Audi S8 mit Lamborghini-Genen: Stier im Luxus-Dress
Testbericht
Düsseldorf, 16. Dezember 2005 Das Vorurteil, Luxuslimousinen seien stark, aber nur lahmfüßig um die Kurve zu bringen, ist schon lange überholt. Adaptive Fahrwerkssysteme, Luftfederungen und Dämpfertechnik auf höchstem Niveau ermöglichen auch mit Dickschiffen eine dynamische Fahrweise. So mancher Chef scheucht seinen Nobel-Hobel richtig über die Piste natürlich nur, wenn es keiner sieht. Doch manchmal geht es noch einen Tick sportlicher, ohne auf Komfort und Luxus verzichten zu müssen. Das beweist der neue Audi S8: Er ist Sportwagen und Edel-Viertürer in einem. Wir haben das 450 PS starke Mobil getestet.
Athletisch, aber nicht aggressiv
Athletisch, aber nicht aggressiv steht die 5,06 Meter Ingolstädter Edelschmiede-Kunst vor uns. Am platinumgrauen Single-Frame-Grill fallen verchromte Längsstreben auf. Unter den Scheinwerfern gibt es große Einlässe, durch die sich der starke Zehnzylindermotor waben-gesiebte Atemluft saugt. Das S8-Logo an der Nase und die verchromten Außenspiegelgehäuse verraten dem Kenner die besondere Stärke dieses Audi.
Große 20-Zöller
Schaut man sich die Seite an, fällt sofort auf, dass dieser Ringträger ein Geheimnis birgt: Große 20-Zöller, durch deren nahezu filigrane Speichen vorn gelochte Scheiben sichbar sind, geben dem S8 einen respektablen Auftritt. Am Heck grüßen vier verchromte Endrohre den Hintermann. Zudem wurde ein Spoiler in den Kofferraumdeckel integriert und eine Lichtkante in die Schürze gearbeitet.
Nobel eingerichteter Innenraum Öffnen wir die Fahrertür: Uns empfängt ein nobel eingerichteter Innenraum mit superbequemen Sportsitzen. Die Sessel sind mit zweifarbigem Leder bezogen und lassen sich optimal einstellen. Die Bedienung ist, wie vom A8 gewohnt, ein Kinderspiel: In der Mittelkonsole findet sich das MMI-System, an dem die wichtigsten Funktionen gesteuert werden. Um einen Drehknauf sind Tasten gruppiert, mit denen sich beispielsweise Radio, Navigation und Telefon unkompliziert steuern lassen. Bang & Olufsen Soundsystem Wir überlegen, welchen heißen Sound wir zuerst hören wollen: Den vom V10 oder den des Bang & Olufsen Advanced Soundsystems. Diese 6.000 Euro teure Option macht sich zum ersten Mal beim Einschalten der Zündung bemerkbar: Leise gleiten zwei Hochtöner-Röhren periskopartig aus den Ecken der Armaturentafel. Sie sind Vertreter von insgesamt 14 Lautsprechern, die mehr als 1.000 Watt bereitstellen. Der Klanggenuss ist gewaltig und scheint nahezu perfekt: Musikfreunde werden voll auf ihre Kosten kommen. Unterdrücktes Grollen Doch drehen wir den Volumenregler wieder auf null und widmen uns der eigentlichen Klangquelle im S8: dem V10-Motor. Er lässt sich entweder klassisch per Dreh am Schlüssel oder modern per Startknopf aktivieren. Mit einem unterdrückten Grollen erwacht das Aggregat zum Leben und gibt sein Tun mit einem kraftvollen Brabbeln kund. Das animiert zu kurzen Gasstößen, die mit einer Wankbewegung der Karosserie und einem kernigen Hicksen aus Richtung Auspuff belohnt werden. Vollgas geben im Stand geht übrigens nicht: Ohne Last dreht die Maschine elektronisch begrenzt nur bis 4.000 Touren. Doch mehr ist auch gar nicht nötig: Von außen klingt das Leerlaufgrummeln so herrlich nach einem starken Motor, dass der S8 schon dadurch auffällt.
