Cadillac CTS-V im Test mit Preisen und technischen Daten zur Markteinführung
Testbericht
Haar, 22. Oktober 2015 - Wo bekommt man so etwas heute noch? 6,2 Liter Hubraum und einen Kompressor - ganz nach dem Motto: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Hubraum. Wie recht doch diese alte Weisheit hat, die noch aus besseren Tagen des Motorbaus stammen muss. Gut, dass es Cadillac gibt. Die bringen nämlich entgegen aller Downsizing-Trends jetzt den gewaltigen CTS in der dritten Generation als V-Version nach Deutschland. Unter der Haube: ein sehr beeindruckender V8-Motor. Wir haben die Wuchtbrumme aus den USA getestet. Oder sollte man besser sagen "gebändigt"? Innenraum mit Carbon und Jetfighter-Anlehnung Die Bedingungen? Zwei Grad Außentemperatur und Nebel - es gibt berechtigte Sorgen um die Pneus auf der Hinterachse, werden doch in Kürze nicht weniger als 649 hungrige Pferde über sie herfallen. Wir machen es uns in den tief montierten optionalen Recaro-Sportsitzen bequem. Der Innenraum punktet mit einem Mix aus Mikrofaser-Velours und Leder. Kohlefaser-Verkleidungen in matter Optik spiegeln die Carbon-Komponenten außen am Fahrzeug wieder. Einen Knopfdruck später erwacht der V8 - übrigens bis auf kleine Details der gleiche wie in der aktuellen Corvette - mit einem lauten Grollen zum Leben. Der Schalthebel will mit Nachdruck in die "D"-Position gebracht werden, dann kann es losgehen. Witzige Idee: Wie der Feuerknopf auf dem Joystick eines Kampfjets ist der Schalter um in den manuellen Modus zu wechseln beim CTS-V oben auf dem Schaltknauf positioniert. Amerikanischer Riese mit gelegentlichem SchluckaufSchon im Stadtverkehr wird klar: Dieses Auto ist für höhere Zwecke gebaut. Zumindest die Landstraße, aber am ehesten die Autobahn ist das Revier des CTS-V. Fünf Meter Länge und knapp 1,86 Meter Breite muss man ja auch irgendwo unterbringen. Ansonsten wirkt der Riese sehr zivilisiert, jedoch ohne sich dabei langweilig oder gewöhnlich anzufühlen. Das beeindruckende Drehmoment ist omnipräsent, das Mikrofaser-Velours-Lenkrad erinnert jederzeit daran, dass man hier im Top-Modell des CTS sitzt. Nur manchmal haut das Achtgang-Automatikgetriebe - auch hier grüßt die Corvette - den ein oder anderen Gang etwas sehr ruppig rein, gerade beim langsamen Beschleunigen oder Dahinrollen ist der Gangwechsel ab und an etwas überhastet.
Antrieb: | Heckantrieb |
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Anzahl Gänge: | 8 |
Getriebe: | Automatikgetriebe |
Motor Bauart: | Benziner mit Kompressor |
Hubraum: | 6.162 |
Anzahl Ventile: | 16 |
Anzahl Zylinder: | 8 |
Leistung: | 477 kW (649 PS) bei 5.850 UPM |
Drehmoment: | 855 Nm bei 3.500 UPM |
Wer aus der Menge von AMGs, M-Fahrzeugen oder Audi-RS-Modellen herausstechen will ohne Einbußen bei Verarbeitung oder Technik hinnehmen zu müssen, der sollte sich den CTS-V sehr genau anschauen. Ein unglaublicher Motor, ein souverän abgestimmtes Fahrwerk und eine schicke, nicht zu aufdringliche Optik: Wäre ich ein etwas extrovertierter Gangster und würde einen Bankraub samt Verfolgungsjagd planen, mein Fluchtfahrzeug wäre der CTS-V. + Drehmoment und Sound in jeder Lebenslage, luxuriöser Innenraum ohne überladen zu sein - Automatikgetriebe manchmal etwas ruppig