Citroën C3 X-TR 1.4 HDI 16V: Großstadt-Ramme ganz zivil
Testbericht
München, 15. September 2004 Die Motorradbranche hat es vorgemacht: Enduros Onroader im Offroad-Kleidchen wurden zum Kassenschlager. Ein Boom, der seit 20 Jahren anhält.
Neues Auto-Segment Jetzt bedient auch die Autoindustrie die optische Sehnsucht nach grenzenloser Freiheit. Den Anfang machte Rover. Ende 2003 brachten die Engländer den Streetwise. Kurz danach folgten aus Deutschland der VW Polo Fun und aus Frankreich der Citroën C3 X-TR. Alle drei bewegen sich optisch in Richtung Geländewagen, mit dem konventionellen Vorderradantrieb jedoch eher selten abseits befestigter Straßen. Wir haben das französische SUV-Imitat auf C3-Basis mit dem 90 PS starken 1.4 HDI-Motor getestet ausschließlich auf Asphalt, versteht sich.
Rammschutz-Design Der praktische Nutzen der großflächig robusten Kunststoff-Stoßfänger beim X-TR ist zweifelhaft. Zugegeben: Lackschäden werden mit diesem Rammschutz an den klassischen Knautschzonen unmöglich. Wer sich im neapolitanischen Stil lässig bis rücksichtslos durch den Verkehr bewegt und auf zerkratztes Stoßmaterial steht, kann der Rundumbeplankung einen praktischen Nutzen abgewinnen. Doch eigentlich ist der augenfällige Schutz übertragene Design-Botschaft, frei nach dem Motto: Ich fahre auch mal gerne neben der Spur.
Maskulines Gesicht So gesehen steht dem C3 die 360-Grad-Kunststoff-Beplankung gut. Zudem hat der X-TR mit dem großen, schwarzen Kühlergrill die maskulinste Front der C3-Familie. Dachreling und verschiedene Farbtöne in Grau und Anthrazit lassen ihn zudem hochwertig und funktional erscheinen.
Den Kopf nicht einziehen Weniger auffällig ist das Innenraum-Design. Während das Kombiinstrument im Cockpit Citorën-typische Individualität ausstrahlt, bekommt man mit der zweifarbigen Plastiklandschaft Gewöhnliches von der Stange. Entsprechend gibt es bei der Funktionalität kaum Rätsel. Etwas unpraktisch ist lediglich die Platzierung der Fensterheber-Schalter in der Mittelkonsole. Die vorderen, weichen Sitze bieten viel Platz: Kein Zwangsellenbogenkontakt, viel Kopffreiheit und müde Arme werden bereits serienmäßig von Lehnen gestützt.
Großes Gepäckabteil Weniger großzügig sitzt man auf den hinteren Plätzen des Fünftürers. Speziell im X-TR gibt es für die Fondpassagiere serienmäßig an der Rückseite der Vordersitze kleine, klappbare Tabletts mit Getränkehaltern. Ein ebenfalls praktisches Extra des X-TR ist der ausklappbare, zweite Kofferraumboden das so genannte Moduboard. Eine Konstruktion mit zwar mäßiger Materialanmutung, doch dafür bietet der nur 3,85 Meter lange C3 ein Gepäckabteil über zwei Etagen mit immerhin 282 Litern Stauraum im Kleinwagensegment ein respektabler Wert. Das Kofferraumvolumen ist bis zum Dachhimmel auf 1.310 Liter erweiterbar.
Der stärkere HDI Während es den zivilen C3 mit dem Dieselmotor 1.4 HDI in zwei Leistungsvarianten gibt, ist der X-TR ausschließlich mit dem 90 PS starken 16-Ventiler erhältlich. Der turbogeladene 1,4-Liter HDI 16V bietet spürbar mehr Durchzug und eine höhere Endgeschwindigkeit als der schwächere Achtventiler mit 68 PS. Die Fahrwerte des X-TR 1.4 HDI sind mit 12,9 Sekunden für den 100-km/h-Sprint und 177 km/h Höchstgeschwindigkeit ordentlich. Laut Tacho fuhr unser Testwagen sogar über 190 km/h.
Im wilden Takt Leicht störend ist die für einen Turbodiesel typische Anfahrschwäche. Erst ab 1.750 Umdrehungen setzt die Zwangsbeatmung des Laders ein. Danach aber zerren die 200 Newtonmeter spürbar an der Lenkung und lassen auf Wunsch die Traktionsleuchte im wilden Takt blinken. Wer flott fahren will, muss im leichtgängigen Fünfgang-Schaltgetriebe jedoch viel herumrühren.
