Fahrbericht: BMW 120d - Freude am Sparen
Testbericht
BMW hat seine Motoren einem Bodybuilding-Programm unterzogen: Mehr Muskeln, weniger Fett. Nach dem 118i kommt nun auch der 120d mit neuen Spritspar-Features. Hält der 177 PS-Diesel, was er verspricht?
Der 1er hat sich für BMW zum Verkaufsschlager entwickelt. Mit der neuesten Motorengeneration dürfte sich dieser Erfolg fortsetzen, denn sowohl Benziner als auch Diesel versprechen weniger Verbrauch und Schadstoffausstoß trotz höherer PS-Zahlen. Im 118i hat die neue Technik (unter anderem Start-Stopp-Automatik und regeneratives Bremssystem) schon gezeigt, was sie kann. Noch interessanter wird die Sache freilich beim Diesel. 4,7 Liter Durchschnittsverbrauch und 6,2 Liter im Stadtverkehr verspricht BMW für den 177 PS starken 120d. Um den 1er auf die Probe zu stellen, haben wir ihn an einen Ort gebracht, den man als Vorhölle des Stadtverkehrs bezeichnen könnte: Die Münchner City. Hier fließt der Verkehr so zäh, dass die hintere Stoßstange eines Autos eigentlich eine lukrative Werbefläche sein müsste. Stopp and Go ist vorprogrammiert.
Der erste Eindruck von der Start-Stopp-Automatik ist - ungewohnt. Sie wird aktiviert, sobald man nach dem Halt den Schalthebel in Neutralstellung bringt und die Kupplung loslässt. Tritt man die Kupplung wieder, springt das Aggregat erneut an. Das geht so flink, dass es praktisch zu keiner Verzögerung beim Losfahren kommt. Da der Vierzylinder-Diesel etwas rauer läuft als der kleine Benziner, spürt man aber bei jedem automatischen Start- und Stopp-Vorgang ein leichtes Rütteln. In den ersten Minuten hat man noch den Reflex, den Motor wieder von Hand anzulassen - aber das legt sich schnell. Und es kommt viel Psychologie ins Spiel: Kein Motorgeräusch, kein Qualm aus dem Auspuff, keine Abgase eine kleine Wohltat fürs Umweltgewissen.
BMW hat den elektrischen Anlasser und die Starter-Batterie für die Belastungen durch die zusätzlichen Startvorgänge ausgelegt. Allerdings wird die Start-Stopp-Automatik in manchen Situationen auch deaktiviert. Zum Beispiel, wenn der Motor noch nicht seine optimale Betriebstemperatur erreicht hat, es draußen extrem kalt ist, die Batterie wenig Saft hat oder man die Lüftung auf volle Sturmstärke stellt. Auch beim Rückwärtsfahren geht der Motor nicht aus, wenn man anhält anders wäre es ja auch ziemlich lästig. Wenn die Motorhaube geöffnet ist oder sich der Fahrer nicht angeschnallt hat, verweigert die Zündungs-Automatik ebenfalls ihren Dienst. Man kann den Motor dann aber immer noch per Knopfdruck starten. Außerdem lässt sich die Automatik mit einem Knopf an der Mittelkonsole ganz deaktivieren.
Ziemlich gewöhnungsbedürftig ist die Schalt-Empfehlung, die in Form kleiner Zahlen zwischen Tacho und Drehzahlmesser aufleuchtet. Schließlich macht es wenig Sinn, sich statt auf den Verkehr auf eine kleine Digitalanzeige in den Armaturen zu konzentrieren und darauf zu warten, das irgendwann die nächste Zahl erscheint. Zudem entsprach zumindest bei unseren Testfahrten die Schaltempfehlung meistens dem Zeitpunkt, an dem wir ohnehin die Gänge gewechselt hätten. Neben diesen Maßnahmen sorgen noch viele weitere für eine Verbrauchs-Ersparnis. Durch die "Brake Energy Regeneration" zum Beispiel wird während der Schub- und Bremsphasen Energie erzeugt ähnlich wie bei einem Hybridauto. Während der Zugphasen wird der Generator entlastet und das Bordnetz nur von der Batterie versorgt. So steht beim Beschleunigen mehr Motorleistung zur Verfügung. Erst im Schubbetrieb tritt der Generator wieder in Aktion.
