Fahrbericht: Citroën Berlingo 1.6 - Multiple Persönlichkeit
Testbericht
Bei Citroën wird Familienfreundlichkeit jetzt 24 Zentimeter größer geschrieben. Der neue Berlingo ist gewachsen und empfiehlt sich trotz einiger Schwächen als vielseitiges Alltagsmobil - schlicht, praktisch und mit viel Platz.
Die Deutschen bekommen zu wenig Kinder. Eines kann definitiv nicht der Grund dafür sein: Dass es zu wenig familientaugliche Autos gäbe. Die Auswahl an Familienkutschen mit fünf bis sieben Plätzen und reichlich Stauraum fürs Gepäck wird immer größer - seien es Minivans, große SUV oder Hochdachkombis. Im letztgenannten Segment spielt Citroën mit dem Berlingo schon seit 1996 eine Schlüsselrolle.
Die neue Generation ist wieder nahezu identisch mit dem Peugeot Partner. Trotzdem kommt der Citroën bei der Kundschaft traditionell besser an. Der Berlingo brachte es im vergangenen Jahr auf 9239 Neuzulassungen, der Partner nur auf 2272. Damit rangierte der Berlingo in der Großraumkombi-Gunst der Deutschen zwar hinter dem Klassenprimus VW Caddy (22.407 Zulassungen), aber noch vor dem Renault Kangoo (8247 Zulassungen). Der neue Berlingo ist in vier Ausstattungsversionen zu haben (Advance, Multispace, XTR und Multispace Exclusive). Er ist 4,38 Meter lang und damit größer als sein Vorgänger (Länge plus 24 Zentimeter, Breite plus 8 Zentimeter). Im Nutzfahrzeug stehen 3,3 Kubikmeter Laderaum zur Verfügung, bei einer Nutzlast zwischen 550 und 775 Kilogramm. Für den Kastenwagen gibt es außerdem den optionalen "Extenso"-Sitz, so dass drei Personen im Cockpit Platz finden.
Der Innenraum des Kombis wurde deutlich aufgewertet. Überall spürt man das Bemühen der Franzosen, den Nutzfahrzeug-Mief zu vertreiben. Ganz gelingt das nicht, schon allein etwa wegen der etwas blechernen Geräuschkulisse. Doch mit der richtigen Farbkombination und ab Multispace-Ausstattung hat man es im Berlingo sehr gemütlich. Platz gibt es für alle Passagiere reichlich. Die Vielfalt der Ablagen ist genau wie beim Peugeot Partner einfach fantastisch und umfasst zum Beispiel Staufächer im Boden, Boxen unter dem Dachhimmel oder Gepäckablagen wie im Flugzeug samt vierteiligem "Modutop"-Glasdach. Letzteres gibt es unverständlicherweise nur für die Top-Ausstattung.
Insgesamt fassen allein die Ablagen 170 Liter nur 100 Liter weniger als der Kofferraum eines VW Polo. Fürs große Gepäck stehen im Berlingo mindestens 642 Liter Kofferraum zur Verfügung, und dank der niedrigen und breiten Ladekante wird der Ausflug zum Getränkemarkt kein Fall für den Orthopäden. Bei der maximalen Kapazität (3000 Liter unters Dach bei ausgebauten Rücksitzen) muss selbst der Kombi-Killer Dacia Logan MCV passen. Zum Öffnen der schweren Heckklappe muss man schon etwas Kraft aufwenden, dafür gibt es gegen Aufpreis oder ab XTR-Ausstattung eine separat zu öffnende Heckscheibe. Im Kofferraum liegt Teppichboden statt Kunststoff, damit geht das Gepäck nicht mehr so schnell auf Rutschpartie. Die zwei seitlichen Schiebetüren lassen sich zur Kindersicherung auch vom Armaturenbrett aus entriegeln.
