Ssangyong XLV - Dickes Ding (Kurzfassung)
Platz satt, viel Ausstattung und ein starker Benziner für nur 17.000 Euro? Klingt verführerisch, klingt nach Ssangyong XLV. Beim neuen Crossover handelt es sich um die größere Karosserievariante des 2015 eingeführten Ssangyong Tivoli. Das Heck wurde erkerartig erweitert und der Tivoli-Abkömmling so zum Crossover, der SUV-, Van- und Kombi-Elemente in sich vereint. Fesche 18-Zoll-Felgen, eine optionale Zweifarblackierung und die LED-Tagfahrleuchten verleihen ihm zudem urbanen Schick.
Auch innen gibt sich der XLV modern und durchgestylt. Zumindest in der von uns getesteten Ausstattung Sapphire, die mit Klavierlackoberflächen, etwas Chromzierrat oder mit farblich variabel und frisch leuchtenden Analog-Rundinstrumenten die Insassen recht positiv einstimmt. Das kann sich sehen lassen.
Die Testfahrt führt uns auf hügelige Landstraßen ins Bergische Land, die offenbaren: Ein Temperamentbolzen ist der 194 kW/ 128 PS starke 1,6-Liter-Benziner nicht. Klar, es handelt sich um einen klassischen Saugmotor, der Drehzahlen braucht. Angesichts der Leistungsansage lässt er dennoch etwas Verve vermissen. Dafür zerren die lediglich 160 Newtonmeter aber auch nicht nervig an den Vorderrädern.
Der XLV ist gewiss nicht untermotorisiert, aber in einen Geschwindigkeitsrausch versetzt diese Motorisierung eben auch nicht. Das ist vielleicht auch besser so, denn schon der Versuch einer sportlichen Fahrweise treibt den Verbrauch auf über 10 Liter, normalerweise kommt man mit 7 Litern davon. Wer betont sparsam fährt, kann auch mit 6 Litern hinkommen.
Fahrwerksseitig empfiehlt sich der XLV weder als sänftenartiger Gleiter noch als wilder Kurvenfeger. Irgendwo dazwischen macht dieses etwas unentschlossen wirkende Fahrwerk seine Sache für den Alltag letztlich aber doch ausreichend gut. Auch die Lenkung passt und verlangt nicht wie frühere Ssangyong-Modelle nach häufigen Nachkorrekturen. Die Bremsen – vorne wie hinten Scheiben – verrichten ihre Arbeit tadellos, sprechen allerdings manchmal fast schon etwas zu bissig an.
Besonders punkten kann der XLV beim Raumangebot: Vorne wie in der zweiten Reihe hat man mit viel Bein- und Kopffreiheit. Und der Standard-Kofferraum schluckt üppige 574 bis 720 Liter. Klappt man die Rückbanklehne nach vorne, werden daraus maximal 1.440 Liter.
17.000 Euro kostet die Basis, 25.000 Euro unser Testexemplar. Bereits die Einstiegsversion Crystal bietet fünf Türen, viel Platz, alle wichtigen Regelsysteme, elektrische Fensterheber, eine Klimaanlage und ein Radio mit USB-Anschluss. Eine Garantie über 5 Jahre oder 100.000 Kilometer gewährt Ssangyong Deutschland außerdem. Das könnte schon reichen. Doch in der Version Sapphire mit klimatisierten Ledersitzen, Zwei-Zonen-Klimaanlage, Knieairbag und einigem mehr kommt der XLV für 8.000 Euro Aufpreis fast schon nobel daher.
Mit dem XLV setzt Ssangyong seine Modelloffensive fort. Nach altem Marken-Rezept bietet der Neuling viel Auto für relativ wenig Geld. Dieser Spagat sorgt, wie schon bei anderen Ssangyong-Modellen, für Licht und Schatten.
Quelle: Autoplenum, 2016-06-21
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