Die elektrohydraulische Lenkunterstützung die hydraulische Lenkhilfepumpe wird von einem kleinen Elektromotor angetrieben arbeitet motorunabhängig und tritt nur dann in Aktion, wenn sie gebraucht wird. Auch traditionelle Maßnahmen wie Gewichtsoptimierung beim Motoraufbau und Feinschliff am Einspritzsystem kommen beim neuen 1er zur Anwendung.
Offenbar hat es geholfen: Bei unseren Testfahrten im Stadtverkehr verbrauchte der 120d im Durchschnitt 6,3 Liter das entspricht bis auf eine Stelle hinter dem Komma der Werksangabe. Selbst bei flotterer Fahrweise bleibt der Verbrauch im Rahmen. Und flott ist der 120d allemal wer die 177 Pferdestärken aus dem Stall lässt, spurtet in 6,4 Sekunden auf 100 Km/h. Auf der Autobahn sind 228 Sachen drin, was wir zwar nicht getestet haben, dem starken Diesel-Treibsatz mit seinen 350 Newtonmetern Drehmoment aber ohne weiteres zutrauen. Auch die direkte Lenkung, das straffe Fahrwerk und die knackige Sechsgang-Schaltung sorgen für Fahrspaß pur.
Leider muss man sich den Mini-Verbrauch mit Fahrspaß-Garantie teuer erkaufen. 27.550 Euro kostet der 120d als Fünftürer und ist dabei nicht gerade üppig ausgestattet. Sogar eine Klimaanlage kostet noch Aufpreis. Ein CD-Radio und elektrische Fensterheber rundum sind immerhin serienmäßig an Bord. Den Dreitürer gibt es ab 26.800 Euro. Wer auf ein paar Pferdchen verzichten kann, bekommt ab 24.550 Euro den 143 PS starken 118d. Der hat kaum schlechtere Fahrleistungen, verfügt über die gleichen Spritspar-Features und verbraucht damit noch etwas weniger als der 120d. Mit 123 Gramm pro Kilometer (120d: 129 Gramm) hat er zudem den niedrigsten CO2-Ausstoß der Münchner Diesel-Flotte.
Der 1er hat sich für BMW zum Verkaufsschlager entwickelt. Mit der neuesten Motorengeneration dürfte sich dieser Erfolg fortsetzen, denn sowohl Benziner als auch Diesel versprechen weniger Verbrauch und Schadstoffausstoß trotz höherer PS-Zahlen. Im 118i hat die neue Technik (unter anderem Start-Stopp-Automatik und regeneratives Bremssystem) schon gezeigt, was sie kann. Noch interessanter wird die Sache freilich beim Diesel. 4,7 Liter Durchschnittsverbrauch und 6,2 Liter im Stadtverkehr verspricht BMW für den 177 PS starken 120d. Um den 1er auf die Probe zu stellen, haben wir ihn an einen Ort gebracht, den man als Vorhölle des Stadtverkehrs bezeichnen könnte: Die Münchner City. Hier fließt der Verkehr so zäh, dass die hintere Stoßstange eines Autos eigentlich eine lukrative Werbefläche sein müsste. Stopp and Go ist vorprogrammiert.
Der erste Eindruck von der Start-Stopp-Automatik ist - ungewohnt. Sie wird aktiviert, sobald man nach dem Halt den Schalthebel in Neutralstellung bringt und die Kupplung loslässt. Tritt man die Kupplung wieder, springt das Aggregat erneut an. Das geht so flink, dass es praktisch zu keiner Verzögerung beim Losfahren kommt. Da der Vierzylinder-Diesel etwas rauer läuft als der kleine Benziner, spürt man aber bei jedem automatischen Start- und Stopp-Vorgang ein leichtes Rütteln. In den ersten Minuten hat man noch den Reflex, den Motor wieder von Hand anzulassen - aber das legt sich schnell. Und es kommt viel Psychologie ins Spiel: Kein Motorgeräusch, kein Qualm aus dem Auspuff, keine Abgase eine kleine Wohltat fürs Umweltgewissen.
