Audi RS7 führerlos im Renntempo - Flott und führerlos
Testbericht
Automatisiertes Fahren ist langweilig? Von wegen! Audi lässt einen RS7 Bestzeiten auf die Rennstrecken brennen - führerlos.
Auf der Geschwindigkeitsanzeige nähert sich die Tachonadel der 180er-Markierung. In ein paar Sekunden steht die erste Kurve an. Der Puls steigt. Die Nackenhaare stellen sich auf. Adrenalin schießt ins Blut. Dann ist es soweit. Starkes Anbremsen, links einlenken und wieder rauf aufs Gas. Von außen sah das alles so schnell aus - hier wirkt das Ganze um ein Vielfaches intensiver. Denn an diesem Tag muss nicht nur seinem eigenen Fahrkönnen, auch nicht dem eines Rennfahrers vertraut werden. Nein, an diesem Tag fährt ein 560 PS starker Audi RS7 allein - und man selbst als Passagier auf dem Beifahrersitz. Den Satz von Audi-Technikvorstand Ulrich Hackenberg im Ohr "Der RS7 fährt auf dem Level eines Rennfahrers, und das dauerhaft und ohne zu ermüden", geht es gen Tripple-Linkskurve auf der Rennstrecke in Oschersleben. Soeben werden die Insassen des selbstfahrenden Autos Zeuge einer perfekten Kurvenkombinations-Durchfahrt. Und das alles ohne ESP-Einsatz, wie noch kurz zuvor bei der selbstgefahrenen Fahrt, doch stets mit Druck nach vorn.
Ohne auch nur einen Korrektur-Millimeter rast der über zwei Tonnen schwere Wagen weiter auf eine langgezogene Rechtskurve zu. Nur, um direkt im Anschluss geschmeidig durch die Schikane und auf die lange Gerade zuzufliegen. Auf eben jener Geraden ist die Leistungslimitierung des RS7 zu spüren, die ihm von seinem Schöpferteam auferlegt wurde. Denn der Asphalt ist noch nicht an allen Stellen trocken und "wir müssen den schlechtesten Reibwert schätzen und dementsprechend die Prozentzahl der potenziellen Gesamtleistung ein wenig nach unten korrigieren - wir wollen ja schließlich, dass AJ und Bobby am Wochenende noch beim großen DTM-Finale in Hockenheim fahren", gibt Hans Glaser, Leiter der Fahrzeugentwicklung bei Audi, ein wenig missmutig zu.
Beim Herausbeschleunigen aus der letzten Rechtskurve, die in die Start-Ziel-Gerade mündet, beginnt das Heck sogar ein wenig zu schwänzeln. Kein Problem für die Technik, die durch geschicktes Gegenlenken und Abbremsen den Boliden mit dem Kosenamen AJ wieder auf Kurs bringt. Dass am Ende der 3.696 Meter eine 2:11,094 auf dem Bildschirm abzulesen ist, freut zum einen den Menschen, der kurz zuvor bereits nach 1:56.588 durchs Ziel schoss. Zum anderen ist diese Zeit ganz klar der zuvor angesprochenen Leistungsabsenkung geschuldet. "Bei trockenen Verhältnissen schaffen wir eine 1:58er-Zeit", sagt Ingenieur im Bereich der Fahrerassistenz Thomas Müller. Unter idealen Bedingungen und mit einem Durchschnittsfahrer als Gegner ist der pilotierte Selbstfahrer-Audi also nur äußerst schwer zu schlagen.
Doch was ist hier gerade überhaupt passiert? Noch vor einigen Jahren sorgte ein Audi TT auf einem amerikanischen Salzsee mit vier perfekten Audi-Ringen für Aufsehen. Heute soll auf der Rennstrecke von Oschersleben bereits das schnellste pilotiert fahrende Auto der Welt gegen menschliche Fahrer antreten. Auf ihren zahlreichen Runden auf dem Hockenheimring haben AJ und Bobby bereits 240 Kilometer pro Stunde und gute Rundenzeiten geschafft. In Oschersleben ist keine solch hohe Geschwindigkeit zu erwarten, dafür einige enge und trickreiche Kurven. Da der Schaukampf zum Audi-Entwicklungszweig des pilotierten Fahrens gehört, wundert es nicht, dass auf dem Fahrersitz ein Ingenieur thront, der im Notfall per Knopfdruck eine Vollbremsung einleiten kann. Die elektromechanische Servolenkung, die Bremsen, die Drosselklappe und die Achtstufenautomatik, die die Kräfte auf den mechanischen Allradantrieb leitet, werden aber automatisiert angesteuert.
Damit auch hinterher niemand sagen kann, dass ein Mensch nachgeholfen hat, wird der menschliche Fahrer nach seiner Runde zum Beifahrer degradiert. Zur Startlinie fährt der Ingenieur noch selbst, dann legt er die Hände in den Schoß und stellt seine Beine auf den Teppich-Boden im Fußraum. Ein kurzes "Festhalten bitte", gefolgt von einem Knopfdruck später braust AJ los. Vom infernalen Motorensound begleitet und mit dem Wissen, dass niemand den Fuß über dem Bremspedal hat, wirken die ersten hundert Meter bis zur ersten Kurve wie in Trance. Der Rest ist Geschichte.
