BMW 316i: Einstieg in die komfortable Sportlichkeit von BMW
Testbericht
München, 5. November 2003 Die Typenbezeichnung bei BMW funktioniert nach einem einfachen Schema. Sie besteht bei den meisten Modellen aus drei Ziffern. Die erste Zahl gibt Auskunft über die Baureihe. Die folgenden zwei benennen die Hubraumgröße des Motors.
Genau genommen passt der aktuelle 316i nicht in diese Schablone. Zwar handelt es sich um die kleinste Leistungsvariante. Aber der 316i wird von einem 115 PS starken Vierzylinder-Motor mit 1,8 Litern Hubraum angetrieben. Mit dieser Hubraumgröße ist der gar nicht so kleine 316 immerhin die günstigste 3er-Limousine.
Wir waren mit dem Einstiegs-Dreier unterwegs und wollten wissen, was man für stolze 24.000 Euro so alles bekommt.
Zeitgemäß und attraktiv Der Seitenanblick vermittelt dank der coupéartigen Silhouette auch beim Viertürer einen sportlichen Eindruck. Kurze Lippen an Front- und Heckschürze unterstützen diesen Auftritt. Der Feinschliff beim letzten Facelift hat das Erscheinungsbild des 3er in geschickter Weise aufgefrischt: Er ist eine zeitgemäße und attraktive Erscheinung.
Tolle BestuhlungDer Innenraum ist bemerkenswert hochwertig, funktional und bequem gestaltet. Der aufpreispflichtige, elektrisch verstellbare Sportsitz für den Fahrer erweist sich als bequemes Gestühl. Selbst auf langen Strecken macht er orthopädische Entspannungsübungen überflüssig und in schnellen Kurven gibt er ausreichend Seitenhalt. Auf den hinteren Plätzen sitzt man etwas billiger und mit drei Personen sogar eng. Dort lassen sich die etwas zu niedrigen Kopfstützen nicht wegklappen und behindern außerdem die Sicht nach hinten. Ansonsten sind Raumangebot und die Übersicht rundum gut.
Tadellos: Bedienung und Komfort Die Armaturentafel ist aufgeräumt. Alle Schalter befinden sich am rechten Platz und sind bestens erreichbar. Tasten am griffigen Lenkrad erleichtern die Bedienung von Radio, CD-Wechsler, Geschwindigkeitsregler oder Telefon. Lediglich der Umstand, dass die Knöpfe für die Fensterheber in der Mittelkonsole untergebracht sind, irritiert anfänglich.
Ansonsten verwöhnt der 3er mit seinem hohen Qualitätseindruck. Für Komfort sorgt außerdem das geringe Geräuschniveau im Innenraum, selbst bei der Höchstgeschwindigkeit von über 200 km/h.
115 Pferde gegen 1,4 TonnenNeben dem hohen Komfortniveau bietet die 3er-Baureihe auch sportliche Talente. In der Einstiegsmotorisierung 316i müssen die 115 Pferde jedoch 1.385 Kilogramm bewegen. Und in dieser Kombination wirkt der 3er nicht gerade aufregend. Dennoch: Harmonisch, drehfreudig und gleichmäßig entfaltet sich die Leistung des Vierzylinders. In allen Drehzahlbereichen nimmt er sauber Gas an. Für den Sprint von null auf 100 km/h braucht er 10,9 Sekunden. Wer Leistung will, wird die Gänge oft ausdrehen. Das gut abgestufte und exakt zu schaltende Fünfgang-Getriebe gibt hierbei keinen Anlass zur Kritik.
Durstig isser Dem sportlichen Ruf von BMW wird der 316i nicht ganz gerecht. Im Vergleich zu ähnlich motorisierten Fahrzeugen anderer Hersteller steht er dennoch gut dar. Trotz mäßiger Kraft ist er kein Spritsparer: Der von uns gemessene Verbrauch - bei zugegeben sehr forcierter Fahrweise - lag bei zehn Litern auf 100 Kilometer. BMW gibt den Durchschnittsverbrauch mit 7,1 Litern Superbenzin auf 100 Kilometer an.
Erwachsen Fahrtechnisch wirkt die kleinste 3er-Limousine hingegen sehr erwachsen. Der 316i ist wie seine stärkeren Brüder handlich, direkt und zielgenau. Etwas enttäuschend ist jedoch die bei hoher Geschwindigkeit unpräzise Lenkung, die sich bei den stärkeren 3er-Versionen um die Mittellage präziser zeigt.
