McLaren 570GT im Test mit Preisen und technischen Daten
Testbericht
Teneriffa (Spanien), 25. Mai 2016
McLaren: Man könnte meinen, die bauen schon ewig Autos, oder? Dabei rollen unter dem Namen "McLaren Automotive" erst seit 2009 Serienfahrzeuge aus den heiligen Hallen des "MPC" getauften Werkes im englischen Woking. Klar, am Anfang war der F1, aber bei dem Urvater aller Supersportler von einem Serienmodell zu sprechen, scheint irgendwie vermessen. Daher beginnen wir unsere Reise im Jahr 2009, als der MP4-12C vorgestellt wurde. Auf den Sportler mit dem etwas sperrigen Namen folgte schließlich der 650S. Jetzt, im Jahr 2016, unterteilt McLaren seine Produktpalette in drei Sparten: Sports Series, Super Series und Ultimate Series. In letzterer sind die "Hypercars" P1 und P1 GTR untergebracht - längst ausverkauft. In der Super Series sind 650S und 675LT zu Hause, inklusive der Spider-Derivate. Der 675LT ist auch schon ausverkauft. Was bleibt, ist die Sports Series mit dem Einstiegsmodell 540C, dem 570S und dem auf dem Genfer Autosalon 2016 vorgestellten 570GT - dem neuen Topmodell der Sports Series. Und genau diesem haben wir mal etwas genauer auf den Zahn - oder den neuen größeren Kofferraum im Heck - gefühlt.
Porsche 911 Turbo und Audi R8 als Konkurrenz
Größerer Kofferaum? In einem McLaren? Richtig gehört. Der 570GT soll seinem Beinamen "Grand Touring" alle Ehre machen und kommt mit einer seitlich öffnenden Heckluke aus Glas, unter der sich ein sogenanntes "Touring Deck" versteckt - ein ziemlich abgehobener Name für einen knapp 220 Liter fassenden Kofferraum. Neben den nun besseren Voraussetzungen, auch mal den Wochenendeinkauf in einem McLaren erledigen zu können, kommt es der Truppe aus Woking bei der GT-Form besonders auf die Optik an, die vor allem mit Porsche 911 Turbo und Audi R8 konkurrieren soll. Beim Preis hat McLaren den 911 Turbo S fast eingeholt. 195.350 Euro aus Woking gegen 202.872 Euro aus Zuffenhausen. Dafür presst der Elfer aber auch zehn PS mehr aus seinem Turbo-Motor als der schicke Brite.
Potentes Leichtgewicht
Leistung ist das richtige Stichwort. Der 570GT kommt mit dem bekannten V8-Twin-Turbo und 3,8 Liter Hubraum zum Test. Aus dem Mittelmotor lassen sich 570 PS und 600 Newtonmeter Drehmoment entlocken, die den 1.350-Kilogramm-Hecktriebler in 3,4 Sekunden auf Tempo 100 und schließlich bis auf 328 km/h schießen. Einen großen Anteil an den Sprintqualitäten des 570GT hat das Siebengang-Doppelkupplungs-Getriebe, das je nach Fahrmodi sehr sehr schnell oder nur sehr schnell schaltet. Zum Vergleich: Der 911 Turbo S erledigt diese Disziplinen in 2,9 Sekunden und mit 330 km/h - ein enges Rennen. Und das, obwohl der allradgetriebene Stuttgarter mit einem Leergewicht von 1.675 Kilogramm satte 325 Kilo mehr auf die Waage bringt als der McLaren.
McLaren: Man könnte meinen, die bauen schon ewig Autos, oder? Dabei rollen unter dem Namen "McLaren Automotive" erst seit 2009 Serienfahrzeuge aus den heiligen Hallen des "MPC" getauften Werkes im englischen Woking. Klar, am Anfang war der F1, aber bei dem Urvater aller Supersportler von einem Serienmodell zu sprechen, scheint irgendwie vermessen. Daher beginnen wir unsere Reise im Jahr 2009, als der MP4-12C vorgestellt wurde. Auf den Sportler mit dem etwas sperrigen Namen folgte schließlich der 650S. Jetzt, im Jahr 2016, unterteilt McLaren seine Produktpalette in drei Sparten: Sports Series, Super Series und Ultimate Series. In letzterer sind die "Hypercars" P1 und P1 GTR untergebracht - längst ausverkauft. In der Super Series sind 650S und 675LT zu Hause, inklusive der Spider-Derivate. Der 675LT ist auch schon ausverkauft. Was bleibt, ist die Sports Series mit dem Einstiegsmodell 540C, dem 570S und dem auf dem Genfer Autosalon 2016 vorgestellten 570GT - dem neuen Topmodell der Sports Series. Und genau diesem haben wir mal etwas genauer auf den Zahn - oder den neuen größeren Kofferraum im Heck - gefühlt.
