Unsere Partnerseiten: 12gebrauchtwagen.de12neuwagen.de
Testbericht

Sebastian Viehmann, 28. August 2009
Was tun, wenn niemand das eigene Traumauto baut? Einfach selbst Hand anlegen. Die amerikanische Edelschmiede Devon Motorworks macht aus der Viper einen extravaganten Rennwagen mit Flügeltüren.

Amerikas Autobauer waren schon immer für ihre hubraumstarken Boliden bekannt. Doch oft sind es kleine Tuningschmieden und Rennsport-begeisterte Einzelgänger, die aus Standard-Autos wirklich heiße Geräte machen. So sorgte erst der texanische Geflügelzüchter Carroll Shelby dafür, dass aus dem Ford Mustang ein echter Sportwagen wurde. Und in Zukunft will das Unternehmen Devon Motorworks den ultimativen amerikanischen Sportwagen anbieten.

Die Tuningschmiede hat sich einem Namen mit dem Aufbau von Dodge Vipers zu renntauglichen Fahrzeugen gemacht. Auch der Devon GTX beruht auf dem amerikanischen Sportwagen. Auf der Rennstrecke Laguna Seca soll der Karbon-Flitzer laut Aussage seiner Erbauer mit einer Rundenzeit von 1 Minute und 35 Sekunden bereits seine Spuren hinterlassen haben. Er war damit schneller unterwegs als ein Nissan GT-R oder Porsche 911 Turbo. Auf dem Concours D’Elegance am Pebble Beach in Monterey, Kalifornien, haben die Rennsport-Enthusiasten ihr Werk erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Das schnittige Kleid des zweisitzigen Rennwagens besteht aus leichten Karbonfaser-Paneelen über einer Spaceframe-Konstruktion. Die Front ist fast bis zum Asphalt hinuntergezogen. In der Mitte der Haube verläuft ein schwarzer Streifen, der in einen kleinen Lufteinlass mündet. Das Heck mit den scharf konturierten Kotflügeln und der Abrisskante erinnert ein wenig an den Sportwagen Sagaris des britischen Herstellers TVR und auch ein wenig an Klassiker wie die Corvette Stingray. Ein echter Hingucker sind die Flügeltüren, die mit hydraulischer Unterstützung elegant nach oben schwenken und per Berührungs-Sensor öffnen.

Der Antrieb des Supersportlers erfolgt auf die Hinterräder - und die müssen mit einer geballten Kraft zurechtkommen. Als Triebwerk des Devon GTX dient ein V10-Motor mit 8,4 Litern Hubraum, der vorn längs eingebaut ist und 650 PS (485 kW) bei 6100 Touren leistet. Motorblock und Zylinderkopf bestehen aus Aluminium, das Aggregat verfügt über eine variable Ventilsteuerung. Der Zehnzylinder-Kraftklotz kommt auch in der Dodge Viper SRT-10 zum Einsatz. Zur Kraftübertragung dient ein Sechsgang-Getriebe. Daten zu den Fahrleistungen und zum Gewicht des GTX hat Devon Motorworks noch nicht bekannt gegeben.

Die 4,4 Meter lange und nur 1,2 Meter hohe Ami-Flunder rollt je nach Konfiguration auf 18- bis 20-Zoll-Rädern, wobei die Hinterräder jeweils ein Zoll größer ausfallen. Ein Sperrdifferenzial an der Hinterachse soll Schlupf verringern und die Traktion verbessern. Optional gibt es einen großen Spoiler am Heck des Wagens. Innen gibt sich der Devon GTX nicht ganz so puristisch, wie man es von einem Fahrzeug diesen Kalibers erwarten würde. Der Hersteller verspricht eine luxuriöse Lederausstattung sowie viel Chrom und Piano-Lack im Cockpit, ein hochwertiges Audiosystem und bequeme Schalensitze mit Sechspunkt-Gurt. Neben den Flügeltüren sollen auch Motorstart, Parkbremse und Fensterheber über moderne Sensortasten bedient werden.

Unter dem Dach von Devon Motorworks haben sich Autoverrückte mit reichlich Benzin im Blut, aber auch mit hochkarätigen Referenzen versammelt. Dazu gehört laut einer Pressemitteilung der Firmengründer Scott Devon, der in den USA einen großen Nahrungsmittelkonzern besitzt. Ferner an Bord sind der frühere Ford-Designer Daniel Paulin sowie Justin Bell, der Sohn des britischen Rennfahrers Derek Bell. Auch Andy Benedict ist im Team dabei, früher ein hohes Tier bei Ford. Wenn alles nach Plan verläuft, soll der Devon GTX im kommenden Jahr zu kaufen sein – in kleiner Auflage und angeblich für 500.000 US-Dollar. Einen offiziellen Preis gibt es noch nicht.

Die Serienversion der Dodge Viper SRT-10 kostet weniger als 90.000 Dollar. Eigentlich sollte die legendäre Asphaltfräse dem Sparstift zum Opfer fallen. Im Juli hat Chrysler jedoch angekündigt, dass der Sportwagen weiter gebaut werden soll. Bis heute sind schon mehr als 25.000 Viper vom Band gelaufen. Die SRT-10 bringt es ab Werk auf 600 PS und rennt in rund vier Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Quelle: Autoplenum, 2009-08-28

Getestete Modelle
Ähnliche Testberichte
Autoplenum

Autoplenum, 2017-07-23

Nürburgring-Rekordversuch - Wasserscheue Schlange Nürburgring-Rekordversuch  - Wasserscheue Schlange
Wasserscheue Schlange Nürburgring-Rekordversuch Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2012-04-05

SRT Viper 2013 - Der Biss der SchlangeSRT Viper 2013 - Der Biss der Schlange
Die Schlange ist zurück. Die Dodge Viper hat zwar einen Teil ihres Namens, jedoch nicht ihren gefährlichen Biss verlo...Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2012-01-31

Dodge Viper - Bessere Manieren für den Macho-SportwagenDodge Viper - Bessere Manieren für den Macho-Sportwagen
Bessere Manieren für den Macho-Sportwagen Dodge Viper Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2010-12-01

Dodge Viper - Neuauflage kommt 2012Dodge Viper - Neuauflage kommt 2012
Neuauflage kommt 2012 Dodge Viper Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2010-04-09

Dodge Viper: Die Giftschlange zieht sich zurückDodge Viper: Die Giftschlange zieht sich zurück
Dodge Viper: Die Giftschlange zieht sich zurück Ganzen Testbericht lesen