Citroen DS4 - Der coole Bruder des Biedermanns
In der wirtschaftlich besonders wichtigen Kompaktklasse müssen Autohersteller vor allem den Geschmack und die Geldbeutelpotenz der breiten Masse treffen. Gleichzeitig will man aber auch Fahrer größerer Autos zum Umsteigen bewegen. Citroen löst diesen Zielkonflikt nun pfiffig: Neben dem sachlichen C4 bieten die Franzosen auch den schickeren und verspielteren DS4 an. Der kostet mindestens 20.700 Euro und damit rund 3.000 Euro mehr als der C4.
Die Zutaten für das Kompaktklasse-Upgrade durften vor allem die Designer beisteuern. Wie schon der Lifestyle-Kleinwagen DS3 (als jugendlichere Version des C3) zeigt der DS4 dynamische Linien rund um die Radhäuser, einen bulligeren Grill mit prominent platziertem Doppelwinkel und ausgeprägte Kotflügel. Außerdem wurde die Karosserie höhergelegt und die Dachlinie stark abgerundet. In Verbindung mit den versteckten Griffen der Fondtüren wirkt der DS4 somit wie eine Mischung aus Coupé und Kompakt-SUV.
Resultat der schicken Form ist aber ein eingeschränktes Platzangebot im Fond. Großgewachsene ecken mit dem Kopf am abfallenden Dach an, und auch die Knie würden sich über mehr Freiheit freuen. Beim Ein- und Aussteigen muss man breite Türschweller überwinden und gleichzeitig den Kopf senken – keine besonders bequeme Verrenkung. Drinnen angekommen gibt es eine kleine Enttäuschung: Die hinteren Fenster lassen sich nicht ganz öffnen. Der Kofferraum ist 50 Liter kleiner als beim C4 und nur nach Überwindung einer hohen Ladekante zugänglich. Trotzdem reichen die 385 Litern für den Alltag.
Unterscheidungsmerkmal des DS4 gegenüber dem C4 ist auch die Top-Motorisierung: ein 1,6-Liter-Turbomotor, wie er auch im Mini Cooper zum Einsatz kommt. Bei Citroen ist er aber noch etwas kräftiger und leistet 147 kW/200 PS. Neben dem fülligen und früh erreichten Drehmomentmaximum von 275 Nm sorgt auch die präzise Sechsgangschaltung für Fahrspaß. Der Normverbrauch von 6,4 Litern (146 g CO2/km) geht in Ordnung und liegt nur 0,2 Liter über dem 1,6-Liter mit 88 kW/122 PS und sogar 0,1 Liter unter dem 1,6-Liter mit 115 kW/156 PS.
Wer noch sparsamer unterwegs sein will, kann einen der drei Diesel wählen. Der leistungsstärkste Selbstzünder mit 120 kW/163 PS benötigt im Schnitt 5,1 Liter Kraftstoff (134 g CO2/km). Sparmeister ist der 1,6-Liter mit 82 kW/112 PS in der Version mit dem automatisierten Schaltgetriebe und Start-Stopp-System. Diese begnügt sich mit durchschnittlich 4,4 Litern (114 g CO2/km).
Reichlich Komfortoptionen sollen zum großzügigen Einkaufstrip durch die Optionsliste einladen. Unter anderem gibt es Sensoren, die Fahrzeuge im toten Winkel der Rückspiegel anzeigen, einen Spurassistenten, eine Lendenwirbelstütze mit Massagefunktion und einen Parklückendetektor. Der vermisst beim Vorbeifahren Parklücken am Straßenrand und meldet dem Fahrer, wenn es passt. Einparken allerdings muss der Fahrer dann selber.
Unterm Strich ist der DS4 so eine edle Alternative zum in der aktuellen Auflage recht bieder geratenen C4. Zugleich füllt Citroen so die Lücke, die durch das aktuell fehlende Kompakt-SUV in der Modellpalette klafft.
Der elegante Citroen DS war in den 50er-Jahren seiner Zeit weit voraus. Seit kurzem wollen die Franzosen ihr Erbe wieder aufleben lassen. In der Kompaktklasse soll das nun der DS4 übernehmen, eine veredelte Version des C4.
Quelle: Autoplenum, 2011-05-20
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