Genau wie beim Peugeot Partner ist das Berlingo-Fahrwerk sehr weich abgestimmt. Der Hochdachkombi geht in der Kurve spürbar in die Knie und untersteuert stark. Dafür ist der Fahrkomfort trotz Nutzfahrzeug-Federung ganz ordentlich. ESP ist abgesehen vom Advance bei allen Modellen an Bord. Die Motorenpalette konzentriert sich auf Dieselaggregate, die in drei Leistungsstufen von 75 bis 109 PS zu haben sind.
Angesichts der Diesel-Preise dürfte aber der Benziner (1,6-Liter Vierzylinder, 90 oder 109 PS) wieder in den Fokus rücken. Die von uns getestete 109 PS-Version macht den Berlingo flott für die City, viel mehr aber nicht. Beim Überholmanöver auf der Landstraße fehlt der Pfeffer, für den Spurt von 0 auf 100 km/h lässt sich der Berlingo mehr als 15 Sekunden Zeit. Dafür fällt der Verbrauch mit durchschnittlich 8,2 Litern pro 100 Kilometer (Werksangabe) recht gering aus. Unschön sind die etwas gefühllose Lenkung und die schwammige Fünfgang-Handschaltung. Ein Sechsganggetriebe ist zurzeit nicht im Programm, auch nicht für den Diesel.
Der Berlingo 1.6 Multispace mit 109 PS kostet laut Vorab-Preisliste 17.750 Euro und bietet unter anderem seitliche Schiebetüren, elektrische Fensterheber, Servolenkung, Radio und Bordcomputer nicht besonders viel für eine mittlere Ausstattungsvariante. Hintere Einzelsitze, Klimaanlage, Nebelschweinwerfer und vieles andere gibt es erst beim XTR oder Multispace Exclusive (ab 20.650 Euro). Alternativ kann man viele Optionen in Ausstattungspaketen erwerben. Gut investiert sind zum Beispiel 490 Euro für das Modularitäts-Paket, in dem unter anderem Ablagen-Galerien, hintere Einzelsitze und die elektrische Kindersicherung der Schiebetüren enthalten sind.
Übrigens bleibt auch der alte Berlingo als "First" noch im Programm, ebenso wie der Partner "Origin" bei Peugeot. Der First kostet mit einem 1,4-Liter Benziner an Bord 14.050 Euro, 1500 Euro weniger als das neue Berlingo-Basismodell (1.6 Advance).
Die Deutschen bekommen zu wenig Kinder. Eines kann definitiv nicht der Grund dafür sein: Dass es zu wenig familientaugliche Autos gäbe. Die Auswahl an Familienkutschen mit fünf bis sieben Plätzen und reichlich Stauraum fürs Gepäck wird immer größer - seien es Minivans, große SUV oder Hochdachkombis. Im letztgenannten Segment spielt Citroën mit dem Berlingo schon seit 1996 eine Schlüsselrolle.
Die neue Generation ist wieder nahezu identisch mit dem Peugeot Partner. Trotzdem kommt der Citroën bei der Kundschaft traditionell besser an. Der Berlingo brachte es im vergangenen Jahr auf 9239 Neuzulassungen, der Partner nur auf 2272. Damit rangierte der Berlingo in der Großraumkombi-Gunst der Deutschen zwar hinter dem Klassenprimus VW Caddy (22.407 Zulassungen), aber noch vor dem Renault Kangoo (8247 Zulassungen). Der neue Berlingo ist in vier Ausstattungsversionen zu haben (Advance, Multispace, XTR und Multispace Exclusive). Er ist 4,38 Meter lang und damit größer als sein Vorgänger (Länge plus 24 Zentimeter, Breite plus 8 Zentimeter). Im Nutzfahrzeug stehen 3,3 Kubikmeter Laderaum zur Verfügung, bei einer Nutzlast zwischen 550 und 775 Kilogramm. Für den Kastenwagen gibt es außerdem den optionalen "Extenso"-Sitz, so dass drei Personen im Cockpit Platz finden.
