Bentley Continental GT3-R - Der Super-Bentley
Testbericht
Bentley - das war schon immer Luxus für Selbstfahrer. Wer es nun noch einen Tick schneller haben will, für den legt Bentley den Continental GT3-R auf. In limitierter Auflage und mit saftigem Aufpreis. Wir waren damit ein paar Tage unterwegs.
Es ist ja nicht so, dass der Bentley Continental GT V8 S sonderlich zurückhaltend mit seinen sportlichen Leistungen wäre. 528 PS - das ist schon eine Ansage. Ein Spurt von 0 auf 100 km/h in gerade mal 4,5 Sekunden für die 2,3 Tonnen Lebendgewicht katapultiert ihn auf Augenhöhe mit dem fast eine Tonne leichteren Porsche 911 Carrera S. Genauso wie die Höchstgeschwindigkeit von 309 km/h. Aber: Genug ist eben nicht genug. Jetzt legt Bentley mit dem GT3-R noch einmal nach und macht aus dem Luxuscoupé einen Luxusrenner für die Straße.
Der Bentley, von dem es nur 300 Exemplare geben wird, lässt einen fasziniert und ratlos zugleich zurück. Für die Rennstrecke taugt er nicht wirklich, obwohl er sich erklärter Maße an die Rennversion des GT3 anlehnt: kein Überrollkäfig, keine renntauglichen Gurte - und immer noch viel zu viel Luxus als Ballast. Wer Bentley fährt, der soll auch im Straßenrenner nicht auf Luxus verzichten: feinstes Leder, Lautsprecher mit dem Klangbild einer Konzerthalle, Navigationssystem mit Touchscreen, Tempomat, elektrisch vielfach verstellbare Sportsitze, Luftfederung - und was man eben noch so braucht. Dass er 100 Kilogramm weniger Gewicht auf die Waage bringt als ein Continental GT V8 S mag man gerne glauben - schließlich fehlt die Rückbank und rundum ist man von leichtem Carbon umgeben. Doch die 100 Kilo Gewichtsersparnis streicheln mehr das Ego der Bentley-Ingenieure, als dass sie auf der Straße wirklich merkbar sind.
Dabei ist der auf 580 PS hochgepuschte GT3-R auf Beschleunigung getrimmt. Den Spurt von 0 auf 100 schafft er in denkwürdigen 3,8 Sekunden. Fast so fix wie der andere GT3, der aus Zuffenhausen. Die 8-Gang-Automatik von ZF ist ebenfalls auf Beschleunigung ausgelegt und kürzer übersetzt. Die mögliche Höchstgeschwindigkeit von 273 km/h nimmt sich da fast schon bescheiden aus. Wer im GT3-R die Automatik auf Sport stellt und das Gaspedal ganz durchdrückt, der bekommt einen Anpressdruck wie beim Start in einem Kampfjet. Eine kleine Kompensation für die 337.000 US-Dollar Kaufpreis.
Natürlich kann man mit dem GT3-R so unterwegs sein wie in einem Bentley üblich: ganz entspannt und fern von allem Bösen in der Welt, einfach geborgen und wie auf einem fliegenden Teppich gleitend (wenn man nicht gerade auf nordamerikanischen Nebenstraßen unterwegs ist, da hilft auch kein Bentley mehr). Er gehört zu der Sorte Autos, ach was: automobiler Kunstwerke, aus denen man gar nicht wieder aussteigen mag. Das sanfte Losfahren an der Ampel geht mit der Kraft der 580 Pferdchen genauso problemlos, wie die Kurvenjagd auf gewundenen Landstraßen: Der GT3-R ist, da muss man Bentley zustimmen, "ein Grand Tourer mit der Performance eines Racers".
Vorne arbeitet der von zwei größeren Ladern beatmete Vier-Liter-V8, der auf 426 kW/580 PS und ein maximales Drehmoment von 700 Nm (ab 1.700 U/min.) hochgerüstet wurde. Im Euro-Mix verbraucht der GT3-R 12,7 Liter Super je 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 295 g/km entspricht.