Porsche 911 Turbo und Audi R8 als Konkurrenz
Größerer Kofferaum? In einem McLaren? Richtig gehört. Der 570GT soll seinem Beinamen "Grand Touring" alle Ehre machen und kommt mit einer seitlich öffnenden Heckluke aus Glas, unter der sich ein sogenanntes "Touring Deck" versteckt - ein ziemlich abgehobener Name für einen knapp 220 Liter fassenden Kofferraum. Neben den nun besseren Voraussetzungen, auch mal den Wochenendeinkauf in einem McLaren erledigen zu können, kommt es der Truppe aus Woking bei der GT-Form besonders auf die Optik an, die vor allem mit Porsche 911 Turbo und Audi R8 konkurrieren soll. Beim Preis hat McLaren den 911 Turbo S fast eingeholt. 195.350 Euro aus Woking gegen 202.872 Euro aus Zuffenhausen. Dafür presst der Elfer aber auch zehn PS mehr aus seinem Turbo-Motor als der schicke Brite.
Potentes Leichtgewicht
Leistung ist das richtige Stichwort. Der 570GT kommt mit dem bekannten V8-Twin-Turbo und 3,8 Liter Hubraum zum Test. Aus dem Mittelmotor lassen sich 570 PS und 600 Newtonmeter Drehmoment entlocken, die den 1.350-Kilogramm-Hecktriebler in 3,4 Sekunden auf Tempo 100 und schließlich bis auf 328 km/h schießen. Einen großen Anteil an den Sprintqualitäten des 570GT hat das Siebengang-Doppelkupplungs-Getriebe, das je nach Fahrmodi sehr sehr schnell oder nur sehr schnell schaltet. Zum Vergleich: Der 911 Turbo S erledigt diese Disziplinen in 2,9 Sekunden und mit 330 km/h - ein enges Rennen. Und das, obwohl der allradgetriebene Stuttgarter mit einem Leergewicht von 1.675 Kilogramm satte 325 Kilo mehr auf die Waage bringt als der McLaren.
Sehr schicker Innenraum
Das konzeptionell bedingte Mindergewicht des 570GT dank Carbon-Monocoque und fehlendem Allrad macht sich schon im Stand bemerkbar. Hat man sich über die im Vergleich zu 650S und 675LT um rund acht Zentimeter abgesenkte Türschwelle des 75-Kilo-Carbon-Chassis geschwungen und zieht die gleichermaßen eleganten wie spektakulären Flügeltüren herunter, fühlt man sich eher wie an Bord eines Sportflugzeuges als in einem Auto. Der Innenraum ist sehr aufgeräumt, klar strukturiert und fast spartanisch. Gleichzeitig sieht man dem Cockpit aber auch die hohe Verarbeitungsqualität an, die bei jedem Fahrzeug in Form von188 Handarbeits-Stunden einfließt. Die schmale Mittelkonsole mit dem hochkant verbauten IRIS-Infotainment-System lässt Fahrer und Beifahrer eng zusammenrücken und bringt beide Insassen näher an den Mittelpunkt der Längsachse des Autos. Die Sitzposition ist nicht zu hoch, könnte aber ruhig ein kleines bisschen tiefer sein. Leider lässt sich das auch nicht über die sehr fummelige elektrische Sitzverstellung an der jeweiligen zur Fahrzeugmitte gewandten Sitz-Seite beheben.
"Touring Deck" als E-Type-Hommage
Die große Neuerung im Cockpit des 570GT ist das lederbezogene "Touring Deck", das wie gesagt als Gepäckablage mit einem Fassungsvermögen von 220 Liter hinter den Sitzen dient. Erreichbar ist dieser Bereich entweder von den Vordersitzen aus oder über eine seitlich aufschwingende Heckluke aus Glas, die das Heck des 570GT optisch verlängert und im Vergleich zum 570S weniger zerklüftet wirken lässt. Kleines aber feines Detail zur Glas-Luke: Je nach Auslieferungsland öffnet diese nach rechts oder nach links - wo der Bordstein im betreffenden Land eben ist. Dabei ist die GT-Klappe eine Hommage an den Jaguar E-Type, der ebenfalls eine solche verbaut hatte. Beim 570GT geht die Luke in ein fest installiertes Panorama-Glasdach über, das wie im P1 zu 18 Prozent getönt ist, aber trotzdem das Raumgefühl im Vergleich zum 570S deutlich vergrößert.
