Ford B-Max - Fehlt da was?
Beim Opel Meriva etwa öffnen sich die Türen gegenläufig und beim Ford B-Max, der im Herbst auf den deutschen Markt rollen wird (Basispreis 15.950 Euro), entschieden sich Designer zu einer noch radikaleren Lösung.
Wenn sich die hinteren Schiebetüren und die konventionelle vorderen Türen öffnen, entsteht ein großzügiger Zutritt ohne B-Säule, die man bei den Kölnern als Panorama-Schiebetür bezeichnet. Bis die Entwicklung dieser Lösung allerdings abgeschlossen war, mussten die Entwickler, so Klaus-Peter Tamm, leitender Entwicklungsingenieur bei Ford-Europa, „zahlreiche besonders innovative Lösungen finden“. Der B-Max sollte ein Sicherheitsniveau erreichen, das „in allen bekannten Unfallszenarien einen Höchstmaß an Insassenschutz bietet.“
Ein Automobil ohne klassische B-Säule wie der B-Max verlangt nach besonderen Lösungen. Um die Insassen des Wagens vor schweren Unfallschäden zu schützen, wurde ultrahochfester Boron-Stahl verwendet. Insgesamt bestehen 58 Prozent der B-Max-Karosserie aus hochfesten Stählen. Bei einem Seitenaufprall nehmen beide Türrahmen die Energie gemeinsam auf. Die Arbeit der Rettungskräfte wird übrigens im Notfall durch die weit öffnenden Türen deutlich erleichtert.
Bei extremen Unfallszenarien bewirkt ein sogenannter Crash-Catcher, der beide Türen miteinander verbindet, mittels eines verstärkten Schließmechanismus und einer zentral integrierten Karosserie-Säule, dass die Türen mit der Dach- und Bodenstruktur des B-Max verbunden bleiben. Angesichts dieser Funktion sprechen die Ford-Techniker auch nicht von einer fehlenden, sondern einer „versteckten“ B-Säule.
Für den Fall der Fälle ist der B-Max mit insgesamt sieben Airbags ausgerüstet. Dazu gehört auch ein Knie-Airbag. Weil die Sicherheitsgurte wegen der fehlenden B-Säule in die Frontsitze integriert werden mussten, wurden die Gurtkraftbegrenzer und auch die -straffer den neuen Verhältnissen angepasst.
Natürlich besitzt der B-Max zahlreiche Sicherheits- und Assistenzsysteme zur Vermeidung von Unfällen. In der Stadt hilft dabei die „Active City Stop Technologie“, die mittels eines Lasersensors Hindernisse erkennt, den Fahrer warnt und im Notfall den Wagen einbremst. Als erstes Ford-Modell in Europa bietet der B-Max darüber hinaus einen Notruf-Assistenten. Dabei handelt es sich um ein Element des ebenfalls neuen Kommunikations- und Unterhaltungssystems Sync, das im Notfall selbstständig Rettungskräfte alarmiert und sie in der jeweiligen Landessprache (insgesamt spricht Sync 30 Sprachen) über den Standort des Fahrzeugs informiert. Für den Notruf-Assistent werden übrigens keine zusätzlichen Kosten fällig.
Ein Fahrzeug ohne B-Säule, das erleichtert sicherlich den Einstieg und die Sicht. Aber ist das auch eine sichere Lösung? Ford hat zumindest so einiges getan, damit der neue B-Max auch im Crashfall seine Insassen schützt.
Quelle: Autoplenum, 2012-04-17
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