BMW 1er Cabrio im Test: Dezentes Facelift für den offenen Bayern
Testbericht
Haar, 2. August 2011 - Im Sommer 2011 kommt die Neuauflage des 1er BMW auf den Markt - zunächst aber nur als fünftüriges Schrägheck. Das 1er Cabrio muss noch mindestens bis Ende 2013 auf den Generationenwechsel warten. Damit aber auch die offene Variante nicht ganz ohne Neuerungen ausgeht, hat sie BMW zusammen mit dem Coupé einem dezenten Facelift unterzogen. Mehr ist auch gar nicht nötig. Der Frischluft-1er ist derzeit das bestverkaufteste Cabrio des BMW-Konzerns, es verkauft sich in Deutschland sogar besser als das Mini Cabrio. Wir haben uns den überarbeiteten offenen Bayern genauer angesehen und als Zweiliter-Diesel mit 177 PS sowie Handschaltung getestet.
Nur wenige Änderungen Wer das neue Cabrio vom alten unterscheiden will, muss schon ganz genau hinsehen. In der Frontschürze ziert eine horizontale schwarze Strebe den breiter gewordenen mittleren Lufteinlass. Auf den Seiten ist jetzt jeweils ein senkrechter Lüftungsschlitz angebracht. Das hat nicht nur einen optischen Grund. Während der Fahrt soll dadurch in den Radhäusern eine Art Luft-Vorhang entstehen, der die Aerodynamik verbessert und somit laut BMW zur Verbrauchsreduzierung beiträgt. Weitere Merkmale des überarbeiteten Cabrios sind serienmäßig ganz in Rot gehaltene L-förmige Rückleuchten mit LED-Technik, aufpreispflichtige Xenon-Scheinwerfer mit integrierten LED-Tagfahrlichtern und optionale runde Nebelscheinwerfer, die seitlich in die Schürzen eingelassen sind.
Dynamischer Antritt Die Motorenpalette des facegelifteten 1er Cabrio bleibt wie gehabt. Drei 2,0-Liter-Diesel sind in unterschiedlichen Leistungsstufen verfügbar. Die Einstiegsvariante ist der 118d mit 143 PS. Die Topversion unter den Selbstzündern bildet der 204 PS starke 123d. Unser Testwagen, der 120d, liegt in der Mitte und wird von 177 Pferden angetrieben. Das maximale Drehmoment liegt bei 350 Newtonmeter. Der Vierzylinder hinterlässt einen spritzigen Eindruck. Überholvorgänge meistert der 1er auch bei höheren Geschwindigkeiten ohne Probleme.
Gut abgestimmter Freizeitsportler Passend zum Motor hat BMW Fahrwerk und Lenkung sportlich abgestimmt. Der 1er liegt auch ohne Sportfahrwerk straff auf der Straße. Selbst bei hohem Kurven-Tempo neigt er sich kaum. Bodenwellen schluckt er deshalb nicht ganz, harte Schläge werden aber nicht an die Passagiere weitergegeben. Die aufpreispflichtigen Sportsitze halten Fahrer und Beifahrer gut im Gestühl. Die Sitzposition ist relativ niedrig und die Lenkung sehr direkt. Um das Cabrio-Feeling auch bei kühlerem Wetter genießen zu können, bietet BMW das griffige Sportlenkrad optional mit einer Lenkradheizung an.
Knackige Handschaltung Im Einklang mit Fahrwerk und Lenkung steht auch das knackige manuelle Sechsgang-Getriebe. Der höhere Widerstand beim Gangwechsel ist für BMW-Neulinge zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Hat man aber ein paar Kilometer mit der BMW-typischen Handschaltung abgespult, will man sie nicht mehr missen. Der Schaltknüppel gleitet wie auf Schienen. Der schwerere Gangwechsel erhöht sogar das sportliche Fahrgefühl. Für 2.050 Euro Aufpreis gibt es eine Sechsgang-Automatik.
Eingeschränkte Übersicht Das Öffnen und Schließen des Verdecks funktioniert auch mit dem Schlüssel. 22 Sekunden dauert es, um den Insassen einen freien Blick zu ermöglichen. Ist die Stoffmütze allerdings aufgezogen, wird die Rundumsicht ziemlich eingeschränkt. Ohne die aufpreispflichtige Park-Distance-Control ist der Bereich hinter dem Fahrzeug nur über das schmale Heckfenster ersichtlich. Bei Spurwechseln wird der Blickwinkel nach schräg hinten durch die breite C-Säule geschmälert. Ein Totwinkelassistent wäre hier von Vorteil - den gibt es aber leider auch nicht gegen Aufpreis.
