Citroën C4 Coupé HDi 135 im Test: Der ganz besondere Kompakte
Testbericht
München, 30. November 2005 Innovativ und avantgardistisch diese zwei Eigenschaften gelten noch immer als Kernwerte der Marke Citroën. Verantwortlich für dieses hohe Ansehen sind vor allem so ruhmreiche Modelle wie der DS, der SM und der CX. Baureihen, die jedoch längst Geschichte und nur noch selten auf unseren Straßen zu bewundern sind. Viele Fans trauern diesen Ikonen wehmütig nach, vor allem weil die Franzosen seit den 1990er-Jahren vergleichsweise langweilige Modelle mit konventioneller Technik und wenig Aura bauten.
Das Comeback Entsprechend verblasste auch der Nimbus des französischen Autobauers. Erst 2003 gab Citroën mit dem C3 Pluriel den Starschuss für eine spektakuläre Innovations-Offensive. Seit 2005 bieten die Franzosen mit dem C4 auch in der Kompaktklasse wieder ein würdiges Modell an, das in vielen Fasern seiner Existenz in der Tradition der Marke steht. Wir haben den parfümierten Preisbrecher in der dreitürigen Coupé-Version mit dem Zweiliter-Diesel HDi 135 und der Top-Ausstattung VTS getestet.
Eine echte Persönlichkeit Äußerlich beeindruckt der C4 anders als der Vorgänger Xsara mit ausdruckstarkem Design. Mit dem riesigen Markenlogo und den markanten Scheinwerfern schaut er beinahe so herausfordernd wie ein 5er von BMW. Eine echte Persönlichkeit mit prominentem Gesicht und eigenwilligen Details. Auffällig ist die coupéhafte Silhouette des Dreitürers sowie die l-förmige, großflächig verglaste Heckklappe mit ihrem extravaganten Knick. Die Karosserie ist mit einem cw-Wert von 0,29 zudem so windschlüpfrig wie die des Porsche Cayman.
<b>Einstieg in die C4-Erlebniswelt</b><br> Der Innenraum ist der nächste Höhepunkt der C4-Erlebniswelt. Besonderes Flair versprüht hier ein regulierbarer Duftspender in der Mittelkonsole. Drei verschiedene Parfums sind in Wechsel-Kartuschen serienmäßig an Bord. Ein echtes Schmuckstück ist die transparente Multifunktionsanzeige im Stile eines iPod-Displays. Von hinten durchleuchtet, informiert die schwarze Digitalanzeige mittig im Armaturenbrett unter anderem über die Geschwindigkeit. Direkt hinterm Lenkrad befindet sich eine weitere Digitalanzeige, die Auskunft über die Motordrehzahl gibt. Sie hat keinen fest definierten roten Bereich, sondern erleuchtet bei Erreichen der Drehzahlgrenze feuerrot. Ein ganz besonderer Clou ist das Volant, dessen Nabe beim Lenken stehen bleibt. Die elektrischen Elemente und der Airbag sind in der feststehenden Nabe untergebracht. Das reduziert Fehlermöglichkeiten in der Elektrik und das Trägheitsmoment des Lenkrads. <br><br><b> Viel Platz für Passagiere</b><br> Abgesehen von solchen technischen Leckerbissen gefällt der Innenraum auch dank wertiger Materialien und einem guten Platzangebot. Die bequemen Sitze vorne könnten lediglich etwas mehr Seitenhalt bieten. Beachtlich ist die Kopf- und Kniefreiheit für die Fondpassagiere im 4,26 Meter langen Dreitürer. Selbst 1,90-Meter-Recken reisen hier bequem. Hinter der Heckklappe eröffnet sich ein 342-Liter-Kofferraum, der sich dank einer im Verhältnis 60 zu 40 umlegbaren Rücksitzbank auf maximal 1.083 Liter erweitern lässt. Wenn auch kein Spitzenwert, bietet das Gepäckabteil ausreichend Platz. Die Zuladung ist mit 380 Kilogramm jedoch etwas mager. Trotz großer Glasfläche in der Heckklappe ermöglicht der Innenspiegel nur eine mäßig gute Sicht auf den rückfolgenden Verkehr.