V10: Lamborghini-Gene Kommen wir zu diesem starken Herz: Die Maschine kommt in ähnlicher Form im Gallardo der Audi-Tochter Lamborghini zum Einsatz. Für den S8 wurde der Hubraum auf 5,2 Liter vergrößert. Die wichtigste Modifikation ist allerdings das Einspritzsystem: Der V10 Motor wurde mit der Audi-Benzindirekteinspritzung FSI kombiniert. Das soll eine effektive Verbrennung fördern. Den Verbrauch dieser Maschine beziffert Audi mit 13,4 Litern auf 100 Kilometer. Tiptronic mit Sportmodus Im S8 ist dieser Motor mit einer sechsstufigen Tiptronic kombiniert. Das Getriebe lässt sich auch via Paddles am Lenkrad oder am Wählhebel manuell schalten und gibt dem Fahrer so die Chance, selbst über die Gangwahl zu entscheiden. Eigens für die Sportlimousine wurde das Getriebe dynamischer abgestimmt und wechselt die Stufen kürzer und spürbarer. Wer richtig rasant unterwegs sein will, sollte den Sportmodus wählen: Dann werden die einzelnen Gänge höher ausgedreht. Gewaltiger Sog beim Anfahren Das wollen wir erleben und schicken den Luxus-Sportler auf die Piste: Mit einem gewaltigen Vortrieb sprintet der S8 los, die Lehne drückt angenehm im Rücken. Die Kraft liegt vom Start weg an und ist das gesamte Drehzahlband über zur Stelle. Sein maximales Drehmoment von 540 Newtonmetern erreicht der starke Motor bei 3.500 Touren, die Höchstleistung von satten 450 PS wird bei 7.000 Umdrehungen erreicht. Vielversprechend reicht die Tacho-Skala bis 300, allerdings wird bei 250 sehr sanft abgeregelt. Den Sprint in den dreistelligen Tachobereich schafft der S8 in 5,1 Sekunden nicht schlecht für ein fast zwei Tonnen schweres Mobil.
Leichtfüßig und agil um die Kurven Dieses Gewicht macht sich nicht negativ bemerkbar, wenn man den Stier richtig rauslässt: Die Limousine lässt sich leichtfüßig und agil um Kurven zirkeln, die Karosserie wankt dabei kaum. Satt und sicher liegt der Wagen auf der Straße. Dank dem permanenten Allradantrieb quattro scheint die Traktion nahezu perfekt. Modifikationen an der Lenkung tun ein Übriges für das agile Handling: Sie wurde in der Mittellage um zehn Prozent direkter ausgelegt. Selbst am Unterbau haben die Ingenieure geschraubt: Die Luftfederung Adaptive Air Suspension Sport des A8 wurde für den rasanten Ableger straffer abgestimmt. Preis beginnt bei 97.600 Euro Einen Wermutstropfen gibt es: Das starke Mobil wird erst Mitte 2006 auf den Markt kommen. Der S8 kostet 97.600 Euro. Dafür gibt es serienmäßig das Multifunktions-Lederlenkrad, die Klimaautomatik, die Servoschließung für den Kofferraumdeckel, den Tempomat und elektrisch einstellbare Vordersitze. Ebenfalls an Bord sind Xenon-Plus-Scheinwerfer mit Abbiege- und dynamischem Kurvenlicht sowie Tagfahrleuchten mit LED-Technik. (hd)
Nobel eingerichteter Innenraum Öffnen wir die Fahrertür: Uns empfängt ein nobel eingerichteter Innenraum mit superbequemen Sportsitzen. Die Sessel sind mit zweifarbigem Leder bezogen und lassen sich optimal einstellen. Die Bedienung ist, wie vom A8 gewohnt, ein Kinderspiel: In der Mittelkonsole findet sich das MMI-System, an dem die wichtigsten Funktionen gesteuert werden. Um einen Drehknauf sind Tasten gruppiert, mit denen sich beispielsweise Radio, Navigation und Telefon unkompliziert steuern lassen. Bang & Olufsen Soundsystem Wir überlegen, welchen heißen Sound wir zuerst hören wollen: Den vom V10 oder den des Bang & Olufsen Advanced Soundsystems. Diese 6.000 Euro teure Option macht sich zum ersten Mal beim Einschalten der Zündung bemerkbar: Leise gleiten zwei Hochtöner-Röhren periskopartig aus den Ecken der Armaturentafel. Sie sind Vertreter von insgesamt 14 Lautsprechern, die mehr als 1.000 Watt bereitstellen. Der Klanggenuss ist gewaltig und scheint nahezu perfekt: Musikfreunde werden voll auf ihre Kosten kommen. Unterdrücktes Grollen Doch drehen wir den Volumenregler wieder auf null und widmen uns der eigentlichen Klangquelle im S8: dem V10-Motor. Er lässt sich entweder klassisch per Dreh am Schlüssel oder modern per Startknopf aktivieren. Mit einem unterdrückten Grollen erwacht das Aggregat zum Leben und gibt sein Tun mit einem kraftvollen Brabbeln kund. Das animiert zu kurzen Gasstößen, die mit einer Wankbewegung der Karosserie und einem kernigen Hicksen aus Richtung Auspuff belohnt werden. Vollgas geben im Stand geht übrigens nicht: Ohne Last dreht die Maschine elektronisch begrenzt nur bis 4.000 Touren. Doch mehr ist auch gar nicht nötig: Von außen klingt das Leerlaufgrummeln so herrlich nach einem starken Motor, dass der S8 schon dadurch auffällt.
