Fiat Croma: Die Neuauflage der Mittelklasse-Limousine im Test
Testbericht
Potsdam, 17. Juni 2005 Croma ist eine vertraute Bezeichnung für die Fiat-Mittelklasse: Bereits zwischen 1985 und 1994 wurden mehr als 450.000 Croma als Stufenhecklimousinen hergestellt. Darunter waren Innovationen wie der Croma TDid, der 1987 als erster Diesel-PKW mit Direkteinspritzung auf den Markt kam. Nach 1994 wurde es in diesem Segment bei Fiat ruhig. Jetzt will der italienische Hersteller mit dem neuen Croma wieder in der Mittelklasse-Liga mitspielen. Wir haben den Neuling mit dem 147-PS-starken Otto-Einstiegsmotor getestet.
Mix aus Kombi und Van
Auf den ersten Blick fällt uns auf, dass der hoch gewachsene Neu-Croma mit den Vorgänger-Limousinen nur den Namen gemeinsam hat, obwohl auch er aus der Feder von Giorgetto Giugiaro stammt. In eine Karosserie-Schublade passt der Newcomer nämlich nicht: Ähnlich dem Opel Signum ist er eine fünftürige Fließheck-Limousine, die auch als Kombi oder Van durchgehen könnte. Fiat bezeichnet die Form des 4,75 Meter langen Mischlings als Comfort Wagon. Der Croma ist ein Kooperations-Kind mit General Motors: Er basiert, wie auch Vectra und Signum, auf der so genannten Epsilon-Plattform von GM.
Markanter Kühlergrill
Die glatt und geradlinig gezeichnete Form bietet optisch nur wenig Aufregendes, wirkt aber gerade deshalb klassisch-schick. Der markante, verchromte Kühlergrill und Türgriffe aus demselben Material geben dem Fiat-Mobil einen Schuss Eleganz. Wer mag, kann eine Dachreling bestellen, die ein Quäntchen Sportlichkeit in die Seitenlinie bringt. An den hinteren Türen fällt eine kleine Plakette mit dem Schriftzug Design Giugiaro auf.
Leicht erhöhte Sitzposition Da der Sitzposition des Croma erhöht ist, fällt uns das Einsteigen überraschend leicht: Einfach drehen und setzen. Platz nehmen kann man ruhig im Wortsinn sehen: Der Innenraum überzeugt mit einem guten Raumangebot auf allen Sitzgelegenheiten. Die straff gepolsterten Sessel vorn sind bequem und bieten guten Seitenhalt. Sie lassen sich vielfältig einstellen, in unserem Testwagen gab es auch die optionale Neigungsverstellung und eine Lordosenstütze. Deren Verstellhebel lässt sich allerdings etwas schlecht erreichen. Hochwertige Materialanmutung Blicken wir nach vorn: Die Armaturentafel ist übersichtlich und funktional gegliedert, klassische Rundinstrumente zeigen Drehzahl und Geschwindigkeit. Tasten am Lenkrad (in Verbindung mit dem optionalen Navigationssystem) erleichtern die Bedienung. Uns gefällt die hochwertige Materialanmutung und die saubere Verarbeitung. Holzapplikationen geben dem Interieur einen zusätzlichen Touch Wohlfühl-Ambiente. Schalthebel hoch platziert In der Mittelkonsole ist der große Monitor des Navigationssystems untergebracht. Der Schalthebel ist hoch platziert und damit sehr gut erreichbar. Die Zweizonen-Klimaautomatik (Serie ab der Ausstattung Emotion) lässt sich ebenfalls einfach bedienen und gut dosieren. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das unterhalb des Schalthebels untergebrachte Zündschloss.
Viel Platz für die Fond-Gäste In der zweiten Reihe gehts geräumig zu: Hier sind die Fond-Gäste sehr bequem untergebracht. Dank der Fahrzeughöhe von 1,60 Metern ist genügend Kopffreiheit vorhanden. Auch die Knie haben genügend Luft zu den Vordersitzen. Stauraum bis 1.610 Liter Kommen wir zu den praktischen Eigenschaften des Mittelklasse-Fiat: Der Kofferraum bietet ein Stauvolumen von 500 Litern. Durch Umlegen der asymmetrisch geteilten Rücksitz-Lehnen kann der Stauraum auf 1.610 Liter vergrößert werden. Die Bank lässt sich allerdings nicht wickeln, kann aber im Notfall komplett herausgenommen werden. Gegen Aufpreis gibt es eine kippbare Beifahrersitzlehne so steht dem Kauf des vielzitierten Billy-Regals bei Ikea nichts mehr im Weg. Wer etwas zu verbergen hat, sollte den doppelten Laderaumboden bestellen. In dieses 16 Zentimeter hohe Geheimfach passen beispielsweise Aktenkoffer oder das Laptop. 2,2-Liter-GM-Motor Unser Testwagen hat einen 2,2-Liter-Motor unter der Haube. Das Aggregat stammt von General Motors und leistet 147 PS bei 5.800 Touren. Die Maschine ist derzeit die Einstiegsmotorisierung aus dem Benziner-Regal. Erst zu Beginn 2006 wird ein 1,8-Liter-Motor mit 140 PS die Palette nach unten abrunden.