Günstig im Verbrauch Trotz temperamentvoller 90 PS: Der Durchschnittsverbrauch liegt laut Hersteller bei 4,3 Litern auf 100 Kilometer. Wir haben noch akzeptable 6,3 Liter bei überwiegend zügiger Fahrweise gemessen. Der Besuch an der Zapfsäule ist mit dem X-TR im Gegensatz zu echten Offroadern also absolut stressfrei. Trotz günstiger Verbrauchswerte schafft der 1.4 HDI nur die Euro-3-Abgasnorm.
Fahren mit Citroën-Tradition Das weich abgestimmte Fahrwerk des X-TR bietet Citroën-typischen Komfort. In scharfen Kurven neigt sich die Karosserie dafür deutlich zur Seite. Beängstigend wirkt das trotz der etwas gefühllosen Lenkung nicht. Die Straßenlage ist sicher und selbst bei engagierter Fahrweise sorgen das Fahrwerk und die Bremsen stets für ein gutes, wenn auch nicht überragend stabiles, Fahrgefühl. Zusammen mit dem 375 Euro teuren Stabilitätsprogramm ESP und der Traktionskontrolle ASR geht es stets gefahrlos ums Eck.
Günstigster in seinem Segment Im kleinen Segment dieselgetriebener SUV-Imitate ist der X-TR mit 17.040 Euro das derzeit günstigste Angebot. Der fünftürige Rover Streetwise 2.0 TD mit 101 PS kostet mindestens 17.795 Euro. Der VW Polo Fun 1.4 TDI mit 75 PS steht mit 18.125 Euro in der Liste. Neben einer umfangreichen Serienausstattung bietet der Franzose auch noch den größten Kofferraum seiner Klasse. Eine Klimaautomatik, Armlehnen vorne, ein Kinder-Paket und elektrisch einstellbare Außenspiegel gehören zum umfangreichen X-TR-Paket. Eine Empfehlung für alle Frischluft-Freunde ist das 750 Euro teure elektrische Glas-Panorama-Dach.
Neues Auto-Segment Jetzt bedient auch die Autoindustrie die optische Sehnsucht nach grenzenloser Freiheit. Den Anfang machte Rover. Ende 2003 brachten die Engländer den Streetwise. Kurz danach folgten aus Deutschland der VW Polo Fun und aus Frankreich der Citroën C3 X-TR. Alle drei bewegen sich optisch in Richtung Geländewagen, mit dem konventionellen Vorderradantrieb jedoch eher selten abseits befestigter Straßen. Wir haben das französische SUV-Imitat auf C3-Basis mit dem 90 PS starken 1.4 HDI-Motor getestet ausschließlich auf Asphalt, versteht sich.
Rammschutz-Design Der praktische Nutzen der großflächig robusten Kunststoff-Stoßfänger beim X-TR ist zweifelhaft. Zugegeben: Lackschäden werden mit diesem Rammschutz an den klassischen Knautschzonen unmöglich. Wer sich im neapolitanischen Stil lässig bis rücksichtslos durch den Verkehr bewegt und auf zerkratztes Stoßmaterial steht, kann der Rundumbeplankung einen praktischen Nutzen abgewinnen. Doch eigentlich ist der augenfällige Schutz übertragene Design-Botschaft, frei nach dem Motto: Ich fahre auch mal gerne neben der Spur.
Maskulines Gesicht So gesehen steht dem C3 die 360-Grad-Kunststoff-Beplankung gut. Zudem hat der X-TR mit dem großen, schwarzen Kühlergrill die maskulinste Front der C3-Familie. Dachreling und verschiedene Farbtöne in Grau und Anthrazit lassen ihn zudem hochwertig und funktional erscheinen.
Den Kopf nicht einziehen Weniger auffällig ist das Innenraum-Design. Während das Kombiinstrument im Cockpit Citorën-typische Individualität ausstrahlt, bekommt man mit der zweifarbigen Plastiklandschaft Gewöhnliches von der Stange. Entsprechend gibt es bei der Funktionalität kaum Rätsel. Etwas unpraktisch ist lediglich die Platzierung der Fensterheber-Schalter in der Mittelkonsole. Die vorderen, weichen Sitze bieten viel Platz: Kein Zwangsellenbogenkontakt, viel Kopffreiheit und müde Arme werden bereits serienmäßig von Lehnen gestützt.
Großes Gepäckabteil Weniger großzügig sitzt man auf den hinteren Plätzen des Fünftürers. Speziell im X-TR gibt es für die Fondpassagiere serienmäßig an der Rückseite der Vordersitze kleine, klappbare Tabletts mit Getränkehaltern. Ein ebenfalls praktisches Extra des X-TR ist der ausklappbare, zweite Kofferraumboden das so genannte Moduboard. Eine Konstruktion mit zwar mäßiger Materialanmutung, doch dafür bietet der nur 3,85 Meter lange C3 ein Gepäckabteil über zwei Etagen mit immerhin 282 Litern Stauraum im Kleinwagensegment ein respektabler Wert. Das Kofferraumvolumen ist bis zum Dachhimmel auf 1.310 Liter erweiterbar.
