Automatik-Agila im Test: Neues Getriebe für den kleinsten Opel
Testbericht
Haar, 20. Juli 2009 - Autos mit Automatikgetriebe sind was für Opas. Oder für Fahrer, die nicht sanft mit einem Kupplungspedal umgehen können. Dieses Vorurteil pflegten wir lange und gerne. In Zeiten sehr sportlicher abgestufter Automatikschaltungen und der nahezu ruckelfreien Doppelkupplungsgetriebe hat sich unsere Ansicht jedoch drastisch verändert. Nicht mehr nur schwere Limousinen oder hubraumstarke Sportwagen, sondern auch viele Kompakt- oder Kleinwagen erfreuen sich in der Automatikvariante großer Beliebtheit. Jetzt bietet Opel den Agila auch mit einem Automatikgetriebe an. 950 Euro zusätzlich muss der Kunde zahlen, damit er den 1,2-Liter-Benziner nicht von Hand schalten muss.
Angemessene Motorisierung
Der 86 PS starke Vierzylinder ist eine angemessene Motorisierung für den Agila: Um wirklich flott unterwegs zu sein, will der Kleine zwar etwas getreten werden. Die maximale Leistung wird erst bei 5.500 Umdrehungen abgerufen. Für die Fortbewegung innerorts jedoch präsentiert sich der Opel - wie soll es auch anders sein - "agil". Die etwas ruckartigen Feststellmöglichkeiten des Wählhebels erinnern dann tatsächlich an die Zeit, als Automatikautos vornehmlich nur von älteren Herrschaften gefahren wurden. Lediglich vier Gänge stehen zur Wahl. Das ist für den Stadtverkehr ausreichend. Da der Motor jedoch ab etwa 3.500 Umdrehungen laut aufheult, wünscht man sich bei Autobahnfahrten jenseits der 120 km/h durchaus eine weitere Schaltstufe.
Gefühlvoller Fuß gefragt
Obwohl kein Kupplungspedal zu bedienen ist, wird dem Fahrer dennoch einiges an Gefühl im Fuß abverlangt: Denn da der Automatik-Agila bei gleichmäßiger Beschleunigung immer sehr hoch dreht, ist man intuitiv dazu geneigt, durch leichtes Zurücknehmen des Gaspedals den Schaltvorgang einzuleiten. Je länger man mit dem kleinen Opel unterwegs ist, desto mehr gewöhnt man sich daran, den Wagen auch übers Gaspedal zu schalten. Sinn und Zweck einer Automatik ist das jedoch nicht. Beim Einlegen des Rückwärtsgangs ist zudem ist ein spürbares Ruckeln zu vernehmen. Den vom Hersteller angegebenen Normverbrauch verfehlen wir deutlich. Wie sich der Opel mit 5,9 Liter begnügen soll, können wir nicht nachvollziehen.
Großzügiges Platzangebot
Pluspunkte kann der Agila dagegen beim Platzangebot sammeln: Im Fond können auch große Personen aufrecht sitzen. Im Kofferraum bleibt im Normalzustand Platz für einen Einkaufskorb und einen Getränkekasten. Bei umgelegter Rücksitzbank lässt sich die ebene Ladefläche mit 660 Liter bepacken. Bis unters Dach vollgestopft fasst er sogar bis zu 1.050 Liter.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 4 |
Getriebe: | Automatikgetriebe |
Motor Bauart: | Otto-Reihenmotor |
Hubraum: | 1.242 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 63 kW (86 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 114 Nm bei 4.400 UPM |
Preis
Neupreis: 14.970 € (Stand: Juli 2009)Fazit
Der Agila 1.2 Automatik kann uns nur bedingt überzeugen. Als Stadtflitzer ist er zwar spritzig und wendig. Das Getriebe zeigt sich jedoch unausgewogen, der Motor dreht sehr hoch. Beides macht sich auch im Verbrauch negativ bemerkbar.Testwertung
Quelle: auto-news, 2009-07-20
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