Das kleine BMW M Coupé steht in den Startlöchern
Testbericht
Die sportliche BMW-Tocher M GmbH ist bemüht auch 2011 mit neuen Modellen zu glänzen. Allerdings auf Sparflamme, so wird der neue M5 erst im Herbst 2011 vorgestellt. Vorerst müssen der Bestseller M3, die X5/X6 M sowie noch wenige Wochen der M6 die Flagge hoch halten. Die M-Familie ist stark verkleinert, bekommt aber im Frühjahr 2011 durch das kleine M Coupé auf Basis des 1er Nachwuchs. Späten Nachwuchs, denn nahezu zeitlich mit dem 1er M Coupé bringt BMW den Nachfolger des 1er auf den Markt. Zunächst als Viertürer, Coupé und Cabriolet des 1er erhalten nur ein kleines Facelifting.
Die eigentlich logische Modellbezeichnung M1 ist dem Zweitürer verwährt. Sie bleibt für einen Sportwagen reserviert, der eines Tages kommen soll. So blieb nur die umständliche Bezeichnung 1er M Coupé. Dr. Kay Segler, Geschäftsführer der BMW M GmbH, ist besonders stolz auf das neue Einstiegsmodell in die M-Welt: „Mit diesem dynamischen Zweitürer wollen wir insbesondere die jüngere Kundschaft zu unseren Produkte führen.“ Dies könnte schon deshalb gelingen, weil der Preis von 50.500 Euro weit unter dem des M3 Coupé (68.750 Euro) liegt.
Unter der Motorhaube arbeitet ein 3,0-Liter Reihensechszylinder-Benzin-Direkteinspritzer mit Turbo-Aufladung und einer Leistung von 340 PS (250 kW) – aufgrund des günstigen Leistungsgewichtes von 4,4 kg pro PS soll der Verbrauchswert von 9,6 Liter auf 100 km den Maßstab setzen. M-Chef Segler will bei seinen Modellen nicht unbedingt die PS-Zahlen immer höher schrauben, sondern er möchte besonders leichte und fahrdynamische Autos anbieten, die zudem mit einer guten Effizient glänzen können. „Unser Entwicklungsmaßstab für ein dynamisches M-Modell sind die Beschleunigung, das Bremsen und das Handling. Dies sind Kriterien, die schließlich 90 Prozent des eigentlichen Fahrens ausmachen“, erläutert Segler im Gespräch.
Auch in Zukunft sollen M-Modelle keine sportlichen Serienautos von der Stange sein. „Beispielsweise sind 80 Prozent der Teile eines M3 modellspezifisch entwickelt worden,“ betont Segler. Sportliche Fahrzeuge mit Elektroantrieb sieht der M-Chef in seiner Palette derzeit nicht. Er will seine markenspezifischen Effizienz im Fahrbetrieb durch Gewichtseinsparung erreichen und damit auch den Verbrauch senken. Ein Beispiel hierfür ist nicht nur das neue BMW 1er M Coupé, sondern auch der Nachfolger des M5, der in der zweiten Jahreshälfte 2011 auf den Markt kommt.
Das BMW 1er M Coupé darf wohl nicht mit allen Kraftreserven glänzen. Im Vergleich zum 135i (306 PS/225 kW) ist der Leistungszuwachs bescheiden, wenn auch die Leistungscharakteristik überzeugt. Das 1.495 kg leichte 1er M Coupé ermöglicht ein maximales Drehmoment von 500 Nm; der Sprint von 0 auf 100 km/h ist in 4,9 Sekunden erreicht. Die Kraft wird über ein manuelles Sechsganggetriebe auf die Hinterräder übertragen. Nur schade, dass BMW die Höchstgeschwindigkeit bei 250 km/h elektronisch abriegelt, so ist das kleine M Coupé eingebremst und wäre wohl auch mit der traditionsreichen Modellbezeichnung M1 überbewertet worden. (Auto-Reporter.NET/Peter Hartmann)
Quelle: auto-reporter.net, 2010-12-15
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