Der stärkere HDI Während es den zivilen C3 mit dem Dieselmotor 1.4 HDI in zwei Leistungsvarianten gibt, ist der X-TR ausschließlich mit dem 90 PS starken 16-Ventiler erhältlich. Der turbogeladene 1,4-Liter HDI 16V bietet spürbar mehr Durchzug und eine höhere Endgeschwindigkeit als der schwächere Achtventiler mit 68 PS. Die Fahrwerte des X-TR 1.4 HDI sind mit 12,9 Sekunden für den 100-km/h-Sprint und 177 km/h Höchstgeschwindigkeit ordentlich. Laut Tacho fuhr unser Testwagen sogar über 190 km/h.
Im wilden Takt Leicht störend ist die für einen Turbodiesel typische Anfahrschwäche. Erst ab 1.750 Umdrehungen setzt die Zwangsbeatmung des Laders ein. Danach aber zerren die 200 Newtonmeter spürbar an der Lenkung und lassen auf Wunsch die Traktionsleuchte im wilden Takt blinken. Wer flott fahren will, muss im leichtgängigen Fünfgang-Schaltgetriebe jedoch viel herumrühren.
Günstig im Verbrauch Trotz temperamentvoller 90 PS: Der Durchschnittsverbrauch liegt laut Hersteller bei 4,3 Litern auf 100 Kilometer. Wir haben noch akzeptable 6,3 Liter bei überwiegend zügiger Fahrweise gemessen. Der Besuch an der Zapfsäule ist mit dem X-TR im Gegensatz zu echten Offroadern also absolut stressfrei. Trotz günstiger Verbrauchswerte schafft der 1.4 HDI nur die Euro-3-Abgasnorm.
Fahren mit Citroën-Tradition Das weich abgestimmte Fahrwerk des X-TR bietet Citroën-typischen Komfort. In scharfen Kurven neigt sich die Karosserie dafür deutlich zur Seite. Beängstigend wirkt das trotz der etwas gefühllosen Lenkung nicht. Die Straßenlage ist sicher und selbst bei engagierter Fahrweise sorgen das Fahrwerk und die Bremsen stets für ein gutes, wenn auch nicht überragend stabiles, Fahrgefühl. Zusammen mit dem 375 Euro teuren Stabilitätsprogramm ESP und der Traktionskontrolle ASR geht es stets gefahrlos ums Eck.
Günstigster in seinem Segment Im kleinen Segment dieselgetriebener SUV-Imitate ist der X-TR mit 17.040 Euro das derzeit günstigste Angebot. Der fünftürige Rover Streetwise 2.0 TD mit 101 PS kostet mindestens 17.795 Euro. Der VW Polo Fun 1.4 TDI mit 75 PS steht mit 18.125 Euro in der Liste. Neben einer umfangreichen Serienausstattung bietet der Franzose auch noch den größten Kofferraum seiner Klasse. Eine Klimaautomatik, Armlehnen vorne, ein Kinder-Paket und elektrisch einstellbare Außenspiegel gehören zum umfangreichen X-TR-Paket. Eine Empfehlung für alle Frischluft-Freunde ist das 750 Euro teure elektrische Glas-Panorama-Dach.
Technische Daten
Antrieb: | Front |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Common-Rail-Diesel |
Hubraum: | 1.398 |
Anzahl Ventile: | 16 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 66 kW (90 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 200 Nm bei 1.750 UPM |
Preis
Neupreis: 17.040 € (Stand: September 2004)Fazit
Der Citroën C3 ist ein attraktives Angebot im Kleinwagensegment. Der robust angehauchte X-TR ist unter den SUV-Imitaten sogar ein besonders preisgünstiges Fahrzeug mit Spardiesel. Obwohl er nur 1,4 Liter Hubraum bietet, ist der kleine Dieselmotor mit 90 PS ein kräftiger Antrieb. Trotz guter Fahrwerte bleibt der Verbrauch in akzeptablen Regionen. Einziges Manko: Der X-TR 1.4 HDI schafft nur die Euro-3-Abgasnorm.
Darüber hinaus bietet die C3-Variante eine bereits umfangreiche Ausstattung unter anderem mit Klimaautomatik, Dachreling und Armlehnen vorne. Die auffällige Offroad-Optik des X-TR hat hingegen keinen wirklich praktischen Sinn. Mit dem Abenteur-Look gibt es vielmehr eine interessante Design-Alternative in der C3-Familie. Ansonsten ist auch der X-TR ein praktischer, funktionaler Kleinwagen mit fünf Türen, fünf Sitzplätzen und einen großen und variablen Kofferraum. Und ein bisschen Citroën ist außerdem noch dabei. (mh)
Quelle: auto-news, 2004-09-15
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