"Touring Deck" als E-Type-Hommage
Geschmeidigere Optik, mehr Platz für Gepäck - war es das schon? Mitnichten. McLaren würde den GT wohl kaum GT nennen, wenn nicht auch GT drinstecken würde. Genug der Wortklaubereien. Der Wandel vom S zum GT schlägt sich auch im Fahrkomfort und in der Sportlichkeit des Autos nieder. Während der 570S mit seiner ultra direkten Lenkung eher für die schnelle Landstraßen- oder Rennstreckenhatz gedacht ist, soll der 570GT auch auf längeren Überlandfahrten und im Stadtverkehr zu Hause sein. Eine um 15 Prozent reduzierte Dämpferrate an der Vorderachse und zehn Prozent weniger Dämpfung an der Hinterachse lassen den 570GT auch ausgeprägtere Bodenwellen sauber schlucken. Allerdings sind die Dämpfer McLaren-typisch adaptiv ausgelegt und bieten in den drei Modi - Normal, Sport und Track - eine ausreichende Spreizung von Shoppingtour bis Rundenrekord. Die Lenkübersetzung des 570GT wurde gegenüber dem 570S um zwei Prozent verringert. Eine kleine Maßnahme, die den 570GT zwar beim Serpentinen-Jagen etwas behäbiger erscheinen, ihn auf der Autobahn aber deutlich ruhiger liegen lässt. Dazu tragen letztendlich auch die speziellen Reifen von Pirelli bei, die für weniger Geräusche sorgen als die Pneus auf dem 570S.
Das konzeptionell bedingte Mindergewicht des 570GT dank Carbon-Monocoque und fehlendem Allrad macht sich schon im Stand bemerkbar. Hat man sich über die im Vergleich zu 650S und 675LT um rund acht Zentimeter abgesenkte Türschwelle des 75-Kilo-Carbon-Chassis geschwungen und zieht die gleichermaßen eleganten wie spektakulären Flügeltüren herunter, fühlt man sich eher wie an Bord eines Sportflugzeuges als in einem Auto. Der Innenraum ist sehr aufgeräumt, klar strukturiert und fast spartanisch. Gleichzeitig sieht man dem Cockpit aber auch die hohe Verarbeitungsqualität an, die bei jedem Fahrzeug in Form von188 Handarbeits-Stunden einfließt. Die schmale Mittelkonsole mit dem hochkant verbauten IRIS-Infotainment-System lässt Fahrer und Beifahrer eng zusammenrücken und bringt beide Insassen näher an den Mittelpunkt der Längsachse des Autos. Die Sitzposition ist nicht zu hoch, könnte aber ruhig ein kleines bisschen tiefer sein. Leider lässt sich das auch nicht über die sehr fummelige elektrische Sitzverstellung an der jeweiligen zur Fahrzeugmitte gewandten Sitz-Seite beheben.
"Touring Deck" als E-Type-Hommage
Die große Neuerung im Cockpit des 570GT ist das lederbezogene "Touring Deck", das wie gesagt als Gepäckablage mit einem Fassungsvermögen von 220 Liter hinter den Sitzen dient. Erreichbar ist dieser Bereich entweder von den Vordersitzen aus oder über eine seitlich aufschwingende Heckluke aus Glas, die das Heck des 570GT optisch verlängert und im Vergleich zum 570S weniger zerklüftet wirken lässt. Kleines aber feines Detail zur Glas-Luke: Je nach Auslieferungsland öffnet diese nach rechts oder nach links - wo der Bordstein im betreffenden Land eben ist. Dabei ist die GT-Klappe eine Hommage an den Jaguar E-Type, der ebenfalls eine solche verbaut hatte. Beim 570GT geht die Luke in ein fest installiertes Panorama-Glasdach über, das wie im P1 zu 18 Prozent getönt ist, aber trotzdem das Raumgefühl im Vergleich zum 570S deutlich vergrößert.