Der Schlüssel bleibt in der Tasche Keyless-Go heißt es bei den einen, Keycard Handsfree bei den anderen. BMW nennt die aufpreispflichtige schlüssellose Technik schlicht "Komfortzugang". Ohne den Schlüssel aus der Tasche fummeln zu müssen, kann der Fahrer den 1er öffnen und starten. Auch das Abschließen geht hier leicht von der Hand - oder besser mit der Hand: Legt der Fahrer oder der Beifahrer den Daumen auf die obere Türgrifffläche, schließt sich das Cabrio ab.
BMW steigt in die App-Welt ein Um dem Kommunikationstrend der neuen Autofahrergeneration nachzukommen, hat BMW mit der Modellpflege auch das optionale ConnectedDrive-System erweitert. Über die iPhone-App "BMW Connected" kann das Smartphone mit dem Fahrzeug vernetzt werden. Über das zentrale Display werden so die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter zugänglich. Auch ein Webradio mit weltweit tausenden Radiosendern kann jetzt über das iPhone abgerufen werden. Voraussetzung sind allerdings das 3.530 Euro teure Navigationssystem Professional sowie eine Erweiterung um die sogenannte Apps-Funktion für weitere 150 Euro.
Durchschnittliche Verbrauchswerte Der BMW 1er erfüllt die Euro-5-Abgasnorm und ist von den Bayern mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,0 Liter Diesel auf 100 Kilometer angegeben. Das entspricht einer CO2-Emission von 132 Gramm pro Kilometer. In unserem Praxistest sind wir auf 7,4 Liter gekommen. Die serienmäßige Schaltpunktanzeige wurde aber aufgrund des Fahrspaßes ab und zu außer Acht gelassen. Eine Start-Stopp-Automatik und eine Bremsenergierückgewinnung tragen zum weiteren Spritsparen bei - beides ist ebenfalls ab Serie an Bord.
Hoher Grundpreis Der BMW 120d kostet mindestens 34.650 Euro - das sind 150 Euro mehr als vor dem Facelift. Im Vergleich dazu: Den Audi A3 2.0 TDI als Cabriolet mit 140 PS gibt es ab 30.600 Euro, für den ebenfalls 140 PS starken VW Eos 2.0 TDI werden mindestens 32.150 Euro fällig. Die Aufpreisliste beim 1er ist lang. Alleine für eine Klimaautomatik und das von uns getestete Navigationssystem Professional sind zusammen über 5.000 Euro fällig.
Nur wenige Änderungen Wer das neue Cabrio vom alten unterscheiden will, muss schon ganz genau hinsehen. In der Frontschürze ziert eine horizontale schwarze Strebe den breiter gewordenen mittleren Lufteinlass. Auf den Seiten ist jetzt jeweils ein senkrechter Lüftungsschlitz angebracht. Das hat nicht nur einen optischen Grund. Während der Fahrt soll dadurch in den Radhäusern eine Art Luft-Vorhang entstehen, der die Aerodynamik verbessert und somit laut BMW zur Verbrauchsreduzierung beiträgt. Weitere Merkmale des überarbeiteten Cabrios sind serienmäßig ganz in Rot gehaltene L-förmige Rückleuchten mit LED-Technik, aufpreispflichtige Xenon-Scheinwerfer mit integrierten LED-Tagfahrlichtern und optionale runde Nebelscheinwerfer, die seitlich in die Schürzen eingelassen sind.
Dynamischer Antritt Die Motorenpalette des facegelifteten 1er Cabrio bleibt wie gehabt. Drei 2,0-Liter-Diesel sind in unterschiedlichen Leistungsstufen verfügbar. Die Einstiegsvariante ist der 118d mit 143 PS. Die Topversion unter den Selbstzündern bildet der 204 PS starke 123d. Unser Testwagen, der 120d, liegt in der Mitte und wird von 177 Pferden angetrieben. Das maximale Drehmoment liegt bei 350 Newtonmeter. Der Vierzylinder hinterlässt einen spritzigen Eindruck. Überholvorgänge meistert der 1er auch bei höheren Geschwindigkeiten ohne Probleme.
Gut abgestimmter Freizeitsportler Passend zum Motor hat BMW Fahrwerk und Lenkung sportlich abgestimmt. Der 1er liegt auch ohne Sportfahrwerk straff auf der Straße. Selbst bei hohem Kurven-Tempo neigt er sich kaum. Bodenwellen schluckt er deshalb nicht ganz, harte Schläge werden aber nicht an die Passagiere weitergegeben. Die aufpreispflichtigen Sportsitze halten Fahrer und Beifahrer gut im Gestühl. Die Sitzposition ist relativ niedrig und die Lenkung sehr direkt. Um das Cabrio-Feeling auch bei kühlerem Wetter genießen zu können, bietet BMW das griffige Sportlenkrad optional mit einer Lenkradheizung an.
