Audi S7 - BMW M 550d xDrive - Sportstunde
Testbericht
Audi oder BMW? Benziner oder Diesel? Bulliger Achtzylinder oder bärenstarker Sechszylinder-Diesel? Audi S7 und BMW M 550d xDrive bieten beide hohen Alltagsnutzen, großen Fahrspaß und Leistung im Überfluss. Doch wer ist der bessere?
Ausgewiesene Hochleistungssportler sind es beide nicht. Der S7 ist kein Abgesandter von Audis Powerschmiede Quattro GmbH und der M 550d xDrive ist kein echter M-Modell, sondern eher ein M5 für Anfänger. Wo könnte das erste Kräftemessen anders beginnen als unter der Motorhaube? Der BMW M 550d xDrive bietet hier einen bärenstarken Commonrail-Diesel, sechs Zylinder, drei Liter Hubraum und eindrucksvolle drei Turbolader. Der Audi S7 muss als Benziner mit zwei Turboladern auskommen, gleicht dies jedoch mit acht Brennkammern und vier Litern Hubraum aus. In Sachen Motorleistung liegt die S7-Mischung aus Luxuslimousine und Edelcoupé mit dem leicht hängenden Hinterteil vor dem Powerdiesel aus München. Der Audi ist mit dem gleichen Triebwerk unterwegs, was auch die Kraftprotze Audi S8 und Bentley Continental unter der Haube haben. Im S7 leistet der Achtzylinder 309 kW / 420 PS und ein maximales Drehmoment von 550 Nm, das zwischen 1.400 und 5.200 U/min anliegt. Bereits aus niedrigen Drehzahlen ist der Audi allzeit zum Sprung bereit. Der Achtender ist ein wahrer Prachtkerl, drehfreudig und mit Leistung in allen Lebenslagen.
Da kann der Tri-Turbo-Diesel im M5-Light nicht mithalten. Er muss sich mit 280 kW / 381 PS und 740 Nm zufrieden geben, die stetig zwischen 2.000 und 3.000 Touren anliegen. 0 auf Tempo 100 schafft der Powerdiesel ebenso wie der Audi S7 in beachtlichen 4,7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h abgeriegelt. Die objektiven Messwerte zugunsten des Audis werden am Steuer schnell unterstrichen. Der S7 blubbert satt und bullig vor sich hin, ein Tritt aufs Gas und der über zwei Tonnen schwere Allradler peitscht unter lautem Getöse nach vorn. Der Fahrer wird in die guten Sportsitze gepresst und genießt jedes Mal aufs Neue die beeindruckende Leistungsentfaltung. Der Achtzylinder, der die stärksten der starken im Konzern befeuert, ist ein großer Wurf. Die Fahrleistungen sind ein Genuss, wenngleich der getestete S7-Proband wohl ein paar mehr als die angegebenen 420 Pferde unter der Haube zu haben schien. Statt bei Tempo 250 eingebremst zu werden, donnerte der Ingolstädter immer wieder wie auf Adrenalin nah an die 290er-Marke. So, und genau so, wünscht man sich eine Sportlimousine, an der auch die Familie ihren Spaß hat. Das Platzangebot ist bei beiden gut, wobei der S7 nur als echter Viersitzer taugt.
Am Tatendrang des S7 beißt sich der BMW M 550d xDrive die Zähne aus. Nach einem winzigen Turboloch donnert zunächst auch der BMW los. Der Diesel-Sechszylinder wirkt dabei recht rauh und gaukelt einem zu Unrecht das M-Signet auf dem Heckdeckel vor. Ein echter M aus dem Hause der M GmbH fährt sich anders, bissiger und insbesondere filigraner abgestimmt. Dabei ist es nicht so, dass der erste Diesel-M an fortgeschrittenem Zahnausfall leiden würden. Doch gerade bei höheren Tempi und forscherer Gangart, kann er dem Audi nicht folgen. Ab Tempo 200 / 220 ist der Unterschied zu den nur doppelt aufgeladenen BMW-Dieseln mit drei Litern Hubraum und knapp über 300 PS recht dünn. Zumindest fühlt sich der knapp zwei Tonnen schwere BMW M 550d xDrive nie an, als hätte er fast 400 PS unter der Haube. Punkten kann der leistungsstärkte Diesel im BMW-Portfolio jedoch beim Alltagsverbrauch. Zwar war an die avisierten 6,3 Liter auf 100 Kilometern nicht zu denken, doch mit rund neun Litern lässt sich der BMW M 550d xDrive allemal sportlich bewegen. Da hat der Audi S7 nichts entgegenzusetzen. Trotz Zylinderabschaltung im Teillastbetrieb ist der Ingolstädter Kraftmeier kein Kostverächter. Statt der 9,6 Liter Super saugten sich durchschnittlich 12,4 Liter durch den Ansaugtrakt. Wer schnell unterwegs ist, hat keine Mühe, die 15-Liter-Marke zu pulverisieren. Beim BMW M 550d xDrive ein Ding der realen Unmöglichkeit.