Alles im GriffDer Federungskomfort ist sehr gut, Abrollgeräusche fallen gering aus. Die abschaltbare Stabilitätskontrolle DSC unterdrückt Schleudern und hilft die Spur zu halten. Fahrfehler werden weitgehend verziehen und abgefangen. Wird mit viel Gas aus der Kurve heraus beschleunigt, neigt der 316i zum Untersteuern. Dies bewirkt einen Regeleingriff und der Vortrieb wird automatisch zurückgenommen. Ähnliches geschieht beim Bremsen in Kurven, die zu schnell angegangen wurden: Das System bremst das Fahrzeug besser, als ein geübter Fahrer es könnte. Die exakten Bremsen des 316i sind zudem standfest und bissig.
Viel macht teuer Unser Testfahrzeug verwöhnte mit umfangreicher Sonderausstattung. Viele Extras machen jedoch aus dem Einstiegsmodell einen teuren Luxusschlitten. So kostet unser Testwagen statt 24.000 stolze 35.000 Euro. Konkurrenzmodelle von japanischen oder koreanischen Herstellern bieten deutlich mehr Ausstattung für weniger Geld. Beispielsweise ist der neue Toyota Avensis 1.8 größer, stärker und bietet bereits eine umfangreichere Serienausstattung. Der Preis liegt trotzdem unter dem des 316i in der Grundausstattung.
Genau genommen passt der aktuelle 316i nicht in diese Schablone. Zwar handelt es sich um die kleinste Leistungsvariante. Aber der 316i wird von einem 115 PS starken Vierzylinder-Motor mit 1,8 Litern Hubraum angetrieben. Mit dieser Hubraumgröße ist der gar nicht so kleine 316 immerhin die günstigste 3er-Limousine.
Wir waren mit dem Einstiegs-Dreier unterwegs und wollten wissen, was man für stolze 24.000 Euro so alles bekommt.
Zeitgemäß und attraktiv Der Seitenanblick vermittelt dank der coupéartigen Silhouette auch beim Viertürer einen sportlichen Eindruck. Kurze Lippen an Front- und Heckschürze unterstützen diesen Auftritt. Der Feinschliff beim letzten Facelift hat das Erscheinungsbild des 3er in geschickter Weise aufgefrischt: Er ist eine zeitgemäße und attraktive Erscheinung.
Tolle BestuhlungDer Innenraum ist bemerkenswert hochwertig, funktional und bequem gestaltet. Der aufpreispflichtige, elektrisch verstellbare Sportsitz für den Fahrer erweist sich als bequemes Gestühl. Selbst auf langen Strecken macht er orthopädische Entspannungsübungen überflüssig und in schnellen Kurven gibt er ausreichend Seitenhalt. Auf den hinteren Plätzen sitzt man etwas billiger und mit drei Personen sogar eng. Dort lassen sich die etwas zu niedrigen Kopfstützen nicht wegklappen und behindern außerdem die Sicht nach hinten. Ansonsten sind Raumangebot und die Übersicht rundum gut.
Tadellos: Bedienung und Komfort Die Armaturentafel ist aufgeräumt. Alle Schalter befinden sich am rechten Platz und sind bestens erreichbar. Tasten am griffigen Lenkrad erleichtern die Bedienung von Radio, CD-Wechsler, Geschwindigkeitsregler oder Telefon. Lediglich der Umstand, dass die Knöpfe für die Fensterheber in der Mittelkonsole untergebracht sind, irritiert anfänglich.
Ansonsten verwöhnt der 3er mit seinem hohen Qualitätseindruck. Für Komfort sorgt außerdem das geringe Geräuschniveau im Innenraum, selbst bei der Höchstgeschwindigkeit von über 200 km/h.
