Lexus IS 200d: Edler Einstiegsdiesel im Test
Testbericht
Baden-Baden, 26. November 2010 - Die noblen Karossen dieser Welt geben sich in Baden-Baden ein Stelldichein. Von ganz anderem Kaliber ist jedoch das Fahrzeug, welches Lexus in der Kurstadt vorgestellt hat: den neuen Einstiegsdiesel der IS-Baureihe namens 200d. Im ersten Moment fühlt man sich unwillkürlich an den legendären 200 D von Mercedes erinnert. Doch anders als vor 30 Jahren dienen keine mageren 60 PS dem Vortrieb, sondern 150 Pferdestärken.
Besonderer Einstieg für Flottenkunden
Bei dem IS 200d handelt es sich gewissermaßen um eine gedrosselte Version des vom 220d bekannten Aggregats mit 2,2 Liter Hubraum. Begründet wird die Kreation des bescheideneren Diesels damit, dass einigen Kunden die 177 PS des 220d zuviel des Guten waren. Zudem markieren 150 PS eine wichtige Grenze im Bereich der Dienstwagen. Parallel zur Einführung des neuen Basis-Selbstzünders hat Lexus die IS-Baureihe leicht überarbeitet. Allerdings sind die Änderungen nur für Insider sofort erkennbar. So gibt es getöntes Klarglas für die Scheinwerfer mit optionalem LED-Tagfahrlicht, eine geänderte Frontschürze und rote Blinkergläser am Heck. Unverändert bleibt die Seitenansicht ohne verspielte Lichtkanten oder Sicken, schließlich wirkt das ein wenig an BMW erinnernde Design auch vier Jahre nach dem Modellstart noch frisch. Speziell in schwarzer Lackierung kann sich der IS sehen lassen.
Sportliche Note
Unaufgeregt ist auch das Motto für den Innenraum: Etwas Chrom wertet das gut verarbeitete Interieur auf, wenngleich die verwendeten Kunststoffe nicht an das von BMW oder Audi bekannte Niveau heranreichen. Ein amüsantes Detail ist die grün glimmende Digitaluhr im 1980er-Jahre-Stil auf der Mittelkonsole. Unser Testwagen hatte das optionale Schiebedach an Bord, auf das Menschen über 1,80 Meter Körpergröße besser verzichten sollten. Es schränkt die Kopffreiheit stark ein und führt in Verbindung mit der recht flachen A-Säule zu einem beengten Raumgefühl. Unser Tipp: Greifen Sie zum "F-Sport"-Paket, in dem die vorzüglichen Sportsitze aus dem IS-F enthalten sind. Auf der Rückbank herrscht genug Platz für die Beine, doch die abfallende Dachlinie sorgt für eine ungewollte Nähe der Köpfe zum Dachhimmel. Eher knapp fällt auch der Kofferraum aus: Er fasst nur 398 Liter, zur Erweiterung gibt es lediglich eine Durchreiche.
Zugkräftiger Motor Einmal in Fahrt, erweist sich das 150-PS-Aggregat als absolut ausreichend. Ohne Anzeichen von Schwäche zieht der IS 200d aus dem Drehzahlkeller voran, obwohl das maximale Drehmoment von 340 Newtonmeter erst ab 2.000 Umdrehungen anliegt. Bei der Verrichtung seiner Tätigkeit bleibt der Motor angenehm laufruhig. Als echter Quell der Freude entpuppt sich das serienmäßige Sechsgang-Schaltgetriebe, eine Automatik ist für den 200d nicht erhältlich. Der ergonomisch gut geformte Schalthebel liegt schön in der Hand, die Gänge gleiten leichtgängig auf kurzen Wegen an ihr Ziel. Das Getriebe ist zu Spritsparzwecken lang übersetzt. In der Praxis heißt das: Stadtfahrt im dritten Gang, bereits im vierten Gang ist Tempo 50 kaum machbar. Auf der Autobahn wechseln wir erst bei immer noch leisen 120 km/h in den sechsten Gang, es folgt eine um 500 Touren absackende Drehzahl. Das Resultat kann sich sehen lassen: Lexus gibt einen Durchschnittsverbrauch von 5,1 Liter auf 100 Kilometer an. Abzüge handelt sich der IS 200d für das zu straff abgestimmte Fahrwerk ein: Der Wagen poltert grob über Unebenheiten und reicht diese nach innen weiter. Preis im Rahmen Mit 31.960 Euro liegt der IS 200d exakt 900 Euro unter seinem stärker motorisierten Diesel-Bruder. Der BMW 318d bringt für 31.350 Euro 143 PS mit, ist aber ab Werk schmaler ausgestattet als der Lexus. Beim IS 200d sind unter anderem sieben Airbags, ein CD-Radio mit Wechsler, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik und 16-Zoll-Alufelgen immer mit an Bord. Extras werden hauptsächlich in Paketen angeboten. Für 6.000 Euro Aufpreis gibt es das bereits erwähnte "F-Sport"-Paket mit vielen Attributen des IS-F. Für Vielfahrer interessant ist das "Executive"-Paket mit Lederausstattung, elektrisch verstellbaren Sitzen mit Beheizung vorne, einer Einparkhilfe, einem Tempomat und Regensensor. Ziemlich happig fällt der Navi-Aufpreis aus: Zwar sind eine 30-Gigabyte-Festplatte, eine Rückfahrkamera und eine Erweiterung auf 13 Lautsprecher mit dabei, doch 3.050 Euro lassen den Wunsch nach einer schlichteren Alternative aufkommen.