Auch bei Fahrdynamik ist der Audi S7 vorne. Das Einlenkverhalten ist präziser, da bissiger und feiner abgestimmt. Mit dem Sportdifferenzial bringt er die Kraft besonders effektiv auf den Boden. So verdient sich der S7 fast ein RS-Signet auf dem Logo. Bei schnellen Kurvenkombinationen auf eisigem Untergrund oder Schnee agiert der variable Allradantrieb in Verbindung mit dem Audi-Achtzylinder blitzschnell. Das siebenstufige Doppelkupplungs-Getriebe liegt dabei mit der grandiosen Achtgang-Automatik im BMW auf Augenhöhe. Während die ZF-Automatik im M 550d xDrive jedoch in allen Belangen und Fahrmodi überzeugen kann, liefert die S-Tronic im Audi insbesondere im Sportmodus eine exzellente Vorstellung ab.
Den RS7 bringt Audi im Sommer auf den Markt - nochmals mit einem satten Nachschlag. Das vier Liter große Achtzylinder-Triebwerk leistet dann 560 PS und hängt dem echten BMW M5 und dem frisch erstarkten Mercedes E 63 AMG S 4matic mit seinem serienmäßigen Allradantrieb ebenfalls im Rückspiegel. Bei der Preisgestaltung liegen Audi S7 und BMW M 550d xDrive ebenso auf Augenhöhe, wie bei Leistungsdaten und Kundenkreis. Mit mäßiger Serienausstattung kostet der Audi S7 mindestens 80.450 Euro. Der BMW startet mit ähnlich unzureichendem Komfortpaket bei 81.300 Euro. Wer beide Bayern artgerecht mit Lederstaffage, Navigationssystem, Sportradsatz und Assistenzsystemen ausstaffieren will, legt pro Fahrzeug locker 15.000 Euro an Extras drauf. So sprengen beide Leistungssportler auf Wunsch auch leicht die 100.000er-Marke. Letztlich gewinnt der Audi S7 diesen Vergleich gegen den alles andere als schlechten BMW M 550d xDrive. Der Münchner hat mehr Leistung als die anderen Dreiliter-Diesel auf den Markt, doch mit einem bulligen Achtzylinder-Benziner kann er sich trotz ähnlicher Leistungsdaten und ähnlichem Konzept nicht messen. Nur ein günstiger Verbrauch macht es in dieser Liga nicht.
Ausgewiesene Hochleistungssportler sind es beide nicht. Der S7 ist kein Abgesandter von Audis Powerschmiede Quattro GmbH und der M 550d xDrive ist kein echter M-Modell, sondern eher ein M5 für Anfänger. Wo könnte das erste Kräftemessen anders beginnen als unter der Motorhaube? Der BMW M 550d xDrive bietet hier einen bärenstarken Commonrail-Diesel, sechs Zylinder, drei Liter Hubraum und eindrucksvolle drei Turbolader. Der Audi S7 muss als Benziner mit zwei Turboladern auskommen, gleicht dies jedoch mit acht Brennkammern und vier Litern Hubraum aus. In Sachen Motorleistung liegt die S7-Mischung aus Luxuslimousine und Edelcoupé mit dem leicht hängenden Hinterteil vor dem Powerdiesel aus München. Der Audi ist mit dem gleichen Triebwerk unterwegs, was auch die Kraftprotze Audi S8 und Bentley Continental unter der Haube haben. Im S7 leistet der Achtzylinder 309 kW / 420 PS und ein maximales Drehmoment von 550 Nm, das zwischen 1.400 und 5.200 U/min anliegt. Bereits aus niedrigen Drehzahlen ist der Audi allzeit zum Sprung bereit. Der Achtender ist ein wahrer Prachtkerl, drehfreudig und mit Leistung in allen Lebenslagen.
Da kann der Tri-Turbo-Diesel im M5-Light nicht mithalten. Er muss sich mit 280 kW / 381 PS und 740 Nm zufrieden geben, die stetig zwischen 2.000 und 3.000 Touren anliegen. 0 auf Tempo 100 schafft der Powerdiesel ebenso wie der Audi S7 in beachtlichen 4,7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h abgeriegelt. Die objektiven Messwerte zugunsten des Audis werden am Steuer schnell unterstrichen. Der S7 blubbert satt und bullig vor sich hin, ein Tritt aufs Gas und der über zwei Tonnen schwere Allradler peitscht unter lautem Getöse nach vorn. Der Fahrer wird in die guten Sportsitze gepresst und genießt jedes Mal aufs Neue die beeindruckende Leistungsentfaltung. Der Achtzylinder, der die stärksten der starken im Konzern befeuert, ist ein großer Wurf. Die Fahrleistungen sind ein Genuss, wenngleich der getestete S7-Proband wohl ein paar mehr als die angegebenen 420 Pferde unter der Haube zu haben schien. Statt bei Tempo 250 eingebremst zu werden, donnerte der Ingolstädter immer wieder wie auf Adrenalin nah an die 290er-Marke. So, und genau so, wünscht man sich eine Sportlimousine, an der auch die Familie ihren Spaß hat. Das Platzangebot ist bei beiden gut, wobei der S7 nur als echter Viersitzer taugt.
