Fahrbericht: Fiat Bravo 1.6 Multijet 16V - Mehr mit Weniger
Testbericht
Dieser Motor, da ist sich Lorenzo Sistino, Chef der Fiat Autosparte, ganz sicher, "ist eine Investition in die Zukunft." Fiat hat den Diesel geschrumpft - und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Der Bravo macht den Anfang.
Der neue 1,6-Liter-Commonrail-Diesel der Italiener schafft von der Leistung her, was bislang der 1,9-Liter-Diesel auf die Straße brachte. Nur mit weniger Verbrauch und entsprechend weniger Schadstoffen. Fiats Neuer erfüllt schon jetzt die Vorgaben der ab Herbst 2009 geltenden Euro-5-Norm. Und mit einem CO2-Ausstoß von 129 g/km verpasst der Motor gerade mal um 9 Gramm den Wunsch-Grenzwert der Europäischen Union - für ein 120-PS-Auto schon ganz beachtlich. Der nur mit 105 PS bestückte Golf TDI etwa pustet trotz der 15 PS weniger noch 135 g CO2 pro Kilometer in die Umwelt. Und Fiats eigener Grande Punto kommt mit dem 1,9-Liter-Diesel nicht unter 149 g/km.
Dabei können die Fiat Ingenieure beim CO2 noch sauberer, sagt Technik-Chef Harald J. Wester. Der 1.6er kommt außer mit 120 auch mit 105 PS. Der hat dann zwar in der Regel ebenfalls Euro-5 und 129 g/km CO2. Aber es wird ihn auch als "Low Emission" so modifiziert geben, dass er bei gleicher Leistung nur 119 Gramm CO2 auspustet - ein Gramm weniger als der EU-Grenzwert verlangt. "Dann aber können wir bei den anderen Schadstoffen nicht mehr Euro-5 erreichen," sagt Wester. Entsprechend will Fiat den "Low Emission"-Bravo nur in den Ländern anbieten, in denen Euro-5 keine Rolle spielt.
Für Wester ist der frische 1,6-Liter-Diesel ein "strategischer Motor", der nach und nach in allen Konzernmarken Einzug halten und langsam aber sicher den aktuellen 1,9-Liter-Multijet als Volumenmotor ersetzen soll. Keine allzu gewagte Prognose - den der kleinere Diesel kann vieles genauso gut wie der große Vorgänger. Und das meiste besser.
In der stärkeren der beiden Versionen erreicht er ebenfalls eine Leistung von 88 kW/120 PS. Aber damit geht er durchweg kraftvoller und ökonomischer um. Für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h brauchen beide zwar 10,5 Sekunden. Doch der kleine Diesel schöpft mehr Durchzug schon aus kleineren Drehzahlen. Sein Drehmoment beträgt 300 Nm - 45 Nm mehr als der große 1,9-Liter hat. Und während der diese Leistung erst bei 2000 U/min. erreicht, schafft das der kleine bereits bei 1500 U/min. Im Verbrauch ist der neue trotzdem besser - im Schnitt notiert Fiat für ihn 4,9 Liter Diesel auf 100 km. Der 1,9-Liter-Diesel schluckt 5,3 Liter.
Das alles sind nicht nur theoretische Werte - sie sind auch er-fahrbar. Der Bravo 1.6 Multijet kommt deutlich früher in die Puschen, nimmt auch aus dem Drehzahlkeller heraus kräftig Fahrt auf und läuft deutlich souveräner. Um die Talente richtig auszuschöpfen, hat Fiat ihm serienmäßig eine 6-Gang-Handschaltung verordnet. Die lässt sich nicht nur knackig und präzise schalten, sondern sorgt mit für ein souveränes Fahren. Überholen? Kein Problem: Der Bravo reagiert prompt auf den Kick mit dem Gasfuß und beschleunigt flott vorbei. Berganstieg? Auch kein Problem: Der Bravo läuft stoisch weiter.