Durchzugsstarker, leiser Motor Im Fiat überzeugt der von uns getestete GM-Motor mit einer guten Durchzugkraft bereits ab niedrigen Drehzahlen und einer bemerkenswerten Laufruhe. Zudem arbeitet der Vierzylinder leise und wird auch bei hohen Touren nicht brummig. Das macht Spaß: Die Kraft reicht für einen Sprint von 10,1 Sekunden auf Tempo hundert und für eine Spitze von 210 km/h. Der Verbrauch liegt laut Hersteller bei 8,6 Litern. Hill Holder hilft beim Anfahren Auch die Schaltung verdient Pluspunkte: Die Gänge in der Fünfgang-Box unseres Testwagens lassen sich knackig und exakt wechseln. Eine gute Erfindung ist ein Hill Holder, der aus Geländewagen bekannten Anfahrhilfe am Berg: Das System hält den Druck der Bremse für kurze Zeit aufrecht damit ist genügend Zeit, den Gang einzulegen und einzukuppeln, ohne zurückzurollen. Sehr gutes Fahrwerk Zu den Highlights des Croma gehören seine Fahreigenschaften. Standen bei früheren Fiat-Modellen noch die Komforteigenschaften im Vordergrund, sind nun die Fahrdynamikeigenschaften optimiert worden, ohne das Federungsverhalten zu verschlechtern. Der Unterbau bügelt kurze Bodenwellen sauber aus und vermittelt den Passagieren den Komfort einer großen Limousine. Wer sportlich unterwegs sein will, kommt ebenfalls auf seine Kosten: Kurven lassen sich, auch dank der direkten Lenkung, schnell und präzise durchzirkeln, die Wankbewegung der Karosserie ist dabei auf ein Minimum begrenzt. Ab 21.900 Euro Der Preis des Croma startet bei 21.900 Euro für den 2.2 16V in der Ausstattung Active. Für dieses Geld sind bereits sieben Airbags, das ESP, eine Klimaanlage, die Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung und höhenverstellbare Sitze vorn ab Werk an Bord. Schaut man sich bei der Konkurrenz den Einstieg in die Kombi-Welt an, findet man nur den 147 PS starken Skoda Octavia 2.0 Ambiente, der mit 21.740 Euro etwas günstiger ist. Opel will für den Vectra Caravan 2.2 Direct mit 155 PS immerhin 24.845 Euro haben, ein Ford Mondeo Turnier 2.0 Ambiente (145 PS) kostet 23.800 Euro.
Leicht erhöhte Sitzposition Da der Sitzposition des Croma erhöht ist, fällt uns das Einsteigen überraschend leicht: Einfach drehen und setzen. Platz nehmen kann man ruhig im Wortsinn sehen: Der Innenraum überzeugt mit einem guten Raumangebot auf allen Sitzgelegenheiten. Die straff gepolsterten Sessel vorn sind bequem und bieten guten Seitenhalt. Sie lassen sich vielfältig einstellen, in unserem Testwagen gab es auch die optionale Neigungsverstellung und eine Lordosenstütze. Deren Verstellhebel lässt sich allerdings etwas schlecht erreichen. Hochwertige Materialanmutung Blicken wir nach vorn: Die Armaturentafel ist übersichtlich und funktional gegliedert, klassische Rundinstrumente zeigen Drehzahl und Geschwindigkeit. Tasten am Lenkrad (in Verbindung mit dem optionalen Navigationssystem) erleichtern die Bedienung. Uns gefällt die hochwertige Materialanmutung und die saubere Verarbeitung. Holzapplikationen geben dem Interieur einen zusätzlichen Touch Wohlfühl-Ambiente. Schalthebel hoch platziert In der Mittelkonsole ist der große Monitor des Navigationssystems untergebracht. Der Schalthebel ist hoch platziert und damit sehr gut erreichbar. Die Zweizonen-Klimaautomatik (Serie ab der Ausstattung Emotion) lässt sich ebenfalls einfach bedienen und gut dosieren. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das unterhalb des Schalthebels untergebrachte Zündschloss.
