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Testbericht

30. Oktober 2003

Kombis der unteren Mittelklasse sind Autos, die es wohl immer geben wird: Sie sind praktisch als Transportfahrzeuge, handlich wegen ihrer limousinenähnlichen Fahreigenschaften und günstig mit Einstiegspreisen ab 15.000 Euro. Fiats Angebot in dieser Gruppe ist der Stilo Multiwagon. Den Kombi gibt es in den drei Ausstattungen Basis, Active und Dynamic und mit vier verschiedenen Motoren. Neben zwei Benzinern sind das zwei 1,9-Liter-Turbodiesel mit Common-Rail-Einspritzung und 80 beziehungsweise 115 PS. Wir haben das Auto mit dem stärkeren der zwei Selbstzünder für Sie getestet.

255 Newtonmeter Drehmoment
Der Motor stellt laut Datenblatt ein beachtliches Drehmoment von 255 Newtonmetern bei 2.000 U/min zur Verfügung. Doch auf den ersten Blick ist ihm das nicht anzumerken. Das liegt zunächst an einer gewissen Anfahrschwäche: Man muss tüchtig Gas geben, um den Kombi vom Fleck zu kriegen. Auch während des Fahrens mussten wir acht geben, nicht in zu niedrige Drehzahlen zu geraten. Zwar zieht der Fiat gut von unten heraus durch. Doch wenn man das Fünfgang-Getriebe nach Gehör und Gefühl schaltet, landet man oft einmal bei unter 1.500 U/min, und das ist denn auch für einen durchzugstarken Diesel zu wenig. 

Euro 4 noch nicht in Sicht
Im Stilo Multiwagon hält der 1,9-Liter-Diesel mit 115 PS die Euro-3-Norm ein. Damit kann sich das Auto nicht für die Steuerbefreiung qualifizieren, die bei Euro 4 winkt. Das macht beispielsweise der Opel Astra Caravan 1.7 CDTi besser. Abhilfe ist auch noch nicht in Sicht: Selbst die Motoren der nächsten Diesel-Generation, die Multijet-Aggregate, halten bisher nur Euro 3 ein. Auch einen Partikelfilter gibt es bei Fiat bisher noch nicht. Den Kraftstoffverbrauch gibt Fiat mit 5,6 Litern auf 100 Kilometer an. Wir verbrauchten mit 7,9 Litern deutlich mehr. Bei bewusst sparsamer Fahrweise schafften wir immerhin 6,8 Liter auf 100 Kilometer.

Schwanken in der Kurve
Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 190 km/h erreicht. Der Tacho unseres Testwagens ließ sich sogar bis auf 210 km/h treiben. Bei hohem Tempo wird jedoch das Fahrwerk unangenehm. Bei niedrigem Tempo mag man das Schwanken in der Kurve und bei plötzlichen Richtungswechseln noch als sympathische Schrulle des Autos empfinden - bei hohem Tempo könnte es kritisch werden.

Innenraum
Wir fuhren die Topversion Dynamic. Hier sieht der Arbeitsplatz des Fahrers recht annehmbar aus. So fassen Chromringe die Instrumente ein. Die Sitze gewähren guten Seitenhalt. Auch von den Platzverhältnissen her gesehen, gefällt der Sitzkomfort vorne wie hinten sehr gut: An Kopffreiheit mangelt es nirgends, und im Fond ist auch genug Raum für die Beine: Einem 1,75 Meter großen Fondinsassen bleiben zehn Zentimeter vor den Knien, wenn der Sitz vor ihm für dieselbe Körpergröße eingestellt ist.

Zugänglicher Kofferraum
Der Kofferraum ist sehr gut zugänglich: Ladegut kann hineingeschoben und herausgezogen werden, ohne dass eine Schwelle zu überwinden wäre. Die Ladekante liegt mit 52 Zentimetern über dem Boden ebenfalls sehr günstig. Doch solche Werte sind bei Kombis dieser Klasse nichts Ungewöhnliches. Der Bügelgriff der Heckklappe mit der integrierten Entriegelung dagegen ist eine eigenständige und praktische Lösung. Damit lässt sich die Klappe sehr einfach öffnen. Als nicht ganz so praktisch entpuppt sich die separat zu öffnende Heckscheibe. Das Extra kostet  290 Euro Aufpreis, die wir uns sparen würden: Die Öffnung ist recht klein und liegt so hoch, dass das Hineinfassen in den Kofferraum schwer fällt.

Verschiebbare Rückbank mit Nachteilen
Ebenfalls mit 290 Euro in der Extra-Liste steht eine verschiebbare Rücksitzbank. Damit lassen sich die beiden Teile der asymmetrisch gegliederten Fondbank einzeln um 15 Zentimeter längs verschieben. Der Kofferraum kann so von 510 auf 550 Liter erweitert werden. Reicht das nicht, legt man die Rücksitzlehnen um. Dies ist schon ab der Basisvariante asymmetrisch geteilt möglich. Ordert man allerdings die verschiebbare Rückbank, so lässt sich nur die Lehne, nicht aber das Sitzpolster umklappen. Nachteil: Der Laderaum wird dann nach dem Umlegen nicht eben - ein gravierender Nachteil gerade bei einem Kombi, zu dessen Stärken der Gepäcktransport zählen sollte. 

Typisches Kombivolumen
Nach dem Umklappen lassen sich bis zu 1.480 Liter Gepäck verstauen - ein typischer Wert für einen Kombi der unteren Mittelklasse. Die Maße des Gepäckabteils: In der Normalkonfiguration misst man eine Breite von 114 Zentimetern und eine Tiefe von maximal 105 Zentimetern. Durch Umlegen der Rücksitzlehne erhält man eine 172 Zentimeter lange Ladefläche.

Stilo Multiwagon ab 16.500 Euro
Den Stilo Multiwagon gibt es in der Basisausstattung als 1.6 16V mit 103 PS für 16.500 Euro. Der von uns gefahrene 1.9 JTD 115 kostet in der Basisausstattung 18.800 Euro. Die Serienausstattung aller Stilo-Kombis umfasst unter anderem ABS, Front-, Seiten- und Kopfairbags, elektrische Fensterheber vorn, elektrisch bedienbare Außenspiegel, Nebelscheinwerfer und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung. ESP kostet 550 Euro Aufpreis. Der Einstiegspreis für den Multivan ist eher günstig. Selbst Konkurrenten mit günstigem Preis wie Toyota Corolla oder Skoda Octavia können den Fiat nicht unterbieten. Den Toyota Corolla Combi 1.4 C mit 97 PS gibt es zwar schon ab 14.850 Euro. Doch ist die Serienausstattung nicht so umfangreich. Zwar ist ein Kassettenradio Serie, doch elektrisch einstellbare Außenspiegel, Fensterheber vorne und Zentralverriegelung sind weder Serie noch gegen Aufpreis erhältlich. Die nächsthöhere Ausstattung bietet diese Features, kostet dann aber 16.600 Euro, liegt also gleichauf mit dem Fiat. Auch beim Skoda Octavia Combi gibt es ein günstiges Einstiegsmodell. Es bietet 102 PS und kostet 15.640 Euro. Hier aber fehlen Nebelscheinwerfer, Kopfairbags, Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber vorn und die fünfte Kopfstütze.

 

Technische Daten
Motor Bauart:Vierzylinder-Turbodiesel, Common-Rail-Einspritzung, 16 Ventile
Hubraum:1.910
Leistung:85 kW (115 PS) bei UPM
Drehmoment:255 Nm bei 2.000 UPM
Preis
Neupreis: 16.500 €

Quelle: auto-news, 2003-10-30

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