Mazda3 Facelift - Creme statt Messer (Kurzfassung)
Wenn man in die Jahre kommt, kann man sich auf verschiedene Art und Weise aufmöbeln. Die Radikalversion ist der Besuch beim Schönheitschirurgen, wem das zu viel ist, wird vielleicht eher zu Cremes und Puder greifen. Im übertragenden Sinn hat genau dies Mazda mit seinem Kompaktmodell gemacht. Das große Facelift zur Lebensmitte für den Mazda3 fiel eher dezent aus, macht das Fahrzeug aber auf eine sympathische Art jünger.
An der Karosserie des als fünftüriges Schreckheck- und viertüriges Stufenheckmodell erhältlichen Kompakten selbst wurde nichts verändert, lediglich der vordere und hintere Stoßfänger sind neu. Damit sieht der Mazda3 nicht nur frischer aus, hinten wurde dadurch auch der Zugang zum Gepäckabteil vereinfacht. Die ab der Ausstattungslinie „Edition“ serienmäßigen 17-Zoll-Leichtmetallfelgen verstärken den bisher schon eher auf Dynamik zielenden Auftritt des Fahrzeugs.
Im Innenraum fällt schon auf den ersten Blick zweierlei auf: Zum einen wirkt das durchgehend in schwarz gehaltene Cockpit nun edler, zum anderen wandert das optionale Navi-System vom kleinen Guckkasten unterhalb der Windschutzscheibe in die Mitte des Cockpits. Auf dem dort installierten 5,8-Zoll-Display kann man die Daten des TomTom-Systems nun wesentlich leichter ablesen. Damit hat Mazda einen Hauptkritikpunkt am alten Modell abgestellt. Das Navi kostet 720 Euro extra oder es ist im sogenannten Travel-Paket mit Xenon-Scheinwerfern für 1.870 Euro zu haben (ab Edition).
Kaum Veränderungen gibt es bei der Antriebspalette. Neu ist lediglich die Kombination aus bisher schon erhältlichem 1,6-Liter-Benzinmotor (77 kW/105 PS) und einer mit nur vier Gängen ausgestatteten Automatik (Aufpreis 1.100 Euro).
Ansonsten bleibt es bei den drei Dieselmotorisierungen mit Leistungen von 85 kW/115 PS bis 136 kW/185 PS sowie den beiden Benzinern mit 77 kW/105 bzw. 110 kW/150 PS. Daneben gibt es auch weiterhin den „japanischen GTI“ Mazda3 MPS mit 191 kW/260 PS.
In Sachen Kurvendynamik, Geradeauslauf und Fahrstabilität gehört der Mazda3 sowieso zu den besten Vertretern der Kompaktklasse. Was noch für ihn spricht: Er schneidet in praktisch jeder Qualitätsstatistik herausragend ab, was sich nach diesem dezenten Facelift sicher nicht ändern wird. Verzichten muss man allerdings auf die unter der Bezeichnung „Skyactive“ laufenden neuen Technologien und Motoren der Marke, die erstmals Anfang 2012 im neuen Kompakt-SUV CX-5 zum Einsatz kommen. Beim Mazda3 wird man dafür wohl auf die völlig neue Generation warten müssen, die in etwa drei Jahren auf den Markt kommt.
Mit dezenten optischen Retuschen und einigen technischen Änderungen schickt Mazda seinen Kompaktwagen Mazda3 in seine zweite Lebenshälfte. Dem als Vier- und Fünftürer erhältliche Japaner ist die Kur bestens bekommen. Zumal seine wichtigste Eigenschaft wohl erhalten bleibt.
Quelle: Autoplenum, 2011-10-25
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