So nebenbei fällt dabei eine weitere Eigenschaft des neuen Diesel auf - weil eben nichts auffällt. Der Multijet ist für diese Klasse ausgesprochen leise. Bis 120 km/h ist von ihm im Innenraum kaum etwas zu vernehmen. Und auch darüber bleibt er lange noch sehr dezent. Bei 195 km/h geht dem 120-PS-Motor dann die Puste aus, das 105-PS-Aggregat bringt den Bravo auf bis zu 187 km/h.
Zwar kann man auch dem gedrosselten Motor mit seinen 77 kW/105 PS bei einem Drehmoment von 290 Nm nicht gerade Schwäche vorwerfen. Und subjektiv fährt er sich denn auch ähnlich spritzig wie sein kraftvollerer Bruder - auch, wenn er auf dem Papier mit 11,3 Sekunden für den Spurt auf 100 km/h fast eine Sekunde länger braucht. Aber ansonsten hat er zumindest technisch nichts, was ihn zur besseren Wahl machen würde: Der Verbrauch ist in beiden Varianten gleich - und also auch der CO2-Ausstoß. Entsprechend wird der Preis den Unterschied machen.
Den allerdings lässt Fiat für beide Motorvarianten noch nicht raus - obwohl der 105-PS-Bravo noch im Januar und die 120-PS-Version im März 2008 auf den Markt kommen soll. Nur vage spricht Lorenzo Sistino davon, dass der Preis "aggressiv" sein werde und "ja nach Markt um bis zu 750 Euro unter dem des jetzigen 1.9 Multijet" liegen werde. Das wären dann rund 18.500 Euro Basispreis. Damit läge man um die 1000 Euro über einem vergleichbaren Hyundai i30 und nur ein paar hundert Euro über einem Kia cee´d - aber auch noch mehr als 3000 Euro unter einem Golf 1.9 TDI mit 105 PS. Und ein Argument fällt Lorenzo Sistino für kostenbewußte Kunden besonders ein: Durch die Einstufung in Euro-5 sind die neuen Fiat-Diesel auf viele Jahre "zukunftssicher" - das sorgt für einen guten Werterhalt und Wiederverkaufspreis. Und für freie Fahrt in allen Umweltzonen.
Der neue 1,6-Liter-Commonrail-Diesel der Italiener schafft von der Leistung her, was bislang der 1,9-Liter-Diesel auf die Straße brachte. Nur mit weniger Verbrauch und entsprechend weniger Schadstoffen. Fiats Neuer erfüllt schon jetzt die Vorgaben der ab Herbst 2009 geltenden Euro-5-Norm. Und mit einem CO2-Ausstoß von 129 g/km verpasst der Motor gerade mal um 9 Gramm den Wunsch-Grenzwert der Europäischen Union - für ein 120-PS-Auto schon ganz beachtlich. Der nur mit 105 PS bestückte Golf TDI etwa pustet trotz der 15 PS weniger noch 135 g CO2 pro Kilometer in die Umwelt. Und Fiats eigener Grande Punto kommt mit dem 1,9-Liter-Diesel nicht unter 149 g/km.
Dabei können die Fiat Ingenieure beim CO2 noch sauberer, sagt Technik-Chef Harald J. Wester. Der 1.6er kommt außer mit 120 auch mit 105 PS. Der hat dann zwar in der Regel ebenfalls Euro-5 und 129 g/km CO2. Aber es wird ihn auch als "Low Emission" so modifiziert geben, dass er bei gleicher Leistung nur 119 Gramm CO2 auspustet - ein Gramm weniger als der EU-Grenzwert verlangt. "Dann aber können wir bei den anderen Schadstoffen nicht mehr Euro-5 erreichen," sagt Wester. Entsprechend will Fiat den "Low Emission"-Bravo nur in den Ländern anbieten, in denen Euro-5 keine Rolle spielt.