Bentleys Allradsystem bringt die Kraft normalerweise im Verhältnis 40:60 auf die Straße und nutzt dabei erstmals Torque Vectoring: Die variable Kraftverteilung zwischen den Hinterrädern unterstützt das Lenkverhalten. Als Folge lassen sich Kurven noch präziser ansteuern und dynamischer durchfahren. Und tatsächlich läuft der GT3-R unerschütterlich und wie auf Schienen um jede Kehre. Jedes Herausbeschleunigen wird von den Titanium-Endrohren mit einem sonoren Bariton-Grollen begleitet. Genauso schnell wie er beschleunigt, entschleunigt der Bentley. Zuständig dafür ist ein Carbon Silicon Carbide Bremssystem mit 420 mm-Scheiben vorne und 356 mm-Scheiben hinten. Die Ingenieure bei Bentley haben sich mal den Spaß gemacht und ausgerechnet, wie viel Energie bei einem einzigen Bremsen vernichtet wird: 10 Megajoule - genug um ein Ein-Familien-Haus sechs Stunden lang mit Energie zu versorgen.
Die 300 Exemplare, die es vom GT3-R geben wird, entstehen alle per Handarbeit im Werk in Crewe und erhalten ihr Finish bei Bentley's Motorsport Division. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Und entsprechend ist die Farbgestaltung beim ausschließlich in Weiß erhältlichen Bentley GT3-R sicher nicht jedermanns Sache. Das "belugaschwarze" Leder ist die eine Sache, die grün leuchtenden Ziernähte und -Streifen sowie die handgearbeiteten Karbonteile all überall im Innenraum die andere. Außen stören weniger der neue Frontsplitter, die beiden Luftauslässe auf der Motorhaube oder die schwungvollen schwarz-grünen "Power-Lines" an der Seite das Geschmachsempfinden denn der Heckflügel aus Karbonfasern auf der Kofferraumklappe.
Es ist ja nicht so, dass der Bentley Continental GT V8 S sonderlich zurückhaltend mit seinen sportlichen Leistungen wäre. 528 PS - das ist schon eine Ansage. Ein Spurt von 0 auf 100 km/h in gerade mal 4,5 Sekunden für die 2,3 Tonnen Lebendgewicht katapultiert ihn auf Augenhöhe mit dem fast eine Tonne leichteren Porsche 911 Carrera S. Genauso wie die Höchstgeschwindigkeit von 309 km/h. Aber: Genug ist eben nicht genug. Jetzt legt Bentley mit dem GT3-R noch einmal nach und macht aus dem Luxuscoupé einen Luxusrenner für die Straße.
Der Bentley, von dem es nur 300 Exemplare geben wird, lässt einen fasziniert und ratlos zugleich zurück. Für die Rennstrecke taugt er nicht wirklich, obwohl er sich erklärter Maße an die Rennversion des GT3 anlehnt: kein Überrollkäfig, keine renntauglichen Gurte - und immer noch viel zu viel Luxus als Ballast. Wer Bentley fährt, der soll auch im Straßenrenner nicht auf Luxus verzichten: feinstes Leder, Lautsprecher mit dem Klangbild einer Konzerthalle, Navigationssystem mit Touchscreen, Tempomat, elektrisch vielfach verstellbare Sportsitze, Luftfederung - und was man eben noch so braucht. Dass er 100 Kilogramm weniger Gewicht auf die Waage bringt als ein Continental GT V8 S mag man gerne glauben - schließlich fehlt die Rückbank und rundum ist man von leichtem Carbon umgeben. Doch die 100 Kilo Gewichtsersparnis streicheln mehr das Ego der Bentley-Ingenieure, als dass sie auf der Straße wirklich merkbar sind.
