DS4 Crossback BlueHDI 180 - Auf dem richtigen Weg
Testbericht
Citroen sieht DS als eigenständige Marke. Der schicke Markenableger soll mittelfristig rund zehn Prozent der PSA-Verkäufe ausmachen. Um auf dem wachsenden SUV-Markt erfolgreich zu sein, bringen die Franzosen zeitgleich mit dem kompakten DS4 den Crossback auf den Markt.
DS agiert nach dem Grundsatz: Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Kaum sind die Sanktionen gegen den Iran gelockert, versucht die französische Luxus-Marke einen Fuß in das alte Persien zu bekommen und hat mit einem großen Importeur vereinbart, in Teheran einen DS-Händler zu eröffnen. Die Logik dahinter ist simpel: Da die wirtschaftlichen Fesseln fallen, wird das ölreiche Land demnächst Wohlstand haben, dann ist es gut, bereits seinen Fuß in der Tür zu haben. Das ambitionierte Vorgehen der Citroën-Premium-Marke kommt nicht von ungefähr. Die Ziele sind hoch gesteckt: Laut PSA-Chef Carlos Tavares soll DS, sobald die Marke "voll entwickelt ist" rund zehn Prozent des gesamten PSA-Verkaufs-Volumens ausmachen. Bei momentan rund drei Millionen verkaufter Autos des PSA-Konzerns wären das 300.000 Stück.
Der Plan des Konzernlenkers ist es, die drei PSA-Konzernmarken Citroën, Peugeot und eben DS eigenständiger zu platzieren, um Kannibalismus-Effekte zu verringern und den einzelnen Marken mehr Luft zum Atmen zu geben. Vor allem Citroën und die Premium-Tochter DS standen sich auf den Füßen herum. Die Eigenständigkeit manifestiert sich schon im Namen: Ab jetzt nur noch "DS" s'il vous plaît los: Um im gewinnträchtigen Premium-Segment auch ein großes Stück vom Kuchen abzubekommen, wollen die Franzosen bis 2020 fünf neue Modellreihen im C- und D-Segment auf den Markt bringen, darunter auch die momentan sehr gefragten SUVs. Der DS4 Crossback macht den Anfang. Das SUV baut auf derselben Citroën-C4-Architektur auf, wie der Limousinen-Bruder DS 4, ist aber 30 Millimeter höher. Die rustikale Offroad-Attitüde steht dem Franzosen gut. Vor allem Frauen werden sich über die höhere Sitzposition und den maskulinen Auftritt des DS 4 Crossback freuen. Dazu kommen noch eine um drei Zentimeter höhere Bodenfreiheit, eine Dachreling, schwarze Felgen und schwarz beplankte Radläufe.
Technik und Platzverhältnisse des 4,28 Meter langen Kraxlers sind identisch mit der der Limousine DS 4. Vorne und hinten ist der DS 4 durchaus langstreckentauglich. Allerdings behindert eine sehr schmale Luke den Einstieg in den Fond. Dazu kommt eine hohe Ladekante, die das Befüllen des 385 Liter fassenden Gepäckabteils erschwert. Die Scheinwerfer haben nun LED-Technik: Die Straße wird beim Abblendlicht mit insgesamt 84 Leuchtdioden - 42 in jedem Scheinwerfer - bestrahlt. Für das Fernlicht sind nach wie vor Xenonscheinwerfer zuständig. Eine Verneigung vor der glorreichen Vergangenheit der "Göttin DS" ist das Kurvenlicht. Gimmicks wie die wischenden Blinker kennt man von Audi.