Kultivierter und kraftvoller Spardiesel Zur Wahl stehen für den C4 insgesamt vier Benzin- und drei Dieselmotoren. Der von uns getestete Zweiliter-Diesel mit 136 PS ist von eher gemütlicher Natur, dafür aber kultiviert und laufruhig. Zwar sorgt das wuchtige Drehmoment von 320 Newtonmetern für respektablen Durchzug, doch Autofahrer, die ein betont dynamisches Dieselfahrzeug wünschen, kommen nur bedingt auf ihre Kosten. Immerhin: Im recht lang ausgelegten sechsten Gang liegt die Höchstgeschwindigkeit nach Aussage von Citroën bei 207 km/h. Auf unserer Testfahrt zeigte der Digitaltacho sogar 225 Sachen an. Der Sprint von null auf 100 km/h ist nach 10,5 Sekunden zu Ende.
Golf zieht davon Zum Vergleich: Ein VW Golf mit einem 140 PS starken 2.0 TDI braucht für diese Disziplin 9,3 Sekunden, fährt jedoch maximal 203 km/h schnell. Der Zweiliter-HDi im C4 empfiehlt sich vor allem für Vielfahrer, die entspannt reisen wollen, Durchzug wünschen, aber dennoch penibel auf den Verbrauch achten. Laut Hersteller liegt der Spritkonsum bei durchschnittlich 5,4 Litern. Auf unserer Testfahrt mussten wir alle 100 Kilometer im Schnitt 7,8 Liter nachtanken. Angesichts der in unserem Test meist sehr zügig gefahrenen Autobahnetappen ein dennoch guter Wert. Neben den gemäßigten Trinksitten sprechen außerdem noch der serienmäßige Rußpartikelfilter und die Euro-4-Abgasnorm für den großen C4-Diesel.
Straff statt sänftenhaft Obwohl sich der C4 als entspannter Langstreckler empfiehlt, kommen die dynamischen Eigenschaften keineswegs zu kurz. Die Tage der schaukelnden französischen Sänfte sind bei Citroën offensichtlich gezählt. Der C4 bietet einen sehr ausgewogenen Kompromiss zwischen agilem Fahrverhalten und angenehmen Komfort. Selbst bei Höchstgeschwindigkeit und in schnellen Kurven liegt er straff und sicher auf dem Asphalt und filtert Unebenheiten sauber weg. Eine Spur direkter und präziser könnte die leichtgängige Lenkung sein. Dennoch gehören auch sportliche Talente zu den Stärken des Franzosen. Für aktive Sicherheit sorgen ABS, ESP und die Traktionskontrolle ASR. Optional gibt es außerdem in Kombination mit den Bi-Xenon-Leuchten noch ein Kurvenlicht und zudem noch den Spurassistenten AFIL. Letzterer warnt den Fahrer via Rotationsvibratoren auf der linken und rechten Seite der Sitzfläche über ein unzulässiges Verlassen der Fahrspur.
Ausstattung und Preis Auch beim Preis kann der C4 mächtig beeindrucken. Den großen und komfortablen Kompakten gibt es dank der Dauerrabatte von Citroën bereits ab 11.990 Euro. Unser voll ausgestatteter Testwagen kostet mit 23.890 Euro etwa das Doppelte. Dafür wird eine ganz Menge geboten. Die sehr umfangreiche Serienausstattung können sie unserer Preisliste entnehmen. Unser Testwagen war sogar mit dem 2.590 Euro teuren Navigations- und Kommunikationssystem ausgestattet viel Geld für einen GPS-basierten Wegweiser. Neben einer etwas überholten Navigations-Software bietet es keine Möglichkeit, MP3-Dateien abzuspielen und ist deshalb nur bedingt empfehlenswert. Zusammen mit einer Volllederausstattung und der Metallic-Lackierung touchiert das C4 Coupé die 30.000-Euro-Marke. Das klingt zwar teuer, doch bleiben dafür andererseits nur noch wenige Wünsche offen. Ein Golf 2.0 TDI kostet mit etwa gleichwertiger Ausstattung sogar 3.000 Euro mehr.