Für Wester ist der frische 1,6-Liter-Diesel ein "strategischer Motor", der nach und nach in allen Konzernmarken Einzug halten und langsam aber sicher den aktuellen 1,9-Liter-Multijet als Volumenmotor ersetzen soll. Keine allzu gewagte Prognose - den der kleinere Diesel kann vieles genauso gut wie der große Vorgänger. Und das meiste besser.
In der stärkeren der beiden Versionen erreicht er ebenfalls eine Leistung von 88 kW/120 PS. Aber damit geht er durchweg kraftvoller und ökonomischer um. Für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h brauchen beide zwar 10,5 Sekunden. Doch der kleine Diesel schöpft mehr Durchzug schon aus kleineren Drehzahlen. Sein Drehmoment beträgt 300 Nm - 45 Nm mehr als der große 1,9-Liter hat. Und während der diese Leistung erst bei 2000 U/min. erreicht, schafft das der kleine bereits bei 1500 U/min. Im Verbrauch ist der neue trotzdem besser - im Schnitt notiert Fiat für ihn 4,9 Liter Diesel auf 100 km. Der 1,9-Liter-Diesel schluckt 5,3 Liter.
Das alles sind nicht nur theoretische Werte - sie sind auch er-fahrbar. Der Bravo 1.6 Multijet kommt deutlich früher in die Puschen, nimmt auch aus dem Drehzahlkeller heraus kräftig Fahrt auf und läuft deutlich souveräner. Um die Talente richtig auszuschöpfen, hat Fiat ihm serienmäßig eine 6-Gang-Handschaltung verordnet. Die lässt sich nicht nur knackig und präzise schalten, sondern sorgt mit für ein souveränes Fahren. Überholen? Kein Problem: Der Bravo reagiert prompt auf den Kick mit dem Gasfuß und beschleunigt flott vorbei. Berganstieg? Auch kein Problem: Der Bravo läuft stoisch weiter.
So nebenbei fällt dabei eine weitere Eigenschaft des neuen Diesel auf - weil eben nichts auffällt. Der Multijet ist für diese Klasse ausgesprochen leise. Bis 120 km/h ist von ihm im Innenraum kaum etwas zu vernehmen. Und auch darüber bleibt er lange noch sehr dezent. Bei 195 km/h geht dem 120-PS-Motor dann die Puste aus, das 105-PS-Aggregat bringt den Bravo auf bis zu 187 km/h.
Zwar kann man auch dem gedrosselten Motor mit seinen 77 kW/105 PS bei einem Drehmoment von 290 Nm nicht gerade Schwäche vorwerfen. Und subjektiv fährt er sich denn auch ähnlich spritzig wie sein kraftvollerer Bruder - auch, wenn er auf dem Papier mit 11,3 Sekunden für den Spurt auf 100 km/h fast eine Sekunde länger braucht. Aber ansonsten hat er zumindest technisch nichts, was ihn zur besseren Wahl machen würde: Der Verbrauch ist in beiden Varianten gleich - und also auch der CO2-Ausstoß. Entsprechend wird der Preis den Unterschied machen.
Den allerdings lässt Fiat für beide Motorvarianten noch nicht raus - obwohl der 105-PS-Bravo noch im Januar und die 120-PS-Version im März 2008 auf den Markt kommen soll. Nur vage spricht Lorenzo Sistino davon, dass der Preis "aggressiv" sein werde und "ja nach Markt um bis zu 750 Euro unter dem des jetzigen 1.9 Multijet" liegen werde. Das wären dann rund 18.500 Euro Basispreis. Damit läge man um die 1000 Euro über einem vergleichbaren Hyundai i30 und nur ein paar hundert Euro über einem Kia cee´d - aber auch noch mehr als 3000 Euro unter einem Golf 1.9 TDI mit 105 PS. Und ein Argument fällt Lorenzo Sistino für kostenbewußte Kunden besonders ein: Durch die Einstufung in Euro-5 sind die neuen Fiat-Diesel auf viele Jahre "zukunftssicher" - das sorgt für einen guten Werterhalt und Wiederverkaufspreis. Und für freie Fahrt in allen Umweltzonen.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-27
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