Audi A7 Sportback 3.0 TDI clean diesel quattro im Test: Edel und Stark
Testbericht
Haar, 20. März 2013 - Als der Audi A7 Sportback 2010 auf den Markt kam, stand vom Hauptkonkurrenten Mercedes CLS schon die zweite Generation hinter den Sindelfinger Werkstoren in den Startlöchern. Während der attraktive Schwabe allerdings als Wiederbeleber des viertürigen Coupés gilt, ist der A7 ein waschechter Fünftürer.
Begrenzte Zuladung
Auch wenn man das beim Blick auf den schönen Rücken nicht gleich sieht: Die Heckklappe schwingt samt Scheibe kombigleich nach oben und ermöglicht so eine bequeme Beladung des 535 Liter fassenden Kofferraums. Allzu viel Gepäck sollte man dem A7 aber nicht aufbürden. Zwar beträgt die Zuladung laut Datenblatt 535 Kilo, allerdings legt das Coupé mit wachsender Ausstattung auch rasant an Gewicht zu. Viel mehr als Zahnbürsten und Pantoffeln können vier gestandene Männer dann nicht mehr mit in den Wochenendeurlaub nehmen.
Am Liebsten zu zweit
Wobei man im Edel-Audi idealerweise sowieso nur zu zweit unterwegs ist. Die Beinfreiheit im Fond ist zwar ganz ordentlich, der Kopf muss dank abfallender Dachlinie allerdings eingezogen werden. Auch die Sicht ist eingeschränkt: Schmale Fenster geben einzig einen Streifen der vorbeifliegenden Landschaft frei, die Scheiben lassen sich nur bis zur Hälfte herunterfahren. Ganz anders in der ersten Reihe. Das Cockpit überzeugt mit der seit einigen Jahren Audi eigenen schlichten Perfektion der Oberklasse-Modelle. Geräumig, aufgeräumt, edel aber modern: der A7 streckt sich auf die schönste Art und Weise Richtung Luxusklasse. Die im Testwagen verbauten Schichtholz-Furnier-
Elemente passen ins angenehm schnörkellose Konzept und versprühen kühlen Yacht-Charme.
Ausstattungsvielfalt
Den Ausstattungswünschen werden beim noblen Bayern wenig Grenzen gesetzt. Die Sitze gibt es belüftet und mit Massagefunktion, ein Head-up-Display hält den Blick des Audi-Piloten auf der Straße, Bang und Olufsen sorgen gegen 6.000 Euro Aufpreis für den perfekten Surround-Sound. Die Unterstützung technischer Mitdenker ist dem Fahrer gewiss. In der Liste stehen unter anderem Front-und Rückfahrkameras, Einparkhilfe, Parkassistent, Spurhalte- und Spurwechselassistenten, automatische Distanzregelung und ein Nachtsichtassistent zur Erkennung von Fußgängern.
3,0-Liter-V6-Selbstzünder
Wenn der schöne Ingolstädter schneidig über den Asphalt gleitet, folgt ihm so mancher Blick. Obwohl er breitschultrig auf der Straße steht, sind aufgepumpte Muskeln seine Sache nicht. Das Blechkleid des Modellathleten ist sehnig und durchtrainiert. Auf unnötigen Design-Schnickschnack wurde verzichtet, das Ergebnis ist eine geradlinige Eleganz. Der 3,0-Liter-Selbstzünder mit 245 PS klingt angenehm undieselig. Er surrt und schnurrt entspannt vor sich hin und versorgt den A7 zu jeder Zeit mit ausreichend Power. Der Gasfuß muss vorsichtig zu Werke gehen, sonst prescht der Audi allzu flink nach vorne. Wenn er dann doch mal losspurten darf, beschleunigt er in 6,4 Sekunden aus dem Stand auf hundert und braust bis zu 250 aberegelte km/h schnell.
Zögerlicher Starter
Nur an der Ampel zeigt sich das Edel-Coupé als eher gemütlicher Starter. Das serienmäßige Start-Stopp-System lässt den Motor ein wenig zögerlich anspringen, sorgt aber dafür gemeinsam mit der Bremsenergie-Rückgewinnung für einen Testverbrauch von knapp unter neun Litern. Der Federungskomfort des Fahrwerks überzeugt, genauso wie das schnell und sanft schaltende Siebengang-Getriebe.Dank serienmäßigem Allradantrieb meistert der 59.700 Euro teure A7 auch schwierige Straßenverhältnisse.
Technische Daten
Antrieb: | permanenter Allradantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 7 |
Getriebe: | Doppelkupplungsgetriebe |
Motor Bauart: | Turbodiesel, VTG |
Hubraum: | 2.967 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 6 |
Leistung: | 180 kW (245 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 580 Nm bei 1.750-2500 UPM |
Preis
Neupreis: 59.700 € (Stand: März 2013)Fazit
Der Audi A7 ist bildschön, doch hinter der attraktiven Fassade steckt mehr. Motor, Getriebe, Fahrwerk überzeugen, der Allradantrieb quattro hat den Wintertest bestanden. Abzüge gibt es für die schlechte Sicht nach hinten, den durch das Start-Stopp-System verzögerten Ampelstart sowie die niedrige Zuladung.Testwertung
Quelle: auto-news, 2013-03-20
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