Im Interieur fällt die entschlackte Mittelkonsole sofort ins Auge. Unterhalb des Sieben-Zoll-Touchscreens befinden sich nur noch sechs statt bisher 18 Knöpfe. Die Bedienung erfolgt über das Sieben-Zoll Display, das noch nicht kapazitiv ist, was das Treffen der richtigen Flächen während des Fahrens erschwert. "DS steht für französischen Luxus, für feine Detaillösungen", erklärt DS-Technikchef Eric Apode. Diese Prämisse wird im Kompakt-Crossover immer wieder deutlich: In den inneren Türgriffen finden sich gelaserte DS-Logos und der Leder-Bezug des Armaturenbretts ist von Hand genäht, was acht Sunden dauert. Anderes erscheint dagegen unbedingt "anders sein zu wollen", koste es, was es wolle. Wie zum Beispiel der zentrale Tacho mit dem Zeiger außen am Rand, ist ganz originell, aber bei Sonneneinstrahlung schwer abzulesen. Wenig durchdacht ist auch der tiefplatzierte USB-Anschluss, bis das Kabel richtig eingesteckt ist, ist das eine rechte Fummelei. Klasse ist dagegen die Idee einer Schuko-Steckdose in der mittleren Armablage. Dass die Sitze jetzt eine Massagefunktion haben, steigert den Reisekomfort.
Die längere Windschutzscheibe mit den verschiebbaren Sonnenblenden, lässt deutlich mehr Licht in den Innenraum und hilft der Winter-Depression entgegenzuwirken. So gut die Sicht nach vorne ist, so mäßig ist sie aufgrund der kleinen Heckscheibe und den breiten C-Säulen nach hinten. Da kommt es ganz gelegen, dass jetzt eine Rückfahrkamera und ein Toter-Winkel-Assistent zu haben sind. Ein nützliches Feature ist die Tatsache, dass die Heizung und die Klimaanlage bis zu zehn Minuten in Funktion bleiben, auch wenn der Motor ausgeschaltet ist.
So nett die dreidimensionalen Instrumente anzusehen sind, so wenig Up-to-Date ist die Optik der Grafik. Die monochromen Dioden des Displays zwischen Rundinstrumenten erinnern mehr an ein Super-Nintendo, als an eine Playstation 4. Immerhin wird die Konnektivität beim DS 4 großgeschrieben. Neben Apps ist das Infotainment jetzt in der Lage, sowohl Android-Smartphones als auch MirrorLink und Apple CarPlay zu integrieren. Beim Marktstart in der zweiten Novemberhälfte kann man beim DS Crossback zwischen drei Motoren, zwei Diesel und einem Benziner wählen. Die Spanne reicht von 88 kW /120 PS beim Einstiegsdiesel über 96 kW / 130 PS beim Benziner bis hin zu 132 kW / 180 PS bei stärksten Selbstzünder. Der kostet allerdings mindestens 31.390 Euro, bietet aber serienmäßig einiges an Ausstattung, wie zum Beispiel den Toten-Winkel-Assistenten, ein Leder-Lenkrad, ein Navigationssystem und eine Rückfahrkamera.
Zusammen mit der überarbeiteten Sechsgang-Automatik passt das Aggregat dank des maximalen Drehmoments von 400 Newtonmetern sehr gut zu dem gut 1,5 Tonnen schweren SUV. Auch wenn eine Wandler-Automatik mit lediglich sechs Fahrstufen nicht mehr Stand der Technik ist, bremst sie den DS4 Crossback nicht ein. Der Motor knurrt erst bei höheren Drehzahlen tritt aber kräftig an und erweist sich auch im mittleren Geschwindigkeitsbereich als geschmeidig. Das Datenblatt untermauert diesen Eindruck. Aus dem Stand vergehen 9,3 Sekunden, ehe Landstraßen-Tempo erreicht ist, und der Spaß endet erst bei 205 km/h. Mit einem Verbrauch von 4,4 Litern auf 100 Kilometer kann sich der DS4 Crossback durchaus sehen lassen. Bei ersten Testfahrten zeigte der Bordcomputer allerdings zweieinhalb Liter mehr an. Beim Fahren hinterlässt das Kompakt-SUV einen kommoden Eindruck, der allerdings durch eine Wankneigung in schnellen Kurven erkauft wird. Grundsätzlich ist der Frontriebler gutmütig untersteuernd ausgelegt, aber wenn zügig um die Ecken geht, bittet auch das Heck zum Tanz. Die Aufforderung zum Rücklicht-Tango ist aber höflich und wird früh telegraphiert. Die Lenkung passt sich dem Gesamtbild an, wirkt etwas künstlich, ist aber ausreichend direkt und nicht zu leichtgängig.