BMW hat den elektrischen Anlasser und die Starter-Batterie für die Belastungen durch die zusätzlichen Startvorgänge ausgelegt. Allerdings wird die Start-Stopp-Automatik in manchen Situationen auch deaktiviert. Zum Beispiel, wenn der Motor noch nicht seine optimale Betriebstemperatur erreicht hat, es draußen extrem kalt ist, die Batterie wenig Saft hat oder man die Lüftung auf volle Sturmstärke stellt. Auch beim Rückwärtsfahren geht der Motor nicht aus, wenn man anhält anders wäre es ja auch ziemlich lästig. Wenn die Motorhaube geöffnet ist oder sich der Fahrer nicht angeschnallt hat, verweigert die Zündungs-Automatik ebenfalls ihren Dienst. Man kann den Motor dann aber immer noch per Knopfdruck starten. Außerdem lässt sich die Automatik mit einem Knopf an der Mittelkonsole ganz deaktivieren.
Ziemlich gewöhnungsbedürftig ist die Schalt-Empfehlung, die in Form kleiner Zahlen zwischen Tacho und Drehzahlmesser aufleuchtet. Schließlich macht es wenig Sinn, sich statt auf den Verkehr auf eine kleine Digitalanzeige in den Armaturen zu konzentrieren und darauf zu warten, das irgendwann die nächste Zahl erscheint. Zudem entsprach zumindest bei unseren Testfahrten die Schaltempfehlung meistens dem Zeitpunkt, an dem wir ohnehin die Gänge gewechselt hätten. Neben diesen Maßnahmen sorgen noch viele weitere für eine Verbrauchs-Ersparnis. Durch die "Brake Energy Regeneration" zum Beispiel wird während der Schub- und Bremsphasen Energie erzeugt ähnlich wie bei einem Hybridauto. Während der Zugphasen wird der Generator entlastet und das Bordnetz nur von der Batterie versorgt. So steht beim Beschleunigen mehr Motorleistung zur Verfügung. Erst im Schubbetrieb tritt der Generator wieder in Aktion.
Die elektrohydraulische Lenkunterstützung die hydraulische Lenkhilfepumpe wird von einem kleinen Elektromotor angetrieben arbeitet motorunabhängig und tritt nur dann in Aktion, wenn sie gebraucht wird. Auch traditionelle Maßnahmen wie Gewichtsoptimierung beim Motoraufbau und Feinschliff am Einspritzsystem kommen beim neuen 1er zur Anwendung.
Offenbar hat es geholfen: Bei unseren Testfahrten im Stadtverkehr verbrauchte der 120d im Durchschnitt 6,3 Liter das entspricht bis auf eine Stelle hinter dem Komma der Werksangabe. Selbst bei flotterer Fahrweise bleibt der Verbrauch im Rahmen. Und flott ist der 120d allemal wer die 177 Pferdestärken aus dem Stall lässt, spurtet in 6,4 Sekunden auf 100 Km/h. Auf der Autobahn sind 228 Sachen drin, was wir zwar nicht getestet haben, dem starken Diesel-Treibsatz mit seinen 350 Newtonmetern Drehmoment aber ohne weiteres zutrauen. Auch die direkte Lenkung, das straffe Fahrwerk und die knackige Sechsgang-Schaltung sorgen für Fahrspaß pur.
Leider muss man sich den Mini-Verbrauch mit Fahrspaß-Garantie teuer erkaufen. 27.550 Euro kostet der 120d als Fünftürer und ist dabei nicht gerade üppig ausgestattet. Sogar eine Klimaanlage kostet noch Aufpreis. Ein CD-Radio und elektrische Fensterheber rundum sind immerhin serienmäßig an Bord. Den Dreitürer gibt es ab 26.800 Euro. Wer auf ein paar Pferdchen verzichten kann, bekommt ab 24.550 Euro den 143 PS starken 118d. Der hat kaum schlechtere Fahrleistungen, verfügt über die gleichen Spritspar-Features und verbraucht damit noch etwas weniger als der 120d. Mit 123 Gramm pro Kilometer (120d: 129 Gramm) hat er zudem den niedrigsten CO2-Ausstoß der Münchner Diesel-Flotte.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-24
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