Chevrolet Camaro: Eine Legende kehrt zurück
Testbericht
Die Fans großvolumiger Maschinen und ausladender Karosserie diesseits des Atlantik können sich jetzt auf die achte Generation des Chevrolet Camaro freuen. Nach sieben Jahren Pause, die der Mutterkonzern General Motors (GM) seinem Sympathieträger verordnet hatte. Im neuen Camaro, der wahlweise als Coupé (38.990 Euro) oder als Cabrio (43.990 Euro) in Deutschland zu haben ist, arbeitet ein 6,2-Liter V8-Motor mit 432 PS (318 kW), der ein bulliges Drehmoment von 569 Nm bei 4.600 Umdrehungen/Minute mobilisiert. Leider vermissen Freunde eines US-V8 den typischen Sound der acht Töpfe, die im Camaro scheinbar einen Deckel aufgesetzt bekamen – ein emotionales V8-Klang fehlt. Klar, dass der knapp 1,8 Tonnen schwere US-Sportler mit dem Achtzylinder-Aggregat seine Muskeln kräftig aufblasen kann und dies ohne dabei an Bodenhaftung zu verlieren. Hier haben die Ingenieure anerkennende Arbeit geleistet. Das Ziel: Ein Fahrverhalten zu bieten, das dem europäischen Fahrstil gerecht wird, ist erreicht. Eine beinahe ideale Front-Heck-Gewichtsverteilung im Verhältnis von 52 zu 48 wirkt stabilisierend auf den Fahrzeugschwerpunkt des heckangetriebenen Camaro. In Kombination mit dem vollständig neu abgestimmten Fahrwerk – im Gegensatz zu der in den USA ausgelieferten Version – bietet der Camaro ein angenehm sportliches Fahrgefühl ohne übertriebene Härte an den Tag zulegen. Diesen positiven Fahreindruck rundet die ausreichend direkt abgestimmte Servolenkung ab. Die Zeiten des amerikanischen Soft-Sportlers sind endlich Vergangenheit. Wer mit mächtig Leistung glänzt und eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h schafft, der muss natürlich auch sicher und spurtreu verzögern. Mit den großen Bremsscheiben und den Vierkolben-Aluminium-Bremssätteln von Brembo sollte dies kein Problem sein. Der Camaro ist serienmäßig mit 20 Zoll großen Leichtmetallfelgen ausgerüstet. Wer möchte, kann das Sechsganggetriebe manuell bedienen oder bestellt eine sechsstufige Automatik, die das Schalten übernimmt. Wir empfehlen das Automatikgetriebe (2.000 Euro Aufpreis), auch wenn der V8 hier mit 27 PS weniger (405 PS/298 kW) als beim Schaltgetriebe auskommen muss. So lädt der Camaro durchaus zum ruhigen Cruisen über den Boulevard ein, auch weil die Tanknadel bei schneller Fahrt merklich gegen null gleitet. Mit seinem Retro-Design – am Bug etwa die Schnauze und im Cockpit mit Rundinstrumenten in quadratischen Gehäusen – verteidigt der jüngste Camaro den legendären Ruf seiner Vorfahren, kommt dabei aber mit moderner Technik auf die Piste. Von außen betrachtet ist unverkennbar, dass das viersitzige Coupé eine moderne Interpretation des legendären Vorgängers aus dem Jahr 1969 ist – breite Schultern, großer „Dash-to-Axle“ – von der A-Säule zur Mittellinie der Vorderachse, tief gezogene Dachlinie und große Räder. Xenon-Scheinwerfer mit glänzenden LED-Halogenringen, die an ein Paar tief liegende Augen erinnern, ergänzen den V-förmigen Kühlergrill und verleihen dem Camaro eine markante Front. Die lang gezogene Motorhaube und eine kurze Heckklappe betonen das klassische Camaro Design. Ein zehn Zentimeter großer Powerdome auf der Motorhaube lässt keinen Zweifel daran, was sich darunter verbirgt, und betont das sportliche Erbe dieses Chevrolet. „Wir erkennen das Erbe des Camaro an, wissen aber auch, dass ein moderner Sportwagen mehr sein muss als einfach nur die Ehrung eines klassischen Fahrzeugs“, sagt Ed Welburn vom GM Global Design. „Der Camaro vereint das Beste zweier Welten, eine große Tradition und ein durch und durch modernes Paket.“ Und dies ist den Amerikanern gut gelungen. (Auto-Reporter.NET/pha)
Quelle: auto-reporter.net, 2011-11-24
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