DS agiert nach dem Grundsatz: Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Kaum sind die Sanktionen gegen den Iran gelockert, versucht die französische Luxus-Marke einen Fuß in das alte Persien zu bekommen und hat mit einem großen Importeur vereinbart, in Teheran einen DS-Händler zu eröffnen. Die Logik dahinter ist simpel: Da die wirtschaftlichen Fesseln fallen, wird das ölreiche Land demnächst Wohlstand haben, dann ist es gut, bereits seinen Fuß in der Tür zu haben. Das ambitionierte Vorgehen der Citroën-Premium-Marke kommt nicht von ungefähr. Die Ziele sind hoch gesteckt: Laut PSA-Chef Carlos Tavares soll DS, sobald die Marke "voll entwickelt ist" rund zehn Prozent des gesamten PSA-Verkaufs-Volumens ausmachen. Bei momentan rund drei Millionen verkaufter Autos des PSA-Konzerns wären das 300.000 Stück.
Der Plan des Konzernlenkers ist es, die drei PSA-Konzernmarken Citroën, Peugeot und eben DS eigenständiger zu platzieren, um Kannibalismus-Effekte zu verringern und den einzelnen Marken mehr Luft zum Atmen zu geben. Vor allem Citroën und die Premium-Tochter DS standen sich auf den Füßen herum. Die Eigenständigkeit manifestiert sich schon im Namen: Ab jetzt nur noch "DS" s'il vous plaît los: Um im gewinnträchtigen Premium-Segment auch ein großes Stück vom Kuchen abzubekommen, wollen die Franzosen bis 2020 fünf neue Modellreihen im C- und D-Segment auf den Markt bringen, darunter auch die momentan sehr gefragten SUVs. Der DS4 Crossback macht den Anfang. Das SUV baut auf derselben Citroën-C4-Architektur auf, wie der Limousinen-Bruder DS 4, ist aber 30 Millimeter höher. Die rustikale Offroad-Attitüde steht dem Franzosen gut. Vor allem Frauen werden sich über die höhere Sitzposition und den maskulinen Auftritt des DS 4 Crossback freuen. Dazu kommen noch eine um drei Zentimeter höhere Bodenfreiheit, eine Dachreling, schwarze Felgen und schwarz beplankte Radläufe.
Technik und Platzverhältnisse des 4,28 Meter langen Kraxlers sind identisch mit der der Limousine DS 4. Vorne und hinten ist der DS 4 durchaus langstreckentauglich. Allerdings behindert eine sehr schmale Luke den Einstieg in den Fond. Dazu kommt eine hohe Ladekante, die das Befüllen des 385 Liter fassenden Gepäckabteils erschwert. Die Scheinwerfer haben nun LED-Technik: Die Straße wird beim Abblendlicht mit insgesamt 84 Leuchtdioden - 42 in jedem Scheinwerfer - bestrahlt. Für das Fernlicht sind nach wie vor Xenonscheinwerfer zuständig. Eine Verneigung vor der glorreichen Vergangenheit der "Göttin DS" ist das Kurvenlicht. Gimmicks wie die wischenden Blinker kennt man von Audi.
Im Interieur fällt die entschlackte Mittelkonsole sofort ins Auge. Unterhalb des Sieben-Zoll-Touchscreens befinden sich nur noch sechs statt bisher 18 Knöpfe. Die Bedienung erfolgt über das Sieben-Zoll Display, das noch nicht kapazitiv ist, was das Treffen der richtigen Flächen während des Fahrens erschwert. "DS steht für französischen Luxus, für feine Detaillösungen", erklärt DS-Technikchef Eric Apode. Diese Prämisse wird im Kompakt-Crossover immer wieder deutlich: In den inneren Türgriffen finden sich gelaserte DS-Logos und der Leder-Bezug des Armaturenbretts ist von Hand genäht, was acht Sunden dauert. Anderes erscheint dagegen unbedingt "anders sein zu wollen", koste es, was es wolle. Wie zum Beispiel der zentrale Tacho mit dem Zeiger außen am Rand, ist ganz originell, aber bei Sonneneinstrahlung schwer abzulesen. Wenig durchdacht ist auch der tiefplatzierte USB-Anschluss, bis das Kabel richtig eingesteckt ist, ist das eine rechte Fummelei. Klasse ist dagegen die Idee einer Schuko-Steckdose in der mittleren Armablage. Dass die Sitze jetzt eine Massagefunktion haben, steigert den Reisekomfort.
