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Autoplenum, 2011-09-04

Cadillac CTS-V - Familienrakete

Testbericht

Marcel Sommer

Cadillac frisiert seine CTS-V-Familie nach dem Motto: Mit 6,2 Litern Hubraum
gegen den Rest der Autowelt.

Sechs knackige Gänge, 4,1 Sekunden von Null auf Hundert und eine
Höchstgeschwindigkeit von 308 km/h. Nein, es geht nicht um eine neue
Corvette, hier dreht sich alles um den neuen familienfreundlichen Kombi aus
dem Hause Cadillac. Der CTS-V Sport Wagon katapultiert seine Insassen
mithilfe von 415 kW/ 564 PS in ein neues Kombi-Zeitalter. Diese Zeitreise als
modern zu bezeichnen, fällt bei einem Durchschnittsverbrauch von gut 17
Litern pro einhundert Kilometern allerdings enorm schwer. Was jedoch kein
Wunder ist, müssen doch ganze 6,2 Liter Hubraum mit Super-Benzin geflutet
werden. Das Gesichtszüge verändernde Drehmoment von 747 Newtonmetern
und der Grundpreis von 82.570 Euro machen dies auf den zweiten Blick aber
wieder wett. Und wer in Autohäusern von deutschen Automobilherstellern
nach etwas Vergleichbarem Ausschau hält, der kann lange suchen.

Zahlt der AMG-Kunde knapp 120.000 Euro für vergleichbare Fahrleistungen im E 63 T-Modell (557 PS, 800 Nm, 300 km/h), kann sich der Cadillac-Besitzer für die 37.430 Euro Differenz einige 68-Liter-Tankfüllungen mehr gönnen. Der V8-Motor lässt besonders bei Tunnelfahrten keinen Zweifel an seiner Männlichkeit. Ein kurzer Tritt auf das Kupplungspedal und ein noch
beherzterer aufs Gas und das Umfeld weiß Bescheid: hier kommt US-Power.
Und auch bei der Serienausstattung spart der Cadillac-Käufer bares Geld.
Xenon-Scheinwerfer mit adaptivem Fahr- und Kurvenlicht sowie eine
Rückfahrkamera sind ebenso im Grundpreis mit inbegriffen, wie die
verdutzten Blicke der Porsche- und sonstigen Sportwagenfahrer auf der
Autobahn. Denn einen Vorteil hat der Kombi, niemand traut ihm diese
Urgewalt zu. Aber wie Götz von Berlichingen einst sagte: „Wo viel Licht ist, ist
starker Schatten.“ Der Nachteil dieses unterschätzt Werdens endet in
minutenlangen Hinterherfahrten, da der Vordermann einfach nicht begreifen
will, dass hinter ihm eine amerikanische Familienrakete auf den horizontalen
Lift off wartet.

Was neben den regelmäßigen Tankstopps nicht so viel Freude bereitet, ist die
Kopffreiheit für die Fondpassagiere. Hier sitzen die Mitfahrer im AMG einfach
besser. Und auch das versenkbare Navigationssystem wirkt einen Hauch zu
verspielt, amerikanisch eben. Auch typisch amerikanisch aber irgendwie auch
paradox ist die Karosserieform. Das Design, welches mit seinen vielen Ecken
und Kanten an ein Tarnkappen-Flugzeug erinnert, fällt sofort ins Auge.
Eigentlich sollte es ja unsichtbar machen… Ein von der Front bis zum Heck
verlaufender Knick erinnert dabei ein wenig an die Mercedes-Fahrzeuge aus
der Zeit des ehemaligen Mercedes-Designchefs, Professor Peter Pfeifer.

Wie es sich für einen Familienwagen gehört, hat der Cadillac mit 1484 Litern
einen ordentlichen Kofferraum. Den Vergleich mit dem T-Modell von AMG
verliert er aber um ganze 466 Liter. Immerhin ist diese Differenz noch höher,
als der gesamte 450 Liter-Gepäckraum des Familienwagens FF aus dem Hause Ferrari. Na gut, der muss ja schließlich auch vier Zylinder und fast 100
Pferdchen mehr unterbringen. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht nur die Literzahl des Kofferraums auf Dauer denen der Konkurrenz aus Deutschland
unterlegen bleibt. Denn 6,2 Liter Hubraum machen einfach Laune. Und Papa
will ja schließlich auch ein wenig Spaß auf der langen Urlaubsreise haben.

Quelle: Autoplenum, 2011-09-04