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Testbericht

27. Juli 2012
Audi sieht im Q3 den „Aufbruch in ein neues Marktsegment“: SUV-Premium im Kompaktformat. Das Auto ist 4,38 Meter lang. Seit 16 Jahren bereichert die kompakte A3-Familie die Audi-Modellpalette. Nachdem sich 2004 der A3 Sportback, 2006 der S3, 2008 das A3 Cabriolet und 2011 der RS3 dazugesellten, war es in konsequenter Fortführung der A3-Modellpolitik logisch, in dieser Größenordnung auch ein SUV folgen zu lassen. Weil mancher Q3-Interessent Allradantrieb aber für entbehrlich hält, gibt es den Q3 als 2.0 TDI (103 kW/140 PS) mit Frontantrieb. Zu allen anderen Motorisierungen gehört der permanente Allradantrieb quattro, der den Kompakten auch als Zugwagen empfiehlt. Topmotorisierungen mit Siebengang S tronicMit dem Testwagen Audi Q3 quattro 2.0 TFSI 155 kW (211 PS) kam die bislang leistungsstärkste Variante der beiden 2.0-Liter-Vierzylinder-Benzin-Direkteinspritzer mit Turboaufladung zum Einsatz. Der Zweiliter-TFSI lässt sich auch mit 125 kW (170 PS) Motorleistung ordern. Krönen soll den Q3 ein Fünfzylinder-TFSI mit 2,5-Litern Hubraum. Als Diesel-Alternativen treten zwei 2.0 TDI-Vierzylinder an, mit 130 kW (177 PS) bzw. 103 kW (140 PS). Den Topmotorisierungen wird grundsätzlich die Siebengang S tronic mitgegeben. Sonst übernimmt die Aufgabe serienmäßig ein manuelles Sechsganggetriebe. Potenter Vierzylinder  Wie zu erwarten, geht ein 211 PS leistender Q3 quattro 2.0 TFSI kraftvoll zur Sache. Parat hält der potente Vierzylinder zwischen 1.800 und 4.900 Kurbelwellenumdrehungen ein maximales Drehmoment von 300 Newtonmetern. Arbeitet die Automatik statt im Normal-Modus D im Kennfeld S (Automatik-Wählhebel auf S), legt das Temperament über höhere Motordrehzahlen in den einzelnen Übersetzungsstufen noch einmal deutlich zu. Der üppige Kraftquell bildet mit dem ausgewogenen Fahrwerk und dem griffigen Allradantrieb eine Einheit, die stets das Gefühl vermittelt, dass den Q3 selbst ausgesprochen furioser Fahrstil nicht in Verlegenheit bringt. Der Vortrieb vollzieht sich kraftvoll und sicher. Zu verdanken ist das nicht zuletzt dem permanenten Allradantrieb quattro, der die Fahrstabilität des Autos merklich unterstützt und den Q3 keineswegs nur auf Geländetauglichkeit trimmt. Dezente Arbeitsteilung in der GetriebeabteilungAusgesprochen harmonisch läuft der Wechsel zwischen den Gängen eins bis sieben ab. Das Doppelkupplungsgetriebe vermeidet spürbare Zugkraftunterbrechungen, indem sich die beiden Lamellenkupplungen quasi die Arbeit teilen; die eine ist zuständig für die Gänge 1,3,5 und 7, die andere für die Gänge 2, 4 und 6. Der Gangwechsel erfolgt blitzschnell, ist doch der jeweils nächstfolgende Gang bereits eingelegt. Vom eleganten Funktionieren der Siebengang S tronic kann man durchaus schwärmen. Wer die Gänge dennoch lieber selbst wählt, kann das übers Antippen des nach rechts geschobenen Automatik-Wählhebels oder über die beiden Wippen am Lenkrad tun (plus/minus). Soll es schnell gehen, ist mit dem 211 PS starken Q3 in 6,9 Sekunden Tempo 100 erreicht. Als Höchstgeschwindigkeit sind rund 230 km/h drin. Natürlich steht von vornherein fest, dass ein so potenter TSFI in Sachen Effizienz mit einem gleichstarken TDI nicht konkurrieren kann und Allradantrieb nicht gerade ein Beitrag zum Kraftstoffsparen ist. Vom Bordcomputer des Testwagens war abzulesen, dass sich im alltäglichen Nahverkehr bei sehr zuverlässig funktionierendem Start-Stop-System ein Durchschnittsverbrauch nahe 9 l/100 km einstellte. Zügig angegangene Landstraßentouren kosteten um 8 l/100 km.Wurde zurückhaltend im speziellen „efficiency“-Modus des optionalen „Audi drive select“-Systems gefahren, erschien durchaus auch schon mal eine Sieben vor dem Komma. Zu den gebündelten Sparmaßnahmen im E-Modus gehört beispielsweise auch die neue Freilauffunktion der S tronic. Bei Schiebebetrieb (Gas weg) wird in jedem Gang ausgekuppelt. Kennlinien bestimmen das SystemAußer dem Spar-Modus lassen sich per Tastendruck die Betriebsarten „comfort“, „auto“, oder „dynamic“ wählen. Das System orientiert sich jeweils an diversen