Die längere Windschutzscheibe mit den verschiebbaren Sonnenblenden, lässt deutlich mehr Licht in den Innenraum und hilft der Winter-Depression entgegenzuwirken. So gut die Sicht nach vorne ist, so mäßig ist sie aufgrund der kleinen Heckscheibe und den breiten C-Säulen nach hinten. Da kommt es ganz gelegen, dass jetzt eine Rückfahrkamera und ein Toter-Winkel-Assistent zu haben sind. Ein nützliches Feature ist die Tatsache, dass die Heizung und die Klimaanlage bis zu zehn Minuten in Funktion bleiben, auch wenn der Motor ausgeschaltet ist.
So nett die dreidimensionalen Instrumente anzusehen sind, so wenig Up-to-Date ist die Optik der Grafik. Die monochromen Dioden des Displays zwischen Rundinstrumenten erinnern mehr an ein Super-Nintendo, als an eine Playstation 4. Immerhin wird die Konnektivität beim DS 4 großgeschrieben. Neben Apps ist das Infotainment jetzt in der Lage, sowohl Android-Smartphones als auch MirrorLink und Apple CarPlay zu integrieren. Beim Marktstart in der zweiten Novemberhälfte kann man beim DS Crossback zwischen drei Motoren, zwei Diesel und einem Benziner wählen. Die Spanne reicht von 88 kW /120 PS beim Einstiegsdiesel über 96 kW / 130 PS beim Benziner bis hin zu 132 kW / 180 PS bei stärksten Selbstzünder. Der kostet allerdings mindestens 31.390 Euro, bietet aber serienmäßig einiges an Ausstattung, wie zum Beispiel den Toten-Winkel-Assistenten, ein Leder-Lenkrad, ein Navigationssystem und eine Rückfahrkamera.
Zusammen mit der überarbeiteten Sechsgang-Automatik passt das Aggregat dank des maximalen Drehmoments von 400 Newtonmetern sehr gut zu dem gut 1,5 Tonnen schweren SUV. Auch wenn eine Wandler-Automatik mit lediglich sechs Fahrstufen nicht mehr Stand der Technik ist, bremst sie den DS4 Crossback nicht ein. Der Motor knurrt erst bei höheren Drehzahlen tritt aber kräftig an und erweist sich auch im mittleren Geschwindigkeitsbereich als geschmeidig. Das Datenblatt untermauert diesen Eindruck. Aus dem Stand vergehen 9,3 Sekunden, ehe Landstraßen-Tempo erreicht ist, und der Spaß endet erst bei 205 km/h. Mit einem Verbrauch von 4,4 Litern auf 100 Kilometer kann sich der DS4 Crossback durchaus sehen lassen. Bei ersten Testfahrten zeigte der Bordcomputer allerdings zweieinhalb Liter mehr an. Beim Fahren hinterlässt das Kompakt-SUV einen kommoden Eindruck, der allerdings durch eine Wankneigung in schnellen Kurven erkauft wird. Grundsätzlich ist der Frontriebler gutmütig untersteuernd ausgelegt, aber wenn zügig um die Ecken geht, bittet auch das Heck zum Tanz. Die Aufforderung zum Rücklicht-Tango ist aber höflich und wird früh telegraphiert. Die Lenkung passt sich dem Gesamtbild an, wirkt etwas künstlich, ist aber ausreichend direkt und nicht zu leichtgängig.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Getriebe: | Sechsgang-Automatik |
Motor Bauart: | Vierzylinder-Diesel |
Hubraum: | 1997 |
Drehmoment: | 400 Nm bei 2.000 UPM |
Preis
Neupreis: 31.390 € (Stand: 2015-10-14)Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2015-10-13
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