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Testbericht

Sebastian Viehmann, 20. März 2011
Alle schnellen Dinge sind drei: AMG stellt dem CLS und CL ein drittes Coupé zur Seite. Der zweitürige C63 AMG leistet mit Performance-Paket 487 PS und bekommt frische Radar-, Kamera- und Sensoraugen für neue Assistenzsysteme.

Nach der Pflicht kommt bekanntlich die Kür. Zu Limousine und Kombi gesellt sich nun auch beim Coupé der C-Klasse eine leistungsstarke AMG-Version. Unter der Haube tobt sich wie gewohnt der 6,3 Liter große V8-Motor aus, der 457 PS (336 kW) leistet und ein maximales Drehmoment von 600 Newtonmetern auf die Kurbelwelle loslässt. Der Sprint von 0 auf 100 Km/ ist nach 4,5 Sekunden erledigt.

Wem das nicht reicht, der kann zum AMG Performance-Paket greifen. 4,4 Sekunden von 0 auf 100 und 487 PS / 358 kW stehen dann im Datenblatt. Für das Leistungsplus bedienen sich die Ingenieure beim SLS AMG. So stammen zum Beispiel die Schmiedekolben, die Pleuel und die Leichtbau-Kurbelwelle vom Antrieb des Flügeltürers. Damit man auch auf dem Parkplatz zeigen kann, dass das Performance Package unter der Haube steckt, gibt es unter anderem rot lackierte Bremssättel rundum und eine Karbon-Abrisskante auf dem Heckdeckel des Wagens.

Die Kraftübertragung übernimmt im C 63 AMG Coupé immer das automatische MCT 7-Gang Sportgetriebe. Dort kommt kein klassischer Drehmomentwandler zum Einsatz, sondern eine nasse Anfahrkupplung. So werden die normalen Wandlerverluste reduziert. Wie bei anderen AMG-Modellen hat der Pilot die Auswahl zwischen verschiedenen Getriebeprogrammen. In den Modi S, S Plus und M (Manuell) gibt es kürzere Schaltzeiten und höhere Drehzahlen. Außerdem hat der Motor dann eine Zwischengasfunktion, um die Drehzahl optimal anzupassen – und natürlich auch, um den grollenden Motorsound noch stärker in den Vordergrund zu rücken.

Im Programm „Controlled Efficiency“ dagegen macht die Elektronik das Gaspedal unempfindlicher und schaltet so früh wie möglich hoch, um den Spritverbrauch zu reduzieren. Ein sparsames Auto ist das AMG-Coupé natürlich trotzdem nicht, doch mit 12 Litern pro 100 Kilometer (Werksangabe) gehört der Wagen immerhin in seiner Leistungsklasse nicht zu den Spritfressern.

Das Fahrwerk wurde im Vergleich zum normalen Coupé mit einer eigenständigen Dreilenker-Vorderachse und einer verstärkten Raumlenker-Hinterachse aufgerüstet. Zudem warten straffere Dämpfer und eine verbreiterte Spur auf den Pisten-Einsatz. Das ESP lässt sich per Knopfdruck in drei Stufen bis hin zum Abschalten regulieren. Für bessere Traktion hat der Wagen ein Sperrdifferenzial an der Hinterachse.

Optisch setzt die AMG-Version des kompakten Zweitürers eher auf Understatement, auch wenn es zahlreiche Unterschiede zum Serien-Coupé gibt. Die neue Frontmaske ist mit breiten Lufteinlässen versehen, dazu kommen LED-Tagfahrleuchten. Die Motorhaube aus Aluminium hat in der Mitte eine deutliche Wölbung – „Powerdome“ nennen Designer dieses Mucki-Gimmick, das laut AMG natürlich den „maskulinen Eindruck“ des Autos betonen soll. Dafür sind wohl auch die breiteren Schweller und der kleine Heckspoiler da. Das Coupé rollt auf titangrau lackierten 18-Zoll-Felgen mit 235er Reifen vorn und 255er Walzen hinten. Im Cockpit warten Sportsitze mit integrierten Kopfstützen, Aluminium-Schaltpaddles und Zierteile in Klavierlack-Optik.

Gegen Aufpreis lässt sich der AMG-Renner mit den Assistenzsystemen ausrüsten, die es auch für Limousine und Kombi der gelifteten C-Klasse gibt. Dazu zählen Verkehrszeichenerkennung per Kamera, Abstandsregeltempomat, Totwinkel-Assistent oder der aktive Spurhalte-Assistent, der ins Geschehen eingreift und den Wagen per Bremseingriff sanft in die richtige Spur zurückdrückt. Ebenfalls optional ist das neue Telematiksystem mit Navigation und Unterhaltungsfunktionen wie dem Internetzugriff im Auto.

Das C63 AMG Coupé steht im Juli beim Händler und kostet 72.590 Euro. Es liegt preislich damit zwischen der Limousine (71.340 Euro) und dem Kombi T-Modell (73.899 Euro). Das Performance-Paket kostet 7116 Euro extra. Zu Beginn erscheint das Coupé außerdem als 77.231 Euro teures Sondermodell „Edition 1“ mit schwarzer Lederausstattung, speziellen Rädern und einer Reihe von Zierteilen.

Quelle: Autoplenum, 2011-03-20

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