Leistung:44 kW (60 PS) bei UPM
Drehmoment:99 Nm bei 2.500 UPM
Preis
Neupreis: 7.990 € (Stand: April 2005)
Fazit
Der Ka wird mit einem Schlag um 1.300 Euro billiger: Das ist die Quintessenz des neuen Ford-Angebots. Darüber kann man sich als Käufer kaum ärgern. Preislich rutscht das Auto damit in die Nähe von kleineren Konkurrenten wie dem Daihatsu Cuore. Doch kann der Ka die Vorteile der überlegenen Größe wirklich ausspielen? Beim Kofferraumvolumen bietet er mehr, aber im Fond sitzt man im Cuore mindestens ebenso gut wie im kleinsten Ford. Gegen das neuere Design von Cuore & Co sieht der Ka – innen wie außen – etwas alt aus. Bei den Fahrleistungen kann er mit dem Daihatsu ebenfalls nicht mithalten. So bleibt im Wesentlichen der größere Kofferraum und das bessere Image. Wer lieber einen Ford als einen Daihatsu fährt, wird sich über den dramatisch gesunkenen Preis freuen. (sl)

Quelle: auto-news, 2005-04-14

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