Der Innenraum des Kombis wurde deutlich aufgewertet. Überall spürt man das Bemühen der Franzosen, den Nutzfahrzeug-Mief zu vertreiben. Ganz gelingt das nicht, schon allein etwa wegen der etwas blechernen Geräuschkulisse. Doch mit der richtigen Farbkombination und ab Multispace-Ausstattung hat man es im Berlingo sehr gemütlich. Platz gibt es für alle Passagiere reichlich. Die Vielfalt der Ablagen ist genau wie beim Peugeot Partner einfach fantastisch und umfasst zum Beispiel Staufächer im Boden, Boxen unter dem Dachhimmel oder Gepäckablagen wie im Flugzeug samt vierteiligem "Modutop"-Glasdach. Letzteres gibt es unverständlicherweise nur für die Top-Ausstattung.
Insgesamt fassen allein die Ablagen 170 Liter nur 100 Liter weniger als der Kofferraum eines VW Polo. Fürs große Gepäck stehen im Berlingo mindestens 642 Liter Kofferraum zur Verfügung, und dank der niedrigen und breiten Ladekante wird der Ausflug zum Getränkemarkt kein Fall für den Orthopäden. Bei der maximalen Kapazität (3000 Liter unters Dach bei ausgebauten Rücksitzen) muss selbst der Kombi-Killer Dacia Logan MCV passen. Zum Öffnen der schweren Heckklappe muss man schon etwas Kraft aufwenden, dafür gibt es gegen Aufpreis oder ab XTR-Ausstattung eine separat zu öffnende Heckscheibe. Im Kofferraum liegt Teppichboden statt Kunststoff, damit geht das Gepäck nicht mehr so schnell auf Rutschpartie. Die zwei seitlichen Schiebetüren lassen sich zur Kindersicherung auch vom Armaturenbrett aus entriegeln.
Genau wie beim Peugeot Partner ist das Berlingo-Fahrwerk sehr weich abgestimmt. Der Hochdachkombi geht in der Kurve spürbar in die Knie und untersteuert stark. Dafür ist der Fahrkomfort trotz Nutzfahrzeug-Federung ganz ordentlich. ESP ist abgesehen vom Advance bei allen Modellen an Bord. Die Motorenpalette konzentriert sich auf Dieselaggregate, die in drei Leistungsstufen von 75 bis 109 PS zu haben sind.
Angesichts der Diesel-Preise dürfte aber der Benziner (1,6-Liter Vierzylinder, 90 oder 109 PS) wieder in den Fokus rücken. Die von uns getestete 109 PS-Version macht den Berlingo flott für die City, viel mehr aber nicht. Beim Überholmanöver auf der Landstraße fehlt der Pfeffer, für den Spurt von 0 auf 100 km/h lässt sich der Berlingo mehr als 15 Sekunden Zeit. Dafür fällt der Verbrauch mit durchschnittlich 8,2 Litern pro 100 Kilometer (Werksangabe) recht gering aus. Unschön sind die etwas gefühllose Lenkung und die schwammige Fünfgang-Handschaltung. Ein Sechsganggetriebe ist zurzeit nicht im Programm, auch nicht für den Diesel.
Der Berlingo 1.6 Multispace mit 109 PS kostet laut Vorab-Preisliste 17.750 Euro und bietet unter anderem seitliche Schiebetüren, elektrische Fensterheber, Servolenkung, Radio und Bordcomputer nicht besonders viel für eine mittlere Ausstattungsvariante. Hintere Einzelsitze, Klimaanlage, Nebelschweinwerfer und vieles andere gibt es erst beim XTR oder Multispace Exclusive (ab 20.650 Euro). Alternativ kann man viele Optionen in Ausstattungspaketen erwerben. Gut investiert sind zum Beispiel 490 Euro für das Modularitäts-Paket, in dem unter anderem Ablagen-Galerien, hintere Einzelsitze und die elektrische Kindersicherung der Schiebetüren enthalten sind.
Übrigens bleibt auch der alte Berlingo als "First" noch im Programm, ebenso wie der Partner "Origin" bei Peugeot. Der First kostet mit einem 1,4-Liter Benziner an Bord 14.050 Euro, 1500 Euro weniger als das neue Berlingo-Basismodell (1.6 Advance).
Quelle: Autoplenum, 2008-06-10
Getestete Modelle
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