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Testbericht

Benjamin Bessinger/SP-X, 11. Mai 2011

Elektrisch fährt es sich besonders dezent.  Auf leisen Sohlen schleicht sich der noble Nissan-Ableger ins Premium-Geschäft und setzt dazu auf Hybridtechnik. Dafür spannen die Japaner einen 3,5 Liter großen Benziner mit 225 kW/306 PS und einen Stromer mit 50 kW/68 PS zusammen, der aus einem Lithium-Ionen-Akku im Kofferraum gespeist wird. Das ergibt eine Systemleistung von 364 PS und ein maximales Drehmoment, das sich auf weit über 500 Nm summiert.
Wenn beide Motoren bei Vollgas zusammen arbeiten, katapultieren sie den M35h in 5,5 Sekunden auf Tempo 100. Damit ist er nicht nur bis zu 1,4 Sekunden schneller als seine konventionell angetriebenen Baureihen-Brüder, sondern auch der schnellste Hybrid am Markt. Selbst der gerade vorgestellte Porsche Panamera S Hybrid braucht eine halbe Sekunde länger.

Doch der M35h ist nicht nur der schnellste Infiniti im Modellprogramm. Er ist natürlich auch der sauberste: Weil der E-Antrieb durch seinen Hilfseinsatz die Verbrauchsspitzen des Benziners kappt und den Wagen bei moderater Fahrweise bis zu zwei Kilometer alleine antreiben kann, drückt er den Verbrauch gegenüber dem V6-Modell um runde 30 Prozent: Nur noch 7,0 Liter und 162 g/km stehen deshalb im Datenblatt.

Allerdings braucht man schon einen sehr feinfühligen Gasfuß, wenn man den Wagen elektrisch bewegen will. So richtig lange stromern kann man mit dem Luxusliner nicht. Viel besser als im Stadtverkehr klappt das Zusammenspiel auf der Autobahn: Dort reicht es schon, den Fuß vom Gas zu nehmen, damit sich der Verbrenner abmeldet und der Luxusliner zum großen Gleiter wird, der im Schubbetrieb voran segelt.

Dass man in einem Hybrid-Modell fährt, merkt man sonst kaum. Das einzige echte Erkennungsmerkmal zeigt sich bei einem Blick in den Kofferraum, der durch den Akku ein wenig Platz einbüßt. Statt 500 Liter wie beim Benziner und 450 wie beim Diesel stehen nun nur noch 350 Liter zur Verfügung. Das wiederum ist eine Gemeinsamkeit mit dem japanischen Wettbewerber Lexus GS 450h.
Für Infiniti ist der Hybrid nicht nur ein politisches Signal, sondern ein wichtiges Verkaufsargument. Nicht umsonst wollen die Japaner damit auf einen Anteil von fast 40 Prozent kommen. Damit das gelingen kann, haben sie ihn attraktiv eingepreist: Mit einem Grundpreis von 56.600 Euro kostet der Hybrid nur 1.500 Euro mehr als der Diesel und 3.100 Euro mehr als der V6-Benziner.

Lexus erhält Konkurrenz. Mit dem Infiniti M35h kommt jetzt die zweite japanische Hybridlimousine in der oberen Mittelklasse auf den Markt. Noch eins haben beide gemeinsam.

Fazit
Lexus erhält Konkurrenz. Mit dem Infiniti M35h kommt jetzt die zweite japanische Hybridlimousine in der oberen Mittelklasse auf den Markt. Noch eins haben beide gemeinsam.

Quelle: Autoplenum, 2011-05-11

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