Am Tatendrang des S7 beißt sich der BMW M 550d xDrive die Zähne aus. Nach einem winzigen Turboloch donnert zunächst auch der BMW los. Der Diesel-Sechszylinder wirkt dabei recht rauh und gaukelt einem zu Unrecht das M-Signet auf dem Heckdeckel vor. Ein echter M aus dem Hause der M GmbH fährt sich anders, bissiger und insbesondere filigraner abgestimmt. Dabei ist es nicht so, dass der erste Diesel-M an fortgeschrittenem Zahnausfall leiden würden. Doch gerade bei höheren Tempi und forscherer Gangart, kann er dem Audi nicht folgen. Ab Tempo 200 / 220 ist der Unterschied zu den nur doppelt aufgeladenen BMW-Dieseln mit drei Litern Hubraum und knapp über 300 PS recht dünn. Zumindest fühlt sich der knapp zwei Tonnen schwere BMW M 550d xDrive nie an, als hätte er fast 400 PS unter der Haube. Punkten kann der leistungsstärkte Diesel im BMW-Portfolio jedoch beim Alltagsverbrauch. Zwar war an die avisierten 6,3 Liter auf 100 Kilometern nicht zu denken, doch mit rund neun Litern lässt sich der BMW M 550d xDrive allemal sportlich bewegen. Da hat der Audi S7 nichts entgegenzusetzen. Trotz Zylinderabschaltung im Teillastbetrieb ist der Ingolstädter Kraftmeier kein Kostverächter. Statt der 9,6 Liter Super saugten sich durchschnittlich 12,4 Liter durch den Ansaugtrakt. Wer schnell unterwegs ist, hat keine Mühe, die 15-Liter-Marke zu pulverisieren. Beim BMW M 550d xDrive ein Ding der realen Unmöglichkeit.
Auch bei Fahrdynamik ist der Audi S7 vorne. Das Einlenkverhalten ist präziser, da bissiger und feiner abgestimmt. Mit dem Sportdifferenzial bringt er die Kraft besonders effektiv auf den Boden. So verdient sich der S7 fast ein RS-Signet auf dem Logo. Bei schnellen Kurvenkombinationen auf eisigem Untergrund oder Schnee agiert der variable Allradantrieb in Verbindung mit dem Audi-Achtzylinder blitzschnell. Das siebenstufige Doppelkupplungs-Getriebe liegt dabei mit der grandiosen Achtgang-Automatik im BMW auf Augenhöhe. Während die ZF-Automatik im M 550d xDrive jedoch in allen Belangen und Fahrmodi überzeugen kann, liefert die S-Tronic im Audi insbesondere im Sportmodus eine exzellente Vorstellung ab.
Den RS7 bringt Audi im Sommer auf den Markt - nochmals mit einem satten Nachschlag. Das vier Liter große Achtzylinder-Triebwerk leistet dann 560 PS und hängt dem echten BMW M5 und dem frisch erstarkten Mercedes E 63 AMG S 4matic mit seinem serienmäßigen Allradantrieb ebenfalls im Rückspiegel. Bei der Preisgestaltung liegen Audi S7 und BMW M 550d xDrive ebenso auf Augenhöhe, wie bei Leistungsdaten und Kundenkreis. Mit mäßiger Serienausstattung kostet der Audi S7 mindestens 80.450 Euro. Der BMW startet mit ähnlich unzureichendem Komfortpaket bei 81.300 Euro. Wer beide Bayern artgerecht mit Lederstaffage, Navigationssystem, Sportradsatz und Assistenzsystemen ausstaffieren will, legt pro Fahrzeug locker 15.000 Euro an Extras drauf. So sprengen beide Leistungssportler auf Wunsch auch leicht die 100.000er-Marke. Letztlich gewinnt der Audi S7 diesen Vergleich gegen den alles andere als schlechten BMW M 550d xDrive. Der Münchner hat mehr Leistung als die anderen Dreiliter-Diesel auf den Markt, doch mit einem bulligen Achtzylinder-Benziner kann er sich trotz ähnlicher Leistungsdaten und ähnlichem Konzept nicht messen. Nur ein günstiger Verbrauch macht es in dieser Liga nicht.
Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2013-02-10
Getestete Modelle
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