Zugkräftiger Motor Einmal in Fahrt, erweist sich das 150-PS-Aggregat als absolut ausreichend. Ohne Anzeichen von Schwäche zieht der IS 200d aus dem Drehzahlkeller voran, obwohl das maximale Drehmoment von 340 Newtonmeter erst ab 2.000 Umdrehungen anliegt. Bei der Verrichtung seiner Tätigkeit bleibt der Motor angenehm laufruhig. Als echter Quell der Freude entpuppt sich das serienmäßige Sechsgang-Schaltgetriebe, eine Automatik ist für den 200d nicht erhältlich. Der ergonomisch gut geformte Schalthebel liegt schön in der Hand, die Gänge gleiten leichtgängig auf kurzen Wegen an ihr Ziel. Das Getriebe ist zu Spritsparzwecken lang übersetzt. In der Praxis heißt das: Stadtfahrt im dritten Gang, bereits im vierten Gang ist Tempo 50 kaum machbar. Auf der Autobahn wechseln wir erst bei immer noch leisen 120 km/h in den sechsten Gang, es folgt eine um 500 Touren absackende Drehzahl. Das Resultat kann sich sehen lassen: Lexus gibt einen Durchschnittsverbrauch von 5,1 Liter auf 100 Kilometer an. Abzüge handelt sich der IS 200d für das zu straff abgestimmte Fahrwerk ein: Der Wagen poltert grob über Unebenheiten und reicht diese nach innen weiter. Preis im Rahmen Mit 31.960 Euro liegt der IS 200d exakt 900 Euro unter seinem stärker motorisierten Diesel-Bruder. Der BMW 318d bringt für 31.350 Euro 143 PS mit, ist aber ab Werk schmaler ausgestattet als der Lexus. Beim IS 200d sind unter anderem sieben Airbags, ein CD-Radio mit Wechsler, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik und 16-Zoll-Alufelgen immer mit an Bord. Extras werden hauptsächlich in Paketen angeboten. Für 6.000 Euro Aufpreis gibt es das bereits erwähnte "F-Sport"-Paket mit vielen Attributen des IS-F. Für Vielfahrer interessant ist das "Executive"-Paket mit Lederausstattung, elektrisch verstellbaren Sitzen mit Beheizung vorne, einer Einparkhilfe, einem Tempomat und Regensensor. Ziemlich happig fällt der Navi-Aufpreis aus: Zwar sind eine 30-Gigabyte-Festplatte, eine Rückfahrkamera und eine Erweiterung auf 13 Lautsprecher mit dabei, doch 3.050 Euro lassen den Wunsch nach einer schlichteren Alternative aufkommen.
Technische Daten
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Diesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung |
Hubraum: | 2.231 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 110 kW (150 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 340 Nm bei 2.000 - 2.800 UPM |
Preis
Neupreis: 31.960 € (Stand: November 2010)Fazit
Wer den Lexus IS mag und nicht zwingend ein Automatikgetriebe benötigt, ist mit dem IS 200d bestens bedient. Stärken zeigt die ansprechend gestaltete Limousine bei Motor, Getriebe und Lenkung. Negativ fallen das sehr straffe Fahrwerk und einige Kunststoffe im Innenraum auf. Dienstwagen-Piloten, die aus der deutschen Armada ausbrechen wollen, erhalten viel Ausstattung fürs Geld. Allerdings liegt der 200d preislich recht nahe an seinem Bruder. Ein Einstiegspreis von knapp unter 30.000 Euro wäre psychologisch ein noch stärkeres Kaufargument.Testwertung
Quelle: auto-news, 2010-11-26
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