"Touring Deck" als E-Type-Hommage
Geschmeidigere Optik, mehr Platz für Gepäck - war es das schon? Mitnichten. McLaren würde den GT wohl kaum GT nennen, wenn nicht auch GT drinstecken würde. Genug der Wortklaubereien. Der Wandel vom S zum GT schlägt sich auch im Fahrkomfort und in der Sportlichkeit des Autos nieder. Während der 570S mit seiner ultra direkten Lenkung eher für die schnelle Landstraßen- oder Rennstreckenhatz gedacht ist, soll der 570GT auch auf längeren Überlandfahrten und im Stadtverkehr zu Hause sein. Eine um 15 Prozent reduzierte Dämpferrate an der Vorderachse und zehn Prozent weniger Dämpfung an der Hinterachse lassen den 570GT auch ausgeprägtere Bodenwellen sauber schlucken. Allerdings sind die Dämpfer McLaren-typisch adaptiv ausgelegt und bieten in den drei Modi - Normal, Sport und Track - eine ausreichende Spreizung von Shoppingtour bis Rundenrekord. Die Lenkübersetzung des 570GT wurde gegenüber dem 570S um zwei Prozent verringert. Eine kleine Maßnahme, die den 570GT zwar beim Serpentinen-Jagen etwas behäbiger erscheinen, ihn auf der Autobahn aber deutlich ruhiger liegen lässt. Dazu tragen letztendlich auch die speziellen Reifen von Pirelli bei, die für weniger Geräusche sorgen als die Pneus auf dem 570S.
Woking 1 - Zuffenhausen 0
Was bleibt noch zu sagen? Der serienmäßige Auspuff des 570GT könnte ab und an etwas lauter tönen. Der Unterschied zur Sportabgasanlage ist etwas zu groß, das richtige Mittelmaß fehlt noch. Ansonsten ist McLaren mit dem 570GT ein sehr schönes Auto gelungen - optisch, fahrdynamisch und vom Fahrgefühl her. Exotischer als ein 911 oder ein R8, weniger prollig als ein Huracán: Der 570GT funktioniert überraschend gut als Alltagsauto und macht trotzdem eine Menge Spaß, wenn man ihn abseits des Alltäglichen ein wenig fordert. Mein Geld würde diesmal nach Woking gehen - sorry Zuffenhausen. Übrigens: Das Kofferraum-Duell entscheidet am Ende doch der 911 Turbo S für sich. Mit insgesamt 375 Litern überbietet er die 370 Liter aus "Touring Deck" und vorderem Gepäckabteil des 570GT denkbar knapp.
Was bleibt noch zu sagen? Der serienmäßige Auspuff des 570GT könnte ab und an etwas lauter tönen. Der Unterschied zur Sportabgasanlage ist etwas zu groß, das richtige Mittelmaß fehlt noch. Ansonsten ist McLaren mit dem 570GT ein sehr schönes Auto gelungen - optisch, fahrdynamisch und vom Fahrgefühl her. Exotischer als ein 911 oder ein R8, weniger prollig als ein Huracán: Der 570GT funktioniert überraschend gut als Alltagsauto und macht trotzdem eine Menge Spaß, wenn man ihn abseits des Alltäglichen ein wenig fordert. Mein Geld würde diesmal nach Woking gehen - sorry Zuffenhausen. Übrigens: Das Kofferraum-Duell entscheidet am Ende doch der 911 Turbo S für sich. Mit insgesamt 375 Litern überbietet er die 370 Liter aus "Touring Deck" und vorderem Gepäckabteil des 570GT denkbar knapp.
Technische Daten
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 7 |
Getriebe: | Doppelkupplungsgetriebe |
Motor Bauart: | Benziner |
Hubraum: | 3.799 |
Anzahl Zylinder: | 8 |
Leistung: | 419 kW (570 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 600 Nm bei 5.000 bis 6.500 UPM |
Preis
Neupreis: 195.350 € (Stand: Mai 2016)Fazit
Bildschöne Optik, hervorragende Technik: Der McLaren 570GT schafft in seinem Konkurrenzumfeld den Spagat zwischen Alltag und Sport am besten. Zwar ist es etwas vermessen, bei fast 200.000 Euro von einem Alltagsauto zu sprechen, aber wer es sich leisten kann, wird im 570GT den perfekten Begleiter zu jeder Gelegenheit finden. + Eleganter Look, brilliantes Chassis, starker Antriebsstrang, hochwertige Verarbeitung - manche Knöpfe im Innenraum etwas fummelig, Motorsound etwas zu zurückhaltendTestwertung
Quelle: auto-news, 2016-05-24
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