Da unser Jazz wegen eines Defekts an der Heizung momentan in der Werkstatt steht, haben wir einen Suzuki Splash 1.2 Club, baugleich mit dem Opel Agila, als Ersatzwagen. Es ist ein 2011er Baujahr, welches vom Autohaus extra für solche Zwecke angeschafft wurde und mittlerweile gute 38.000 Kilometer auf der Uhr hat.
Autos mit vergleichbarer Ausstattung und Kilometerstand liegen bei etwa 6.500 bis 7.000 Euro. Neu gibt es den kleinen "Spritzer" ab 9.990 Euro. Selbst mit Vollausstattung bleibt er unter 14.000 Euro. Unser Leihwagen verfügt über eine manuelle Klimaanlage, Multifunktionslenkrad, elektrische Fensterheber vorn und Außenspiegel, ABS und ESP sowie 6 Airbags. Alufelgen sind im Sommer montiert, jetzt aktuell steht er auf Stahlfelgen mit Winterrädern. Leider ist die Lenksäule nur höhenverstellbar, sodass ich keine optimale Sitzposition im Fahrzeug finden konnte. Doch für ein klassisches Stadt- beziehungsweise Zweipersonenauto reicht es allemal.
Dem Design kann ich, so leid es mir für dieses durchaus gut durchdachte Auto tut, nicht viel abgewinnen. Immerhin hat es eine Metalliclackierung. Auch die Plastikteile sind in dieser Version lackiert. Zum Glück nicht gar so Augenkrebs-verursachend wie sein Vorgänger Wagon R. Aber ehrlich gesagt, viel Spielraum bleibt den Designern auch nicht bei einem Hochdach-Kleinstwagen. Winzige Räder, hohe Flanken und große Fenster einigermaßen gefällig verbunden: Auftrag erfüllt. Innen ein sehr reduziertes Cockpit und ein typisches Lenkrad für einen Suzuki. Der Schalthebel ist griffgünstig im Armaturenträger integriert. Der Drehzahlmesser im Mickey-Mouse-Stil ist hässlich, jedoch gut im Blickfeld.
Die Verarbeitung könnte man mit so lala betiteln. Billiges, besonders im unteren Bereich ziemlich kratzempfindliches, Hartplastik dominiert im Innenraum. Allerdings scheint der kleine in Ungarn gebaute Deutsch-Japaner relativ robust zu sein. Die vielen wechselnden Fahrer haben erst geringe Spuren hinterlassen. Lederlenkrad- und Schaltknauf wirken noch wie am ersten Tag, wie auch die recht straff gepolsterten Sitze. Doch stört ein leichtes, aber stätiges Klappergeräusch aus der rechten Türverkleidung.
Der zweit kleinste Suzuki ist im Schnitt mit 5,1 Liter angegeben. Laut Bordcomputer sind es auf Kurzstrecke durch die Stadt und über Land 5,9 Liter. Das ist in Ordnung. Eine Start-Stop-Automatik wäre jedoch wünschenswert bei einem Cityflitzer.
Der Motor mit seinen 94 PS ist ziemlich spurtstark und steht gefühlt unserem Jazz in nichts nach. Den Standartsprint gibt Suzuki mit 12 Sekunden an, ich habe allerdings lediglich 11,5 gemessen. Auch die reale Höchstgeschwindigkeit liegt gute 5 km/h über der Angabe von Suzuki. Dann wird der Kleine jedoch ziemlich unausstehlich laut. Die Schaltung ist etwas hakelig und die Lenkung mir persönlich etwas zu leichtgängig.
Im Alltag werden viele Stadtmenschen den Splash lieben. Auf kleiner Fläche können bis zu 5 Personen über eine kurze Strecke gefahren werden. Dei hohe Sitzposition bringt eine angenehme Übersicht. Für uns wäre der Splash jedoch kein optimales Auto. Die Rückbank verfügt zwar über Isofix, doch es ist zu wenig Platz, um den Kindersitz einfach einzubauen. Im Jazz können die Sitzflächen hochgeklappt werden, sodass man sich als Elternteil hineinsetzen kann, um Filius gut zu sichern. Auch der Kofferraum ist zu klein für den Kinderwagen. Hier müsste die Lehne geklappt werden. Doch dann ist die schwere Ladung nicht optimal gesichert.
Fazit: Der Splash ist ein flinker und gut recht durchdachter Stadtwagen. Zudem ist er für diese Klasse und seinen Preis gut ausgestattet. Bis auf das Design und die teilweise billige Verarbeitung gibt es keine großen Kritikpunkte. Für uns wäre er allerdings zu klein.