BMW M 135i - M und M
Testbericht
Der König ist tot - es lebe der kleine König. BMW setzt der 1er-Baureihe eine neue sportliche Krone auf. Nachdem das grandiose BMW 1er M Coupé ausgelaufen ist, legen die Bayern eine M Light-Version nach - auf Wunsch sogar mit Allradantrieb.
Was war das für ein Brummer: das 1er M Coupé wurde für BMW über Nacht zum Imagerenner. 2.000 Fahrzeuge sollten von dem dickbackigen Etwas mit 340 PS und Schwellerornat einstmals gebaut werden. Die sportlichen M-Fans jubelten und rannten den BMW-Händlern schlicht die Türen ein. Vor wenigen Wochen lief das letzte 1er M Coupé vom Band - 6.000 Stück wurde verkauft. Bis eine neue Version kommt und 2014 die nächste M3-Generation das Licht der Sportwagenwelt erblickt, haben die dynamischen Bayern eine fahrenswerte Überbrückungsmusik parat. Der BMW M 135i ist kein echtes M-Modell, sondern ein nachgeschärfter Springer zwischen den Welten. Nicht ganz BMW, nicht ganz M geht er als M 135i ohne dicke Backen und echte Rennstreckengene auf Kundenfang.
Optisch hätte man durchaus etwas tiefgründiger Hand anlegen können. Der BMW M135i sieht kaum anders aus als ein gewöhnlicher 120d - inklusiv Sportpaket. Die Nebelleuchten sind futsch, dafür gibt es größere Lufteinlässe und dunkle 18-Zöller, einen größeren Schwellersatz und ein Sportinterieur, das sich ebenfalls zurückhält. Nein, ein echtes M will oder darf der M 135i in der Modellpalette nicht sein. Wer den drei Liter großen Reihensechszylinder startet, schaut ebenfalls leicht verwundert. Ein sanftes Grummeln wie von einem normalen Triebwerk zieht sich in das geneigte Gehör. Tiefes Brabbeln oder sonores Trampeln? Fehlanzeige. Im Stand ist der aktuell stärkste 1er nicht viel mehr als eine Vitaminspitze. Anders sieht es aus, wenn man auf die Landstraße abgebogen ist. Ab dem mittlere Drehzahlbereich kann der 1er dann richtig tönen, oberhalb von 5.000 Touren geht es fast brüllend zur Sache.
Die Fahrleistungen stimmen schon vorher, denn ein Turbotriebwerk verschafft dem normal 306 PS starken Dreiliter-Reihensechszylinder zu einem Nachschlag. So bietet der BMW M 135i 235 kW / 320 PS zur nahezu freien Verfügung. Vorausgesetzt, man reibt sich nicht zu sehr an der Höchstgeschwindigkeit. Denn überflüssigerweise für eine Sportversion wird der 1er hier bei Tempo 250 eingebremst. Schneller dürfen bei BMW nur die echten M-linge. Die schwächeren M-Performance-Modelle müssen sich mit dem begnügen, was auch die BMWs dürfen. Nicht mehr und nicht weniger. Das maximale Drehmoment von 450 Nm steht zwischen 1.300 und 4.500 U/min zur Verfügung. Je nachdem, ob Sechsgang-Handschaltung oder Achtgang-Automatik schafft der 135i mit dem M vor der Nomenklatur den Spurt 0 auf 100 km/h in 4,9 bis 5,1 Sekunden. Der Normverbrauch ist mit 7,5 bis 8,0 Litern kaum weniger beeindruckend.
Dass der Reihensechszylinder zum Besten gehört, was BMW im Schrank hat, ist nicht neu. Doch es ist einmal mehr beeindruckend, wie drehfreudig sich das Dreilitertriebwerk mit Turboaufladung auf der Straße bewegen lässt. Geradezu spektakulär dabei, wie bissig der 1,5 Tonnen schwere Bayer seine üppige Motorleistung über die 18-Zöller auf die Straße bannt. Hier sieht die Konkurrenz mit Front- oder Allradantrieb nur angespannt zu. Und wenn es auf heimischem Terrain doch einmal öfter rutschig werden sollte, ist der M 135i auch als Allradversion zu bekommen. Angesichts dieser Leistungsreserven keine schlechte Alternative. Dabei liefert das stramme Fahrwerk im elektronisch einstellbaren Sportmodus eine ebenso gelungene Vorstellung ab, wie die präzise Lenkung. Hier leistet die umfangreich überarbeitete Zugstreben-Federbeinachse mit Doppelgelenken ganze Arbeit.
Der Fahrer genießt derweil die gute Sitzposition in den Sportstühlen und hat das Geschehen bei jeder Fahrweise entsprechend sicher im Griff. Auf dem großen Bildschirm oberhalb der Mittelkonsole lassen sich nicht nur Navigation, Soundsystem und Bordcomputer, sondern auch die aktuellen Leistungsdaten abrufen. Spielerei, aber bei einem solchen Sportmodell eine nette Dreingabe. Im Gegensatz zum BMW 1er M Coupé hat der M 135i-Kunde nicht nur die Wahl ob Hinterrad- oder Allradantrieb, sondern auch ob Drei- oder Fünftürer. Die mächtigen Kotflügelverbreitungen fehlen jedoch am meisten. Dafür hat der BMW M135i den gleichen Alltagsnutzen wie seine schwächeren Brüder. Der Laderaum fasst 350 bis 1.200 Liter.
Mit einem Einstandspreis von 39.500 Euro ist der BMW M 135i als Handschalter rund 10.000 Euro günstiger als einst das begehrte 1er M Coupé. Dafür gibt es weniger Sportlichkeit, mehr Zurückhaltung und allemal noch mehr als genügend Fahrspaß. Und der 44.000 Euro teure Allradler, der ausschließlich als Automatikversion erhältlich ist, dürfte ein echter Kauftipp sein.
