Faszination: Mercedes SLR Stirling Moss - Gesichtsstraffung
Testbericht
Der Fahrwind walzt die Gesichtszüge nach hinten und in den Ohren bollert ein mächtiges Triebwerk. In keinem anderen Auto ist man derzeit dem Wetters mehr ausgeliefert als im Mercedes SLR Stirling Moss.
Der Mercedes SLR sagt zum Abschied lautstark servus. Die Schwaben, seit langem glühende Verfechter von Final Editions und subventionierten Auslaufmodellen, haben sich diesmal etwas ganz besonderes ausgedacht. Mit Sonderlacken, extravaganten Ziernähten und strahlenden Luxusfelgen allein ist es beim SLR nicht getan. Der spektakulärste Mercedes der vergangenen Jahrzehnte bekommt einen ganz besonders würdigen Abschied.
"Wir wollten die Ära SLR nicht mit einer gewöhnlichen Final Edition beenden", sagt Detlef Bathelmes, verantwortlich für die Nobelbaureihen SLR und Maybach im Hause Mercedes. "Die Entwicklung hat zwei Jahre gedauert - und was dabei herausgekommen ist, sieht man hier." Die Ingenieure im britischen McLaren-Werk Woking schneiderten dem potenten Supersportler einen engen Rennanzug auf den Leib, der 75 auserwählte Kunden auf Anhieb das Scheckbuch ziehen ließ. 750.000 Euro plus Mehrwertsteuer kostet der Roadster, der weltweit seinesgleichen sucht. Das Geld dürfte gut angelegt sein - denn der normale SLR läuft in diesen Tagen aus und mit dem neuen Flügeltürer SLS gibt es keinen echten Nachfolger. Bis zum Jahresende wird in Woking nur noch die Sonderedition Stirling Moss produziert. Dann ist der SLR ganz Geschichte. Die Frisur ist bereits bei Tempo 50 futsch. Und auch sonst meint es der futuristisch anmutende Renner nicht gerade geruhsam mit seinen Insassen.
Der SLR Stirling Moss ist ein Power-Roadster, wie er puristischer kaum sein könnte. Dach oder Windschutzscheibe fehlen völlig und auch die Türen sind mehr Einstiegshilfen denn Schutz gegen äußere Einflüsse. Unter der ebenso langen wie flachen Motorhaube arbeitet der bekannte Kompressor-V8 aus dem SLR 722. Durch die völlig veränderte Karosserie ohne große Aufbauten sieht der Stirling Moss nicht nur spektakulärer aus, sondern bringt nun nur noch 1,5 Tonnen auf die Waage. 200 Kilogramm weniger - das tut der Fahrdynamik des oftmals als zu träge bezeichneten Supersportlers sichtlich gut. Enge Kurven steuert der Super-Mercedes präziser an, hält dabei stoischer denn je die Spur.
Seit Anfang 2004 produzierte Mercedes gemeinsam mit dem Rennsportexperten McLaren in dessen Werk rund 2.200 der bei aller Sportlichkeit sehr komfortable SLR. "Manche unserer Kunden haben bereits mehrere SLR-Fahrzeuge", sagt Barthelmes. "Jetzt gibt es zum Abschluss also noch mal einen echten Knall." Der Knall trägt einen großen Namen: Rennfahrlegende Stirling Moss, viele Jahre mit Mercedes unterwegs, ist der Taufpate des Editions-SLR. Sein Namenszug findet sich - jederzeit gut lesbar - auf der Mittelkonsole eingraviert. Eine Verleihungsurkunde mit der Original-Unterschrift des Seniors gibt es für die 75 Kunden ebenfalls.
"Wir sind bereits vor dem Produktionsstart ausverkauft", freut sich Barthelmes. "Und die potenziellen Kunden haben wir in drei Workshops in die Entwicklung des Fahrzeugs mit eingebunden." Knapp die Hälfte der offenen Boliden bleibt in Deutschland. Da eine offizielle USA-Zulassung fehlt, gehen die meisten anderen Autos in den Mittleren Osten, nach Frankreich, Italien und England.
Doch weit mehr als den Namen und die Urkunde dürfte die meisten der unvergleichliche Charakter des SLR interessieren. Einen 650 PS starken Renner, der guten Gewissens nur mit Helm zu bewegen ist und bei allem Komfort noch 350 km/h schnell läuft - das ist einzigartig. Ansonsten bekommt man derartige Leistungsschübe allenfalls noch bei den offenen Le-Mans-Rennern. Erinnern soll der SLR Stirling Moss auch an den Husarenritt des britischen Piloten bei der Mille Miglia des Jahres 1955. Dabei brauchte Moss in einem offenen Mercedes 300 SLR für die 1.600 Kilometer lange Strecke von Brescia nach Rom und zurück kaum mehr als zehn Stunden.
Das wäre heute selbst mit dem neuen Modell kaum zu schaffen - trotz des Spurts von 0 auf 100 km/h in 3,5 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von unglaublichen 350 km/h. Am Lenkrad des SLR Stirling Moss zeigen sich die Unterschiede zum geschlossenen Modell deutlich. Der ganze Supersportler fährt sich agiler und filigraner. Wenn die Aufladung erst einmal greift, sollte man seine Sinne fest beisammen haben.
Gespräche bei über 80 km/h sind ohnehin nicht möglich - also sollte man den SLR Stirling Moss am besten im Alleingang reiten. Auch wenn Details wie Radio, Seitenfenster und Frontscheibe fehlen - eine Klimaautomatik sorgt bei langsamer Sommerfahrt für angenehme Kühlung. Barthelmes: "Wir wollten, dass man auch in diesem Wagen trotz aller Sportlichkeit noch komfortabel unterwegs sein kann." Kann man. Muss man aber nicht.