Knackige Handschaltung Im Einklang mit Fahrwerk und Lenkung steht auch das knackige manuelle Sechsgang-Getriebe. Der höhere Widerstand beim Gangwechsel ist für BMW-Neulinge zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Hat man aber ein paar Kilometer mit der BMW-typischen Handschaltung abgespult, will man sie nicht mehr missen. Der Schaltknüppel gleitet wie auf Schienen. Der schwerere Gangwechsel erhöht sogar das sportliche Fahrgefühl. Für 2.050 Euro Aufpreis gibt es eine Sechsgang-Automatik.
Eingeschränkte Übersicht Das Öffnen und Schließen des Verdecks funktioniert auch mit dem Schlüssel. 22 Sekunden dauert es, um den Insassen einen freien Blick zu ermöglichen. Ist die Stoffmütze allerdings aufgezogen, wird die Rundumsicht ziemlich eingeschränkt. Ohne die aufpreispflichtige Park-Distance-Control ist der Bereich hinter dem Fahrzeug nur über das schmale Heckfenster ersichtlich. Bei Spurwechseln wird der Blickwinkel nach schräg hinten durch die breite C-Säule geschmälert. Ein Totwinkelassistent wäre hier von Vorteil - den gibt es aber leider auch nicht gegen Aufpreis.
Der Schlüssel bleibt in der Tasche Keyless-Go heißt es bei den einen, Keycard Handsfree bei den anderen. BMW nennt die aufpreispflichtige schlüssellose Technik schlicht "Komfortzugang". Ohne den Schlüssel aus der Tasche fummeln zu müssen, kann der Fahrer den 1er öffnen und starten. Auch das Abschließen geht hier leicht von der Hand - oder besser mit der Hand: Legt der Fahrer oder der Beifahrer den Daumen auf die obere Türgrifffläche, schließt sich das Cabrio ab.
BMW steigt in die App-Welt ein Um dem Kommunikationstrend der neuen Autofahrergeneration nachzukommen, hat BMW mit der Modellpflege auch das optionale ConnectedDrive-System erweitert. Über die iPhone-App "BMW Connected" kann das Smartphone mit dem Fahrzeug vernetzt werden. Über das zentrale Display werden so die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter zugänglich. Auch ein Webradio mit weltweit tausenden Radiosendern kann jetzt über das iPhone abgerufen werden. Voraussetzung sind allerdings das 3.530 Euro teure Navigationssystem Professional sowie eine Erweiterung um die sogenannte Apps-Funktion für weitere 150 Euro.
Durchschnittliche Verbrauchswerte Der BMW 1er erfüllt die Euro-5-Abgasnorm und ist von den Bayern mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,0 Liter Diesel auf 100 Kilometer angegeben. Das entspricht einer CO2-Emission von 132 Gramm pro Kilometer. In unserem Praxistest sind wir auf 7,4 Liter gekommen. Die serienmäßige Schaltpunktanzeige wurde aber aufgrund des Fahrspaßes ab und zu außer Acht gelassen. Eine Start-Stopp-Automatik und eine Bremsenergierückgewinnung tragen zum weiteren Spritsparen bei - beides ist ebenfalls ab Serie an Bord.
Hoher Grundpreis Der BMW 120d kostet mindestens 34.650 Euro - das sind 150 Euro mehr als vor dem Facelift. Im Vergleich dazu: Den Audi A3 2.0 TDI als Cabriolet mit 140 PS gibt es ab 30.600 Euro, für den ebenfalls 140 PS starken VW Eos 2.0 TDI werden mindestens 32.150 Euro fällig. Die Aufpreisliste beim 1er ist lang. Alleine für eine Klimaautomatik und das von uns getestete Navigationssystem Professional sind zusammen über 5.000 Euro fällig.
Technische Daten
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltung |
Motor Bauart: | Turbodiesel |
Hubraum: | 1.995 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 130 kW (177 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 350 Nm bei 1.750 bis 3.000 UPM |
Preis
Neupreis: 34.650 € (Stand: Juli 2011)Fazit
Das BMW 120d Cabrio sorgt dank seines straffen Fahrwerks und seiner direkten Lenkung für Fahrspaß mit ausreichend Komfort. Der Vierzylinder hinterlässt einen dynamischen Eindruck. Die knackige Handschaltung rundet das sportliche Gesamtpaket ab. Dies spiegelt sich allerdings auch bei den Verbrauchswerten wider. Mit 7,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer liegt der 120d deutlich über den BMW-Angaben (5,0 Liter). Im Vergleich zur Konkurrenz hat das 1er Cabrio die höhere Motorleistung, ist aber auch bei der Anschaffung teurer.Testwertung
Quelle: auto-news, 2011-08-02
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