115 Pferde gegen 1,4 TonnenNeben dem hohen Komfortniveau bietet die 3er-Baureihe auch sportliche Talente. In der Einstiegsmotorisierung 316i müssen die 115 Pferde jedoch 1.385 Kilogramm bewegen. Und in dieser Kombination wirkt der 3er nicht gerade aufregend. Dennoch: Harmonisch, drehfreudig und gleichmäßig entfaltet sich die Leistung des Vierzylinders. In allen Drehzahlbereichen nimmt er sauber Gas an. Für den Sprint von null auf 100 km/h braucht er 10,9 Sekunden. Wer Leistung will, wird die Gänge oft ausdrehen. Das gut abgestufte und exakt zu schaltende Fünfgang-Getriebe gibt hierbei keinen Anlass zur Kritik.
Durstig isser Dem sportlichen Ruf von BMW wird der 316i nicht ganz gerecht. Im Vergleich zu ähnlich motorisierten Fahrzeugen anderer Hersteller steht er dennoch gut dar. Trotz mäßiger Kraft ist er kein Spritsparer: Der von uns gemessene Verbrauch - bei zugegeben sehr forcierter Fahrweise - lag bei zehn Litern auf 100 Kilometer. BMW gibt den Durchschnittsverbrauch mit 7,1 Litern Superbenzin auf 100 Kilometer an.
Erwachsen Fahrtechnisch wirkt die kleinste 3er-Limousine hingegen sehr erwachsen. Der 316i ist wie seine stärkeren Brüder handlich, direkt und zielgenau. Etwas enttäuschend ist jedoch die bei hoher Geschwindigkeit unpräzise Lenkung, die sich bei den stärkeren 3er-Versionen um die Mittellage präziser zeigt.
Alles im GriffDer Federungskomfort ist sehr gut, Abrollgeräusche fallen gering aus. Die abschaltbare Stabilitätskontrolle DSC unterdrückt Schleudern und hilft die Spur zu halten. Fahrfehler werden weitgehend verziehen und abgefangen. Wird mit viel Gas aus der Kurve heraus beschleunigt, neigt der 316i zum Untersteuern. Dies bewirkt einen Regeleingriff und der Vortrieb wird automatisch zurückgenommen. Ähnliches geschieht beim Bremsen in Kurven, die zu schnell angegangen wurden: Das System bremst das Fahrzeug besser, als ein geübter Fahrer es könnte. Die exakten Bremsen des 316i sind zudem standfest und bissig.
Viel macht teuer Unser Testfahrzeug verwöhnte mit umfangreicher Sonderausstattung. Viele Extras machen jedoch aus dem Einstiegsmodell einen teuren Luxusschlitten. So kostet unser Testwagen statt 24.000 stolze 35.000 Euro. Konkurrenzmodelle von japanischen oder koreanischen Herstellern bieten deutlich mehr Ausstattung für weniger Geld. Beispielsweise ist der neue Toyota Avensis 1.8 größer, stärker und bietet bereits eine umfangreichere Serienausstattung. Der Preis liegt trotzdem unter dem des 316i in der Grundausstattung.
Technische Daten
Motor Bauart: | Vierzylinder-Reihenmotor, DOHC, vier Ventile pro Zylinder |
---|---|
Hubraum: | 1.796 |
Leistung: | 85 kW (115 PS) bei UPM |
Preis
Neupreis: 24.000 € (Stand: November 2003 )Fazit
In seiner Rolle als Einstiegsmodell kann sich der 316i nicht durch einen attraktiven Preis abheben. Angesichts seiner unspektakulären Fahrleistungen wirken die 24.000 Euro nicht gerade wie ein Schnäppchen. Für nur 1.800 Euro mehr gibt es bereits den deutlich agileren 318i. Er hat 28 zusätzliche PS und nur geringem Mehrverbrauch. Wer die Sportlichkeit der Marke BMW sucht, sollte deshalb lieber etwas tiefer in die Tasche greifen.
Dennoch ist der 316i in Unterhalt und Anschaffung die günstigste Version und wartet außerdem mit diversen Tugenden der 3er-Baureihe auf. So bietet er eine hochwertige Verarbeitung, einen kultivierten Motor und hohes Komfortniveau. Darüber hinaus überzeugt der 316i durch sein sportliches und sicheres Fahrverhalten.
Negativ aufgefallen ist der 316i durch die bei hoher Geschwindigkeit unpräzis wirkende Lenkung, die kurzen Kopfstützen hinten und die etwas magere Serienausstattung. Für eine ordentliche Ausstattung muss der Kunde einen kräftigen Aufpreis zahlen. (mh)
Quelle: auto-news, 2003-11-12
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