Der Mercedes SLR sagt zum Abschied lautstark servus. Die Schwaben, seit langem glühende Verfechter von Final Editions und subventionierten Auslaufmodellen, haben sich diesmal etwas ganz besonderes ausgedacht. Mit Sonderlacken, extravaganten Ziernähten und strahlenden Luxusfelgen allein ist es beim SLR nicht getan. Der spektakulärste Mercedes der vergangenen Jahrzehnte bekommt einen ganz besonders würdigen Abschied.
"Wir wollten die Ära SLR nicht mit einer gewöhnlichen Final Edition beenden", sagt Detlef Bathelmes, verantwortlich für die Nobelbaureihen SLR und Maybach im Hause Mercedes. "Die Entwicklung hat zwei Jahre gedauert - und was dabei herausgekommen ist, sieht man hier." Die Ingenieure im britischen McLaren-Werk Woking schneiderten dem potenten Supersportler einen engen Rennanzug auf den Leib, der 75 auserwählte Kunden auf Anhieb das Scheckbuch ziehen ließ. 750.000 Euro plus Mehrwertsteuer kostet der Roadster, der weltweit seinesgleichen sucht. Das Geld dürfte gut angelegt sein - denn der normale SLR läuft in diesen Tagen aus und mit dem neuen Flügeltürer SLS gibt es keinen echten Nachfolger. Bis zum Jahresende wird in Woking nur noch die Sonderedition Stirling Moss produziert. Dann ist der SLR ganz Geschichte. Die Frisur ist bereits bei Tempo 50 futsch. Und auch sonst meint es der futuristisch anmutende Renner nicht gerade geruhsam mit seinen Insassen.
Der SLR Stirling Moss ist ein Power-Roadster, wie er puristischer kaum sein könnte. Dach oder Windschutzscheibe fehlen völlig und auch die Türen sind mehr Einstiegshilfen denn Schutz gegen äußere Einflüsse. Unter der ebenso langen wie flachen Motorhaube arbeitet der bekannte Kompressor-V8 aus dem SLR 722. Durch die völlig veränderte Karosserie ohne große Aufbauten sieht der Stirling Moss nicht nur spektakulärer aus, sondern bringt nun nur noch 1,5 Tonnen auf die Waage. 200 Kilogramm weniger - das tut der Fahrdynamik des oftmals als zu träge bezeichneten Supersportlers sichtlich gut. Enge Kurven steuert der Super-Mercedes präziser an, hält dabei stoischer denn je die Spur.
Seit Anfang 2004 produzierte Mercedes gemeinsam mit dem Rennsportexperten McLaren in dessen Werk rund 2.200 der bei aller Sportlichkeit sehr komfortable SLR. "Manche unserer Kunden haben bereits mehrere SLR-Fahrzeuge", sagt Barthelmes. "Jetzt gibt es zum Abschluss also noch mal einen echten Knall." Der Knall trägt einen großen Namen: Rennfahrlegende Stirling Moss, viele Jahre mit Mercedes unterwegs, ist der Taufpate des Editions-SLR. Sein Namenszug findet sich - jederzeit gut lesbar - auf der Mittelkonsole eingraviert. Eine Verleihungsurkunde mit der Original-Unterschrift des Seniors gibt es für die 75 Kunden ebenfalls.
"Wir sind bereits vor dem Produktionsstart ausverkauft", freut sich Barthelmes. "Und die potenziellen Kunden haben wir in drei Workshops in die Entwicklung des Fahrzeugs mit eingebunden." Knapp die Hälfte der offenen Boliden bleibt in Deutschland. Da eine offizielle USA-Zulassung fehlt, gehen die meisten anderen Autos in den Mittleren Osten, nach Frankreich, Italien und England.
Doch weit mehr als den Namen und die Urkunde dürfte die meisten der unvergleichliche Charakter des SLR interessieren. Einen 650 PS starken Renner, der guten Gewissens nur mit Helm zu bewegen ist und bei allem Komfort noch 350 km/h schnell läuft - das ist einzigartig. Ansonsten bekommt man derartige Leistungsschübe allenfalls noch bei den offenen Le-Mans-Rennern. Erinnern soll der SLR Stirling Moss auch an den Husarenritt des britischen Piloten bei der Mille Miglia des Jahres 1955. Dabei brauchte Moss in einem offenen Mercedes 300 SLR für die 1.600 Kilometer lange Strecke von Brescia nach Rom und zurück kaum mehr als zehn Stunden.
Das wäre heute selbst mit dem neuen Modell kaum zu schaffen - trotz des Spurts von 0 auf 100 km/h in 3,5 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von unglaublichen 350 km/h. Am Lenkrad des SLR Stirling Moss zeigen sich die Unterschiede zum geschlossenen Modell deutlich. Der ganze Supersportler fährt sich agiler und filigraner. Wenn die Aufladung erst einmal greift, sollte man seine Sinne fest beisammen haben.
Gespräche bei über 80 km/h sind ohnehin nicht möglich - also sollte man den SLR Stirling Moss am besten im Alleingang reiten. Auch wenn Details wie Radio, Seitenfenster und Frontscheibe fehlen - eine Klimaautomatik sorgt bei langsamer Sommerfahrt für angenehme Kühlung. Barthelmes: "Wir wollten, dass man auch in diesem Wagen trotz aller Sportlichkeit noch komfortabel unterwegs sein kann." Kann man. Muss man aber nicht.
Quelle: Autoplenum, 2009-06-17
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