Dabei ist der auf 580 PS hochgepuschte GT3-R auf Beschleunigung getrimmt. Den Spurt von 0 auf 100 schafft er in denkwürdigen 3,8 Sekunden. Fast so fix wie der andere GT3, der aus Zuffenhausen. Die 8-Gang-Automatik von ZF ist ebenfalls auf Beschleunigung ausgelegt und kürzer übersetzt. Die mögliche Höchstgeschwindigkeit von 273 km/h nimmt sich da fast schon bescheiden aus. Wer im GT3-R die Automatik auf Sport stellt und das Gaspedal ganz durchdrückt, der bekommt einen Anpressdruck wie beim Start in einem Kampfjet. Eine kleine Kompensation für die 337.000 US-Dollar Kaufpreis.
Natürlich kann man mit dem GT3-R so unterwegs sein wie in einem Bentley üblich: ganz entspannt und fern von allem Bösen in der Welt, einfach geborgen und wie auf einem fliegenden Teppich gleitend (wenn man nicht gerade auf nordamerikanischen Nebenstraßen unterwegs ist, da hilft auch kein Bentley mehr). Er gehört zu der Sorte Autos, ach was: automobiler Kunstwerke, aus denen man gar nicht wieder aussteigen mag. Das sanfte Losfahren an der Ampel geht mit der Kraft der 580 Pferdchen genauso problemlos, wie die Kurvenjagd auf gewundenen Landstraßen: Der GT3-R ist, da muss man Bentley zustimmen, "ein Grand Tourer mit der Performance eines Racers".
Vorne arbeitet der von zwei größeren Ladern beatmete Vier-Liter-V8, der auf 426 kW/580 PS und ein maximales Drehmoment von 700 Nm (ab 1.700 U/min.) hochgerüstet wurde. Im Euro-Mix verbraucht der GT3-R 12,7 Liter Super je 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 295 g/km entspricht.
Bentleys Allradsystem bringt die Kraft normalerweise im Verhältnis 40:60 auf die Straße und nutzt dabei erstmals Torque Vectoring: Die variable Kraftverteilung zwischen den Hinterrädern unterstützt das Lenkverhalten. Als Folge lassen sich Kurven noch präziser ansteuern und dynamischer durchfahren. Und tatsächlich läuft der GT3-R unerschütterlich und wie auf Schienen um jede Kehre. Jedes Herausbeschleunigen wird von den Titanium-Endrohren mit einem sonoren Bariton-Grollen begleitet. Genauso schnell wie er beschleunigt, entschleunigt der Bentley. Zuständig dafür ist ein Carbon Silicon Carbide Bremssystem mit 420 mm-Scheiben vorne und 356 mm-Scheiben hinten. Die Ingenieure bei Bentley haben sich mal den Spaß gemacht und ausgerechnet, wie viel Energie bei einem einzigen Bremsen vernichtet wird: 10 Megajoule - genug um ein Ein-Familien-Haus sechs Stunden lang mit Energie zu versorgen.
Die 300 Exemplare, die es vom GT3-R geben wird, entstehen alle per Handarbeit im Werk in Crewe und erhalten ihr Finish bei Bentley's Motorsport Division. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Und entsprechend ist die Farbgestaltung beim ausschließlich in Weiß erhältlichen Bentley GT3-R sicher nicht jedermanns Sache. Das "belugaschwarze" Leder ist die eine Sache, die grün leuchtenden Ziernähte und -Streifen sowie die handgearbeiteten Karbonteile all überall im Innenraum die andere. Außen stören weniger der neue Frontsplitter, die beiden Luftauslässe auf der Motorhaube oder die schwungvollen schwarz-grünen "Power-Lines" an der Seite das Geschmachsempfinden denn der Heckflügel aus Karbonfasern auf der Kofferraumklappe.
Fazit
Wer seine Sammlung exklusiver Autos vervollständigen mag und das nötige Kleingeld hat, der gehört sicher zu der kleinen Zielgruppe, die Bentley für den GT3-R ausgemacht hat. Uns anderen dürfte ein ganz normaler Bentley Continental GT V8 S schon reichen.Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2014-10-20
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