Auf der Geschwindigkeitsanzeige nähert sich die Tachonadel der 180er-Markierung. In ein paar Sekunden steht die erste Kurve an. Der Puls steigt. Die Nackenhaare stellen sich auf. Adrenalin schießt ins Blut. Dann ist es soweit. Starkes Anbremsen, links einlenken und wieder rauf aufs Gas. Von außen sah das alles so schnell aus - hier wirkt das Ganze um ein Vielfaches intensiver. Denn an diesem Tag muss nicht nur seinem eigenen Fahrkönnen, auch nicht dem eines Rennfahrers vertraut werden. Nein, an diesem Tag fährt ein 560 PS starker Audi RS7 allein - und man selbst als Passagier auf dem Beifahrersitz. Den Satz von Audi-Technikvorstand Ulrich Hackenberg im Ohr "Der RS7 fährt auf dem Level eines Rennfahrers, und das dauerhaft und ohne zu ermüden", geht es gen Tripple-Linkskurve auf der Rennstrecke in Oschersleben. Soeben werden die Insassen des selbstfahrenden Autos Zeuge einer perfekten Kurvenkombinations-Durchfahrt. Und das alles ohne ESP-Einsatz, wie noch kurz zuvor bei der selbstgefahrenen Fahrt, doch stets mit Druck nach vorn.
Ohne auch nur einen Korrektur-Millimeter rast der über zwei Tonnen schwere Wagen weiter auf eine langgezogene Rechtskurve zu. Nur, um direkt im Anschluss geschmeidig durch die Schikane und auf die lange Gerade zuzufliegen. Auf eben jener Geraden ist die Leistungslimitierung des RS7 zu spüren, die ihm von seinem Schöpferteam auferlegt wurde. Denn der Asphalt ist noch nicht an allen Stellen trocken und "wir müssen den schlechtesten Reibwert schätzen und dementsprechend die Prozentzahl der potenziellen Gesamtleistung ein wenig nach unten korrigieren - wir wollen ja schließlich, dass AJ und Bobby am Wochenende noch beim großen DTM-Finale in Hockenheim fahren", gibt Hans Glaser, Leiter der Fahrzeugentwicklung bei Audi, ein wenig missmutig zu.
Beim Herausbeschleunigen aus der letzten Rechtskurve, die in die Start-Ziel-Gerade mündet, beginnt das Heck sogar ein wenig zu schwänzeln. Kein Problem für die Technik, die durch geschicktes Gegenlenken und Abbremsen den Boliden mit dem Kosenamen AJ wieder auf Kurs bringt. Dass am Ende der 3.696 Meter eine 2:11,094 auf dem Bildschirm abzulesen ist, freut zum einen den Menschen, der kurz zuvor bereits nach 1:56.588 durchs Ziel schoss. Zum anderen ist diese Zeit ganz klar der zuvor angesprochenen Leistungsabsenkung geschuldet. "Bei trockenen Verhältnissen schaffen wir eine 1:58er-Zeit", sagt Ingenieur im Bereich der Fahrerassistenz Thomas Müller. Unter idealen Bedingungen und mit einem Durchschnittsfahrer als Gegner ist der pilotierte Selbstfahrer-Audi also nur äußerst schwer zu schlagen.
Doch was ist hier gerade überhaupt passiert? Noch vor einigen Jahren sorgte ein Audi TT auf einem amerikanischen Salzsee mit vier perfekten Audi-Ringen für Aufsehen. Heute soll auf der Rennstrecke von Oschersleben bereits das schnellste pilotiert fahrende Auto der Welt gegen menschliche Fahrer antreten. Auf ihren zahlreichen Runden auf dem Hockenheimring haben AJ und Bobby bereits 240 Kilometer pro Stunde und gute Rundenzeiten geschafft. In Oschersleben ist keine solch hohe Geschwindigkeit zu erwarten, dafür einige enge und trickreiche Kurven. Da der Schaukampf zum Audi-Entwicklungszweig des pilotierten Fahrens gehört, wundert es nicht, dass auf dem Fahrersitz ein Ingenieur thront, der im Notfall per Knopfdruck eine Vollbremsung einleiten kann. Die elektromechanische Servolenkung, die Bremsen, die Drosselklappe und die Achtstufenautomatik, die die Kräfte auf den mechanischen Allradantrieb leitet, werden aber automatisiert angesteuert.
Damit auch hinterher niemand sagen kann, dass ein Mensch nachgeholfen hat, wird der menschliche Fahrer nach seiner Runde zum Beifahrer degradiert. Zur Startlinie fährt der Ingenieur noch selbst, dann legt er die Hände in den Schoß und stellt seine Beine auf den Teppich-Boden im Fußraum. Ein kurzes "Festhalten bitte", gefolgt von einem Knopfdruck später braust AJ los. Vom infernalen Motorensound begleitet und mit dem Wissen, dass niemand den Fuß über dem Bremspedal hat, wirken die ersten hundert Meter bis zur ersten Kurve wie in Trance. Der Rest ist Geschichte.
Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2014-10-15
Getestete Modelle
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