Erfahrungsbericht Subaru XV 2.0i (156 PS) von CARWALK_-_Der_Autoblog, Oktober 2018
Die zweite Generation XV baut auf der neu eingeführten Plattform auf und so steht der XV nun länger und breiter da als der Vorgänger, rangiert aber weiterhin unter den kompakten Crossover-Modellen.
Der angewachsene Radstand macht sich aber deutlich im Innenraum bemerkbar. Sowohl auf den Vordersitzen als auch auf der Rückbank fühle ich mich mit meinen 1.80 Meter mehr als wohl und der Japaner hat dann noch ordentlich Luft, sodass auch Sitzriesen hier bequem unterkommen.
So viel Platz der Subaru XV auch für die fünf Insassen bereit hält, beim Gepäck muss man sich beschränken, zwar ist der Kofferraum geringfügig angewachsen, doch gerade üppig ist er nicht.
Klappe ich die Rücksitzlehnen nach vorne, was geteilt im Verhältnis 40 zu 60 mit jeweils einem Handgriff passiert, wächst der Laderaum zwar, doch auch dann ist er nicht gerade ein Lademeister.
Die Heckklappe öffnet weit, doch eine sensorgesteuerte Ausführung oder selbst eine elektrische Betätigung sind im Subaru XV auch heute noch nicht erhältlich. In diesem Punkt hinkt Subaru sehr hinterher.
Der Vorgänger, den ich ebenfalls kennenlernen durfte kam im Innenraum noch altbacken daher und teils wurde weniger anmutendes Plastik verbaut. Hier kann der neue XV eine spürbare Verbesserung verzeichnen, so ganz ohne Schwächen kommt das Crossover-Modell aber dann leider doch nicht aus. Besonders unschön viel mir stets die Verkleidung zwischen Instrumenteneinheit und Lenkrad ins Auge. Subaru, bitte hier rasch nachbessern.
Der bis zu acht Zoll große mittig im Cockpit platzierte Touchscreen dient als intuitive und übersichtliche Schnittstelle. Jetzt kann ich über Apple CarPlay oder Android Auto sogar mein Smartphone ins Fahrzeug einbinden und dessen Features auch während der Fahrt nutzen ohne mein Handy in die Hand nehmen zu müssen und Gefahr zu laufen, Punkte in Flensburg zu kassieren. Die Sprachsteuerung ist im Subaru XV ebenfalls möglich und funktioniert ganz gut.
Subaru und Allrad sind praktisch untrennbar miteinander verbunden. Und mit diesem permanenten Allradantrieb begeistert das Fahrzeug auch auf schneebedeckter Straße mit einer ganz tollen Traktion.
Davon, wie er die Kraft verteilt, bekomme ich nichts mit, es geht einfach nur ungehindert und vehement vorwärts.
Das Ganze ist kombiniert mit einem straffen Fahrwerk, so wie es die Optik eigentlich schon erwarten lässt, und doch ist genügend Komfort vorhanden, um auch Cruiser zufrieden zu stellen. Grobe, kurze Querrillen und Schlaglöcher dringen auch nicht mehr so deutlich zu mir vor, wie noch in der ersten Generation. Hier verzeichnet der Subaru XV basierend auf der neuen Plattform eine entscheidende Verbesserung.
Unverändert begeistert der XV mit wenig Karosserieneigung und geht wieselflink um die Ecken, auch wenn es mal ganz schnelle Richtungswechsel sein müssen. So folgt der Wagen sehr willig der direkten und angenehm straffen Lenkung bei flotter Fahrt, im langsamen Rangierbetrieb kann die elektrische Servolenkung mit einer feinen Leichtgängigkeit glänzen. Und auch die Rückmeldung ist super, das Gefühl für die Straße prima, zumindest wenn ich viel lenke, um die Mittellage geht das Gefühl leicht verloren.
Leise vollzieht sich beim XV selbst eine Vollbremsung, ABS-Rubbeln ist kaum zu vernehmen und auch das Quietschen der Reifen hält sich vornehm zurück. Wird so eine Notbremsung nötig, kann ich mich auf den Subaru XV verlassen.
Boxermotor und permanenter Allradantrieb, eine Kombination die sehr prägend ist für die Marke Subaru. Doch die Boxer-Ottomotoren sind nun ausnahmslos an die stufenlose CVT-Automatik gekoppelt. Doch ich bin kein großer Fan dieser Getriebelösung. Im Falle des Subaru XV tritt der nervende Gummiband-Effekt erfreulicherweise nur bei wirklich starker Beschleunigung auf, doch dann wird der XV unangenehm laut, brüllt regelrecht auf und der erwartete Vortrieb bleibt dennoch aus, was mir letztlich eine sehr entschleunigte Fahrweise entlockte.
Erinnere ich mich an den Vorgänger, den ich mit Handschalter fahren durfte, legte dieser deutlich mehr Elan an den Tag, als die jetzige Variante mit CVT-Getriebe.
Womit ich hier meinen größten Kritikpunkt am XV aufgeführt hätte. Ich würde mir den Handschalter zurückwünschen. Die Schaltwippen erlauben mir zwar die sieben simulierten Stufen des Lineartronic-Getriebe manuell durchzuschalten, aber ein sportliches Fahrgefühl kommt auch dann nicht auf.
Der Verbrauch lag während meiner Testphase aber tatsächlich auf Höhe der Herstellerangaben.