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Testbericht

Marcel Sommer, 18. April 2013
Das BMW 6er Gran Coupé ist aktuell wohl der schönste Bayer. Mit dem M6 Gran Coupé setzt BMW seinem Schönling die Krone auf und versucht den fehlenden BMW M7 vergessen zu machen.

"Das BMW M6 Gran Coupé ist das wertigste und luxuriöseste Automobil der M-Geschichte", schwärmt BMW-Entwicklungsvorstand Herbert Diess. Viel mehr Worte bedarf es eigentlich auch nicht, um die neueste Kreation aus dem Hause M zu beschreiben. Das M6 Gran Coupé ist ein Sportler für M-Fans, die es wissen wollen. Der Vortrieb des 5,01 Meter langen Viertürers ist brachial. Der doppelt aufgeladene Achtzylinder leistet 412 kW / 560 PS. Das reicht für 0 auf Tempo 200 in unter zwölf Sekunden.

Für den Sprung in die Supersportwagenliga fehlt dem 1.950 Kilogramm schweren Viertürer allerdings eine nachhaltige Abspeck-Diät. Trotzdem werden bei 4,2 Sekunden für den Sprint bis Tempo 100 die roten Blutkörperchen aus den Beinen in Richtung Körpermitte katapultiert. Seine eigentliche PS-Stärke spielt der auf 295 Millimeter breiten und 20 Zoll großen Rädern rasende Münchener allerdings in puncto Elastizität aus. 3,6 Sekunden von 80 bis 120 Kilometer pro Stunde bilden eine gute Grundlage für Überholmanöver auf der Landstraße. Und auch in Geschwindigkeitsregionen jenseits der magischen 250, bei denen ein Flugzeug für gewöhnlich die Bodenhaftung verliert, zeigt er spielerisch auf, zu was ein 4,4 Liter großes V8-Triebwerk in der Lage ist. Kein Wunder, dass die Höchstgeschwindigkeit des ab 128.800 Euro teuren M6 Gran Coupé von Hause aus auf eben jene 250 Kilometer pro Stunde abgeriegelt ist - wirkt sie in dem ruhigen und gut gedämmten Innenraum wie 150. In Verbindung mit einem M Driver\\\'s Package lässt sich allerdings die Spitzengeschwindigkeit auf 305 Kilometer pro Stunde anheben. So etwas sollte in dieser Liga serienmäßig sein.

Im Innern des red-dot-design-Award-prämierten Chassis finden wohl von einem CFK-Dach behütet vier ausgewachsene Personen viel Platz. Leder wohin das Auge blickt und alles an seinem Platz. So muss es sein. Die Sitze könnten für groß gewachsene Insassen allerdings üppiger dimensioniert sein. Viel Platz wird dank des gewaltigen Wendekreises von 12,5 Metern beim Rangieren benötigt. Dafür bietet der sportlichste Sechser mit einem Kofferraumvolumen von 460 Litern viel Verstaumöglichkeit, die bei umgeklappter Rückbank auf 1.265 Liter erweitert werden kann. Mit ganzen 80 Litern nimmt es der Treibstofftank auf, der, wenn das Gaspedal nicht wie eine zarte Pflanze behandelt wird, schnell leer gesaugt ist. Der Normverbrauch: wenig realistische 9,9 Liter auf 100 Kilometern. Im Optimalfall scheint aber auch den ganzen Tag die Sonne und sorgt somit für einen griffig trockenen Untergrund. Denn wenn die 680 Newtonmeter erst einmal den vom Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe bestimmten Weg zur Hinterachse gefunden haben, gibt es in den ersten beiden Gängen einen Halt. Ohne elektronische Helferlein ist der brachial auftretenden Gewalt kaum Herr zu werden. Dem M6 Gran Coupé fehlt ein sinnvoller Allradantrieb - dringend.

Damit nicht jede Fahrt zu einem Hochleistungssport-Event wird, gibt BMW dem Fahrer die Möglichkeit die Antriebs- und Fahrwerksfunktionen individuell zu konfigurieren und abzuspeichern. Unabhängig voneinander können die Leistungscharakteristik des Motors, die Dämpfung, die Lenkung, das Schaltprogramm und der DSC-Modus ausgewählt werden. Die Unterschiede in den jeweiligen Kategorien fallen verschieden stark aus. Die Dämpfung zum Beispiel ist auch im Sport Modus noch angenehm und rückenfreundlich. Die Lenkung mit Hilfe des klobigen, gleichzeitig jedoch auch sehr griffigen Lenkrads wird hingegen spürbar direkter. Per Knopfdruck kann so aus einer gemütlichen Spazierfahrt durch die Eifel im Nu ein Rennen auf der Nordschleife werden.

Der von außen an seinen mächtigen Lufteinlässen in der Front und seinen beiden doppelflutigen Auspuffendrohren zu erkennende BMW zeigt sich im Inneren von seiner edlen Seite. Leder und Alcantara - wohin das Auge reicht. Nur unterbrochen von feinen Aluminium-Applikationen und dem für 4.950 Euro extra erhältlichen Bang Olufsen High End Surround Sound System. Der Preis des ab Werk schon äußerst üppig ausgestatteten M6 Gran Coupé lässt sich dank formschöner Sonderausstattungen oder auch einer M Carbon-Keramik-Bremse in Gold für 8.800 Euro in Summe noch um knapp 40.000 Euro nach oben treiben. Gutes Aussehen und viel Leistung kosten eben.
Testwertung
5.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2013-04-18

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