V10: Lamborghini-Gene Kommen wir zu diesem starken Herz: Die Maschine kommt in ähnlicher Form im Gallardo der Audi-Tochter Lamborghini zum Einsatz. Für den S8 wurde der Hubraum auf 5,2 Liter vergrößert. Die wichtigste Modifikation ist allerdings das Einspritzsystem: Der V10 Motor wurde mit der Audi-Benzindirekteinspritzung FSI kombiniert. Das soll eine effektive Verbrennung fördern. Den Verbrauch dieser Maschine beziffert Audi mit 13,4 Litern auf 100 Kilometer. Tiptronic mit Sportmodus Im S8 ist dieser Motor mit einer sechsstufigen Tiptronic kombiniert. Das Getriebe lässt sich auch via Paddles am Lenkrad oder am Wählhebel manuell schalten und gibt dem Fahrer so die Chance, selbst über die Gangwahl zu entscheiden. Eigens für die Sportlimousine wurde das Getriebe dynamischer abgestimmt und wechselt die Stufen kürzer und spürbarer. Wer richtig rasant unterwegs sein will, sollte den Sportmodus wählen: Dann werden die einzelnen Gänge höher ausgedreht. Gewaltiger Sog beim Anfahren Das wollen wir erleben und schicken den Luxus-Sportler auf die Piste: Mit einem gewaltigen Vortrieb sprintet der S8 los, die Lehne drückt angenehm im Rücken. Die Kraft liegt vom Start weg an und ist das gesamte Drehzahlband über zur Stelle. Sein maximales Drehmoment von 540 Newtonmetern erreicht der starke Motor bei 3.500 Touren, die Höchstleistung von satten 450 PS wird bei 7.000 Umdrehungen erreicht. Vielversprechend reicht die Tacho-Skala bis 300, allerdings wird bei 250 sehr sanft abgeregelt. Den Sprint in den dreistelligen Tachobereich schafft der S8 in 5,1 Sekunden nicht schlecht für ein fast zwei Tonnen schweres Mobil.
Leichtfüßig und agil um die Kurven Dieses Gewicht macht sich nicht negativ bemerkbar, wenn man den Stier richtig rauslässt: Die Limousine lässt sich leichtfüßig und agil um Kurven zirkeln, die Karosserie wankt dabei kaum. Satt und sicher liegt der Wagen auf der Straße. Dank dem permanenten Allradantrieb quattro scheint die Traktion nahezu perfekt. Modifikationen an der Lenkung tun ein Übriges für das agile Handling: Sie wurde in der Mittellage um zehn Prozent direkter ausgelegt. Selbst am Unterbau haben die Ingenieure geschraubt: Die Luftfederung Adaptive Air Suspension Sport des A8 wurde für den rasanten Ableger straffer abgestimmt. Preis beginnt bei 97.600 Euro Einen Wermutstropfen gibt es: Das starke Mobil wird erst Mitte 2006 auf den Markt kommen. Der S8 kostet 97.600 Euro. Dafür gibt es serienmäßig das Multifunktions-Lederlenkrad, die Klimaautomatik, die Servoschließung für den Kofferraumdeckel, den Tempomat und elektrisch einstellbare Vordersitze. Ebenfalls an Bord sind Xenon-Plus-Scheinwerfer mit Abbiege- und dynamischem Kurvenlicht sowie Tagfahrleuchten mit LED-Technik. (hd)
Technische Daten
Antrieb: | permanenter Allradantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Tiptronic |
Motor Bauart: | V-Ottomotor |
Hubraum: | 5.204 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 10 |
Leistung: | 331 kW (450 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 540 Nm bei 3.500 UPM |
Preis
Neupreis: 97.600 € (Stand: Dezember 2005)Fazit
Der Audi S8 ist ein Auto für Leute, denen ein Lamborghini zu unpraktisch und ein Audi A8 W12 zu gesetzt erscheint. Er ist eine sehr gelungene Mischung aus luxuriöser Eleganz und dynamischer Sportlichkeit: Der ultra-starke Motor, die sportliche Fahrwerksabstimmung und der Allradantrieb machen die große Limousine zum anzugtragenden Sportsmann.
Dessen unauffällige Eleganz, die das enorme Potenzial nicht in den Vordergrund stellt, macht ihn zum Freund von Geschäftsleuten, die repräsentieren, aber nicht auffallen wollen. Zu diesem Anspruch passt hervorragend der nobel eingerichtete Innenraum mit bequemen Sportsitzen und Komfortfeatures wie das optionale Soundsystem von Bang & Olufsen.
Auf jeden Fall ist auch dieser Audi wieder ein typischer Vertreter der rasanten S-Division aus Ingolstadt: Stark, schnell, sportlich.
(hd)Quelle: auto-news, 2005-12-16
Getestete Modelle
Ähnliche Testberichte
Autoplenum, 2018-06-11
Audi A8 50 TDI Quattro - Neue GrößeGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2017-10-06
Audi A8 55 Quattro TFSI - ZukunftsversprechenGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2017-08-30
Autonomes Fahren im neuen A8 - Basis-DemokratieGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2017-08-02
IAA 2017 - Die Neuheiten von A bis ZGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2017-07-10
Weltpremiere Audi A8 - Daniel DüsentriebGanzen Testbericht lesen