Viel Platz für die Fond-Gäste In der zweiten Reihe gehts geräumig zu: Hier sind die Fond-Gäste sehr bequem untergebracht. Dank der Fahrzeughöhe von 1,60 Metern ist genügend Kopffreiheit vorhanden. Auch die Knie haben genügend Luft zu den Vordersitzen. Stauraum bis 1.610 Liter Kommen wir zu den praktischen Eigenschaften des Mittelklasse-Fiat: Der Kofferraum bietet ein Stauvolumen von 500 Litern. Durch Umlegen der asymmetrisch geteilten Rücksitz-Lehnen kann der Stauraum auf 1.610 Liter vergrößert werden. Die Bank lässt sich allerdings nicht wickeln, kann aber im Notfall komplett herausgenommen werden. Gegen Aufpreis gibt es eine kippbare Beifahrersitzlehne so steht dem Kauf des vielzitierten Billy-Regals bei Ikea nichts mehr im Weg. Wer etwas zu verbergen hat, sollte den doppelten Laderaumboden bestellen. In dieses 16 Zentimeter hohe Geheimfach passen beispielsweise Aktenkoffer oder das Laptop. 2,2-Liter-GM-Motor Unser Testwagen hat einen 2,2-Liter-Motor unter der Haube. Das Aggregat stammt von General Motors und leistet 147 PS bei 5.800 Touren. Die Maschine ist derzeit die Einstiegsmotorisierung aus dem Benziner-Regal. Erst zu Beginn 2006 wird ein 1,8-Liter-Motor mit 140 PS die Palette nach unten abrunden.
Durchzugsstarker, leiser Motor Im Fiat überzeugt der von uns getestete GM-Motor mit einer guten Durchzugkraft bereits ab niedrigen Drehzahlen und einer bemerkenswerten Laufruhe. Zudem arbeitet der Vierzylinder leise und wird auch bei hohen Touren nicht brummig. Das macht Spaß: Die Kraft reicht für einen Sprint von 10,1 Sekunden auf Tempo hundert und für eine Spitze von 210 km/h. Der Verbrauch liegt laut Hersteller bei 8,6 Litern. Hill Holder hilft beim Anfahren Auch die Schaltung verdient Pluspunkte: Die Gänge in der Fünfgang-Box unseres Testwagens lassen sich knackig und exakt wechseln. Eine gute Erfindung ist ein Hill Holder, der aus Geländewagen bekannten Anfahrhilfe am Berg: Das System hält den Druck der Bremse für kurze Zeit aufrecht damit ist genügend Zeit, den Gang einzulegen und einzukuppeln, ohne zurückzurollen. Sehr gutes Fahrwerk Zu den Highlights des Croma gehören seine Fahreigenschaften. Standen bei früheren Fiat-Modellen noch die Komforteigenschaften im Vordergrund, sind nun die Fahrdynamikeigenschaften optimiert worden, ohne das Federungsverhalten zu verschlechtern. Der Unterbau bügelt kurze Bodenwellen sauber aus und vermittelt den Passagieren den Komfort einer großen Limousine. Wer sportlich unterwegs sein will, kommt ebenfalls auf seine Kosten: Kurven lassen sich, auch dank der direkten Lenkung, schnell und präzise durchzirkeln, die Wankbewegung der Karosserie ist dabei auf ein Minimum begrenzt. Ab 21.900 Euro Der Preis des Croma startet bei 21.900 Euro für den 2.2 16V in der Ausstattung Active. Für dieses Geld sind bereits sieben Airbags, das ESP, eine Klimaanlage, die Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung und höhenverstellbare Sitze vorn ab Werk an Bord. Schaut man sich bei der Konkurrenz den Einstieg in die Kombi-Welt an, findet man nur den 147 PS starken Skoda Octavia 2.0 Ambiente, der mit 21.740 Euro etwas günstiger ist. Opel will für den Vectra Caravan 2.2 Direct mit 155 PS immerhin 24.845 Euro haben, ein Ford Mondeo Turnier 2.0 Ambiente (145 PS) kostet 23.800 Euro.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Schaltung |
Motor Bauart: | Reihenmotor-Benzinmotor |
Hubraum: | 2.198 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 108 kW (147 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 203 Nm bei 4.000 UPM |
Preis
Neupreis: 21.900 € (Stand: Juni 2005)Fazit
Der neue Fiat Croma nimmt den Spöttern über den italienischen Hersteller den Wind aus den Segeln: Der Frischling stellt sich mit einer guten Verarbeitungsqualität, überraschend sportlichen Fahreigenschaften und einer gehörigen Portion Komfort vor.
Punkten kann die Mischung aus Limousine, Kombi und Van aber nicht nur mit seinem ausgewogenen Fahrwerk, sondern in unserem Beispiel auch mit einem spritzigen Motor.
Allerdings wird es wohl auch der vergleichsweise günstige Preis sein, der den neuen Croma zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz in der Mittelklasse werden lässt.
(hd)Quelle: auto-news, 2005-06-17
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