Das Comeback Entsprechend verblasste auch der Nimbus des französischen Autobauers. Erst 2003 gab Citroën mit dem C3 Pluriel den Starschuss für eine spektakuläre Innovations-Offensive. Seit 2005 bieten die Franzosen mit dem C4 auch in der Kompaktklasse wieder ein würdiges Modell an, das in vielen Fasern seiner Existenz in der Tradition der Marke steht. Wir haben den parfümierten Preisbrecher in der dreitürigen Coupé-Version mit dem Zweiliter-Diesel HDi 135 und der Top-Ausstattung VTS getestet.
Eine echte Persönlichkeit Äußerlich beeindruckt der C4 anders als der Vorgänger Xsara mit ausdruckstarkem Design. Mit dem riesigen Markenlogo und den markanten Scheinwerfern schaut er beinahe so herausfordernd wie ein 5er von BMW. Eine echte Persönlichkeit mit prominentem Gesicht und eigenwilligen Details. Auffällig ist die coupéhafte Silhouette des Dreitürers sowie die l-förmige, großflächig verglaste Heckklappe mit ihrem extravaganten Knick. Die Karosserie ist mit einem cw-Wert von 0,29 zudem so windschlüpfrig wie die des Porsche Cayman.
<b>Einstieg in die C4-Erlebniswelt</b><br> Der Innenraum ist der nächste Höhepunkt der C4-Erlebniswelt. Besonderes Flair versprüht hier ein regulierbarer Duftspender in der Mittelkonsole. Drei verschiedene Parfums sind in Wechsel-Kartuschen serienmäßig an Bord. Ein echtes Schmuckstück ist die transparente Multifunktionsanzeige im Stile eines iPod-Displays. Von hinten durchleuchtet, informiert die schwarze Digitalanzeige mittig im Armaturenbrett unter anderem über die Geschwindigkeit. Direkt hinterm Lenkrad befindet sich eine weitere Digitalanzeige, die Auskunft über die Motordrehzahl gibt. Sie hat keinen fest definierten roten Bereich, sondern erleuchtet bei Erreichen der Drehzahlgrenze feuerrot. Ein ganz besonderer Clou ist das Volant, dessen Nabe beim Lenken stehen bleibt. Die elektrischen Elemente und der Airbag sind in der feststehenden Nabe untergebracht. Das reduziert Fehlermöglichkeiten in der Elektrik und das Trägheitsmoment des Lenkrads. <br><br><b> Viel Platz für Passagiere</b><br> Abgesehen von solchen technischen Leckerbissen gefällt der Innenraum auch dank wertiger Materialien und einem guten Platzangebot. Die bequemen Sitze vorne könnten lediglich etwas mehr Seitenhalt bieten. Beachtlich ist die Kopf- und Kniefreiheit für die Fondpassagiere im 4,26 Meter langen Dreitürer. Selbst 1,90-Meter-Recken reisen hier bequem. Hinter der Heckklappe eröffnet sich ein 342-Liter-Kofferraum, der sich dank einer im Verhältnis 60 zu 40 umlegbaren Rücksitzbank auf maximal 1.083 Liter erweitern lässt. Wenn auch kein Spitzenwert, bietet das Gepäckabteil ausreichend Platz. Die Zuladung ist mit 380 Kilogramm jedoch etwas mager. Trotz großer Glasfläche in der Heckklappe ermöglicht der Innenspiegel nur eine mäßig gute Sicht auf den rückfolgenden Verkehr.
Kultivierter und kraftvoller Spardiesel Zur Wahl stehen für den C4 insgesamt vier Benzin- und drei Dieselmotoren. Der von uns getestete Zweiliter-Diesel mit 136 PS ist von eher gemütlicher Natur, dafür aber kultiviert und laufruhig. Zwar sorgt das wuchtige Drehmoment von 320 Newtonmetern für respektablen Durchzug, doch Autofahrer, die ein betont dynamisches Dieselfahrzeug wünschen, kommen nur bedingt auf ihre Kosten. Immerhin: Im recht lang ausgelegten sechsten Gang liegt die Höchstgeschwindigkeit nach Aussage von Citroën bei 207 km/h. Auf unserer Testfahrt zeigte der Digitaltacho sogar 225 Sachen an. Der Sprint von null auf 100 km/h ist nach 10,5 Sekunden zu Ende.