Was war das für ein Brummer: das 1er M Coupé wurde für BMW über Nacht zum Imagerenner. 2.000 Fahrzeuge sollten von dem dickbackigen Etwas mit 340 PS und Schwellerornat einstmals gebaut werden. Die sportlichen M-Fans jubelten und rannten den BMW-Händlern schlicht die Türen ein. Vor wenigen Wochen lief das letzte 1er M Coupé vom Band - 6.000 Stück wurde verkauft. Bis eine neue Version kommt und 2014 die nächste M3-Generation das Licht der Sportwagenwelt erblickt, haben die dynamischen Bayern eine fahrenswerte Überbrückungsmusik parat. Der BMW M 135i ist kein echtes M-Modell, sondern ein nachgeschärfter Springer zwischen den Welten. Nicht ganz BMW, nicht ganz M geht er als M 135i ohne dicke Backen und echte Rennstreckengene auf Kundenfang.
Optisch hätte man durchaus etwas tiefgründiger Hand anlegen können. Der BMW M135i sieht kaum anders aus als ein gewöhnlicher 120d - inklusiv Sportpaket. Die Nebelleuchten sind futsch, dafür gibt es größere Lufteinlässe und dunkle 18-Zöller, einen größeren Schwellersatz und ein Sportinterieur, das sich ebenfalls zurückhält. Nein, ein echtes M will oder darf der M 135i in der Modellpalette nicht sein. Wer den drei Liter großen Reihensechszylinder startet, schaut ebenfalls leicht verwundert. Ein sanftes Grummeln wie von einem normalen Triebwerk zieht sich in das geneigte Gehör. Tiefes Brabbeln oder sonores Trampeln? Fehlanzeige. Im Stand ist der aktuell stärkste 1er nicht viel mehr als eine Vitaminspitze. Anders sieht es aus, wenn man auf die Landstraße abgebogen ist. Ab dem mittlere Drehzahlbereich kann der 1er dann richtig tönen, oberhalb von 5.000 Touren geht es fast brüllend zur Sache.
Die Fahrleistungen stimmen schon vorher, denn ein Turbotriebwerk verschafft dem normal 306 PS starken Dreiliter-Reihensechszylinder zu einem Nachschlag. So bietet der BMW M 135i 235 kW / 320 PS zur nahezu freien Verfügung. Vorausgesetzt, man reibt sich nicht zu sehr an der Höchstgeschwindigkeit. Denn überflüssigerweise für eine Sportversion wird der 1er hier bei Tempo 250 eingebremst. Schneller dürfen bei BMW nur die echten M-linge. Die schwächeren M-Performance-Modelle müssen sich mit dem begnügen, was auch die BMWs dürfen. Nicht mehr und nicht weniger. Das maximale Drehmoment von 450 Nm steht zwischen 1.300 und 4.500 U/min zur Verfügung. Je nachdem, ob Sechsgang-Handschaltung oder Achtgang-Automatik schafft der 135i mit dem M vor der Nomenklatur den Spurt 0 auf 100 km/h in 4,9 bis 5,1 Sekunden. Der Normverbrauch ist mit 7,5 bis 8,0 Litern kaum weniger beeindruckend.
Dass der Reihensechszylinder zum Besten gehört, was BMW im Schrank hat, ist nicht neu. Doch es ist einmal mehr beeindruckend, wie drehfreudig sich das Dreilitertriebwerk mit Turboaufladung auf der Straße bewegen lässt. Geradezu spektakulär dabei, wie bissig der 1,5 Tonnen schwere Bayer seine üppige Motorleistung über die 18-Zöller auf die Straße bannt. Hier sieht die Konkurrenz mit Front- oder Allradantrieb nur angespannt zu. Und wenn es auf heimischem Terrain doch einmal öfter rutschig werden sollte, ist der M 135i auch als Allradversion zu bekommen. Angesichts dieser Leistungsreserven keine schlechte Alternative. Dabei liefert das stramme Fahrwerk im elektronisch einstellbaren Sportmodus eine ebenso gelungene Vorstellung ab, wie die präzise Lenkung. Hier leistet die umfangreich überarbeitete Zugstreben-Federbeinachse mit Doppelgelenken ganze Arbeit.
Der Fahrer genießt derweil die gute Sitzposition in den Sportstühlen und hat das Geschehen bei jeder Fahrweise entsprechend sicher im Griff. Auf dem großen Bildschirm oberhalb der Mittelkonsole lassen sich nicht nur Navigation, Soundsystem und Bordcomputer, sondern auch die aktuellen Leistungsdaten abrufen. Spielerei, aber bei einem solchen Sportmodell eine nette Dreingabe. Im Gegensatz zum BMW 1er M Coupé hat der M 135i-Kunde nicht nur die Wahl ob Hinterrad- oder Allradantrieb, sondern auch ob Drei- oder Fünftürer. Die mächtigen Kotflügelverbreitungen fehlen jedoch am meisten. Dafür hat der BMW M135i den gleichen Alltagsnutzen wie seine schwächeren Brüder. Der Laderaum fasst 350 bis 1.200 Liter.
Mit einem Einstandspreis von 39.500 Euro ist der BMW M 135i als Handschalter rund 10.000 Euro günstiger als einst das begehrte 1er M Coupé. Dafür gibt es weniger Sportlichkeit, mehr Zurückhaltung und allemal noch mehr als genügend Fahrspaß. Und der 44.000 Euro teure Allradler, der ausschließlich als Automatikversion erhältlich ist, dürfte ein echter Kauftipp sein.
Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2012-07-05
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