Kennlinien, etwa an der Art, wie Gas gegeben oder gelenkt wird. Der Fahrweise und dem Straßenzustand passen sich die Dämpfer automatisch an. In ihnen variiert das elektrisch gesteuerte Ventil den Öldurchfluss und lassen sie damit  weicher oder aber straffer reagieren. Premiumanspruch: Ein LeisetreterZu den liebenswerten Tugenden eines TFSI zählt, dass er seine Arbeit gewissermaßen in aller Stille verrichtet. Allein dem Arbeitsprinzip eines Benziners ist die Ruhe nicht zu verdanken. Audis Premiumanspruch in Sachen Geräusch lässt sich von zahlreichen wirksamen Einzelmaßnahmen ableiten. Ein „tragendes Element“ der zielgerichteten Bemühungen ist etwa der mit der Karosserie verschraubte Hilfsrahmen im Frontbereich, an dem sich auch die Dreieckquerlenker für die Vorderräder abstützen. Den hinteren Achsträger wiederum verbinden Gummi-Metall-Lager mit der Karosserie, deren Steifigkeit mit jeder Modellgeneration weiter verbessert wurde. Neben dem Audi-typischen gediegenen Interieur ist es insbesondere die gedämpfte Geräuschkulisse im Fahrgastraum, die für Wohlbefinden an Bord sorgt. Im Übrigen punktet der Q3 wie jedes SUV mit angenehmer erhöhter Sitzposition. Daraus ergeben sich gute Rundumsicht und ein bequemes Ein- und Aussteigen.Assistenten, die man nicht missen möchteMit dem Kennenlernen der Fahrerassistenzysteme, die dem Testwagen mitgegeben waren, wuchs die Erkenntnis, dass sie von unterschiedlichem Nutzwert sind. Auf den Spurhalteassistenten (Warnung mit Vibrieren des Lenkrades bei Überfahren von Fahrspurmarkierungen) wird man vielleicht eher verzichten wollen als auf den Totwinkel-Assistenten, der auf Fahrzeuge im toten Sichtwinkel (nach hinten links und rechts) mit gelben Blitzsignalen am Außenspiegelgehäuse aufmerksam macht. Nie mehr missen möchte man auch die Tempolimitanzeige. Oft genug ist der Fahrer ja nicht so richtig im Bilde, wie schnell er im Augenblick fahren darf. Originelles, ja geradezu Wundersames schafft der Parkassistent. Er steuert das Auto selbsttätig rückwärts in geeignete Parklücken, nachdem dieses zuvor beim langsameren Vorbeifahren von seitliche Sensoren ausgemacht worden sind. Möglich ist Längsparken, sofern die Lücke etwa 80 Zentimeter länger als der Q3 ist. Auch zum Querparken bietet der Parkassistent seine Hilfe an. Allerdings: Zügiger Umgang mit dem halbautomatischen Parksystem ist erst nach einigen Trainingseinheiten möglich. Allmählich weicht die Angst, das System, das die gesamte Lenkarbeit übernimmt, könnte sich irren. Hingenommen werden muss, dass anfängliches zögerliches Einparken Ungeduldige, die es ja immer gibt, gern mit der Hupe kommentieren.  Durchgereicht: Oberliga-Feinheiten Die Bedieneinheit der optionalen MMI Navigation plus mit dem zentralen Dreh-/Drück-Steller und dem manuell ausklappbaren 7-Zoll-Farbmonitor erlaubt raschen und logischen Zugriff zu den Bereichen Fahrzeug, Radio (optional digitaler Radioempfang), Multimediasysteme, Menü, Telefon, Navigation und Information. Freisprechen beim Telefonieren übers Handy macht eine Bluetooth-Schnittstelle möglich. Gewünschte Navigationsadressen lassen sich auch ansagen, ebenso Radiosender oder Telefonnummern. Und nicht zuletzt beweist das anspruchsvolle Surround-Soundsystem von Bose (Testwagen), wie Ausstattungen, die zunächst nur in Audis Oberliga auftauchten, nach und nach auch im kompakten Audi Q3 Einzug halten. Die automobile Verwöhnung nimmt ihren Lauf. (Auto-Reporter.NET/Wolfram Riedel) Daten Audi Q3 quattro 2.0 TFSI:Länge x Breite x Höhe (Meter): 4,38 x 1,83 x 1,59Motor:Vierzylinder-Benzindirekteinspritzer,Turbolader, 2,0 Liter  Max. Leistung: 155 kW/211 PS Max.Drehmoment: 300 NmKraftstoffverbrauch (kombiniert) :7,7 l/100 kmCO2-Emission: 179 g/km Beschleunigung von null auf 100 km/h: 6,9 s Leergewicht/zul.Gesamtgewicht: 1.565/2.165 kgGepäckraumvolumen: 460 Liter bis 1.365 Liter (dachhohe Beladung)Basispreis:30.924 EuroPreis des Testwagens: 51.799 Euro                                                                                                             

Quelle: auto-reporter.net, 2012-07-27

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