Golf zieht davon Zum Vergleich: Ein VW Golf mit einem 140 PS starken 2.0 TDI braucht für diese Disziplin 9,3 Sekunden, fährt jedoch maximal 203 km/h schnell. Der Zweiliter-HDi im C4 empfiehlt sich vor allem für Vielfahrer, die entspannt reisen wollen, Durchzug wünschen, aber dennoch penibel auf den Verbrauch achten. Laut Hersteller liegt der Spritkonsum bei durchschnittlich 5,4 Litern. Auf unserer Testfahrt mussten wir alle 100 Kilometer im Schnitt 7,8 Liter nachtanken. Angesichts der in unserem Test meist sehr zügig gefahrenen Autobahnetappen ein dennoch guter Wert. Neben den gemäßigten Trinksitten sprechen außerdem noch der serienmäßige Rußpartikelfilter und die Euro-4-Abgasnorm für den großen C4-Diesel.
Straff statt sänftenhaft Obwohl sich der C4 als entspannter Langstreckler empfiehlt, kommen die dynamischen Eigenschaften keineswegs zu kurz. Die Tage der schaukelnden französischen Sänfte sind bei Citroën offensichtlich gezählt. Der C4 bietet einen sehr ausgewogenen Kompromiss zwischen agilem Fahrverhalten und angenehmen Komfort. Selbst bei Höchstgeschwindigkeit und in schnellen Kurven liegt er straff und sicher auf dem Asphalt und filtert Unebenheiten sauber weg. Eine Spur direkter und präziser könnte die leichtgängige Lenkung sein. Dennoch gehören auch sportliche Talente zu den Stärken des Franzosen. Für aktive Sicherheit sorgen ABS, ESP und die Traktionskontrolle ASR. Optional gibt es außerdem in Kombination mit den Bi-Xenon-Leuchten noch ein Kurvenlicht und zudem noch den Spurassistenten AFIL. Letzterer warnt den Fahrer via Rotationsvibratoren auf der linken und rechten Seite der Sitzfläche über ein unzulässiges Verlassen der Fahrspur.
Ausstattung und Preis Auch beim Preis kann der C4 mächtig beeindrucken. Den großen und komfortablen Kompakten gibt es dank der Dauerrabatte von Citroën bereits ab 11.990 Euro. Unser voll ausgestatteter Testwagen kostet mit 23.890 Euro etwa das Doppelte. Dafür wird eine ganz Menge geboten. Die sehr umfangreiche Serienausstattung können sie unserer Preisliste entnehmen. Unser Testwagen war sogar mit dem 2.590 Euro teuren Navigations- und Kommunikationssystem ausgestattet viel Geld für einen GPS-basierten Wegweiser. Neben einer etwas überholten Navigations-Software bietet es keine Möglichkeit, MP3-Dateien abzuspielen und ist deshalb nur bedingt empfehlenswert. Zusammen mit einer Volllederausstattung und der Metallic-Lackierung touchiert das C4 Coupé die 30.000-Euro-Marke. Das klingt zwar teuer, doch bleiben dafür andererseits nur noch wenige Wünsche offen. Ein Golf 2.0 TDI kostet mit etwa gleichwertiger Ausstattung sogar 3.000 Euro mehr.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihendieselmotor |
Hubraum: | 1.997 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 100 kW (136 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 320 Nm bei 2.000 UPM |
Preis
Neupreis: 23.890 € (Stand: November 2005)Fazit
In der Kompaktklasse setzt der C4 eine besonders erfrischende Duftmarke. Der auffällig designte Franzose ist endlich ein betont innovatives Modell ganz in der Tradition von Citroën. Schön, dass die Marke mit dem Doppelwinkel zu alter Stärke zurückgefunden hat. Darüber hinaus ist der C4 ein praktischer Kompakter, der sich bei Ausstattung, Technik und Platzangebot voll auf der Höhe der Zeit bewegt und das zu einem besonders attraktiven Preis. Damit qualifiziert sich der C4 nicht nur als Auto für Individualisten. Begeistern kann auch der große Diesel. Das Triebwerk ist kraftvoll, kultiviert und sparsam. Lediglich für Freunde betont dynamischer Fortbewegung ist dieser Antrieb nicht das Maß der Dinge. Doch hinterher fährt man damit nicht. Außerdem erfreut der C4 mit seinem überraschend straff abgestimmten und komfortablen Fahrwerk.
(mh)Quelle: auto-news, 2005-11-30
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