Subaru steht für Allradantrieb. So auch der Forester. Das System leitet die Kraft permanent an alle vier Räder. Dieses Vorgehen sichert bei Nässe, Eis und Schnee sowie widrigen Straßenbedingungen bestmögliche Traktion. Die Stabilität sorgt für ein kontrollierbares Fahrverhalten. Welches ich dem Fahrzeug zu jederzeit attestieren kann.
Dennoch liegt dem Auto einfach eine gemütlichere Gangart, der Subaru Forester weckt in mir nicht den sportlichen Ritt. Das der Forester ein gemütlicher Geselle ist, macht das Auto sowohl den Motor und das Getriebe, wie auch das Fahrverhalten betreffend deutlich. Sportliche Neigungen werden umgehend von einem spürbar eingreifenden ESP unterdrückt. Im Zusammenspiel mit dem Mildhybrid und der stufenlosen Automatik stellt der Forester unverändert der ideale und entspannte Cruiser dar.
Auf der anderen Seite überzeugt die Performance abseits der offiziellen Wege. Natürlich ist der Subaru Forester kein knallharter Geländegänger, doch dank seiner Bodenfreiheit meistert das Fahrzeug weit mehr als nur Feldwege, Schotterpisten oder erklimmt Bordsteine.
Der Elektromotor sorgt dafür, dass es nicht zu behäbig los geht. Der Subaru Forester e-Boxer ist an die Lineartronic gekoppelt. Eine stufenlose Automatik, die mittels künstlich eingespielter Schaltstufen dem nervigen Gummibandeffekt beim starken Beschleunigen entgegenwirken möchte. Zwar heult der Subaru nicht so laut auf, wie manch andere stufenlose Automatik, doch in punkto Komfort und vor allen Dingen den sportlichen Anspruch reicht die Getriebelösung nicht an eine konventionelle Automatik oder Doppelkupplung heran.
Gehe ich es entspannt an, stößt mir das Crossover-SUV weniger bis gar nicht auf. Mit Blick auf den Verbrauch, kann mich der Subaru Forester e-Boxer leider nicht überzeugen. Acht Liter zu unterbieten scheint mir unmöglich. In der Regel fließen 8 bis 8,5 Liter durch die Spritleitungen.
Extern lässt sich der Forester nicht aufladen, handelt es sich um einen Mildhybrid. Dieser gewinnt durch Rekuperation und überschüssigem Drehmoment Energie. Über das Multifunktionsdisplay verschaffe ich mir einen Überblick über die jeweiligen Energieströme im Antriebssystem.
Subaru spricht davon, bei einer Geschwindigkeit von unter 40 Stundenkilometer bis zu 1,6 Kilometer rein elektrisch fahren zu können. In der Praxis gelingt es mir die Passagen in der Tiefgarage sowie kurze Wegstrecken in 30er Zonen lokal emissisionsfrei zurückzulegen. Die 1,6 Kilometer am Stück sind es jedoch nicht. Nichts desto trotz profitiere ich hauptsächlich bei Fahrten in der Stadt vom Mildhybrid. In diesem Einsatzgebiet ist das Zusammenspiel zwischen dem Boxermotor, E-Aggregat und der stufenlosen Lineartronic-Automatikgetrieb harmonisch. Die Laufruhe gefällt und wenn ich das Gaspedal nicht zu sehr fordere, bleibt der Forester akustisch angenehm zurückhaltend. Im EV-Fahrmodus geht es stets los und der Boxermotor schaltet sich rasch hinzu. Bei höherem Tempo agiert der Verbrenner allein und lädt die Batterie auf.
Hundebesitzer finden im Forester einen tollen Begleiter. Dein Vierbeiner fühlt sich im Subaru Forester in jedem Fall wohl. Der große Gepäckraum hält Platz für große Hundeboxen bereit. Man lernt schnell die abwaschbare Auskleidung schätzen.
Der Subaru Forester hinterlässt die Materialqualität und Verarbeitung betreffend einen guten Eindruck. Die Anmutung und Gestaltung wirkt jedoch wie noch aus einer vergangenen Zeit. Zwar halten moderne Elemente Einzug, doch im Vergleich mit Mitbewerbern die auf Widescreens und digitale Cockpits setzen, muss sich der Subaru Forester eingestehen, hier etwas hinterher zu hinken.
Rationalisieren andere Hersteller radikal Bedienelemente weg, wirkt der Forester teils überfrachtet. Insbesondere was das Multifunktionslenkrad anbelangt. Ein Mittelmaß wäre wünschenswert. Begrüße ich es, wenn Modelle nicht gänzlich auf Drehregler und Direktwahltasten verzichten.
Das Interieur betreffend, mache ich mit der Gestensteuerung im Modelljahr 2022 eine Neuerung aus. Diese dient zur Einstellung der Temperatur. Strecke ich meine flache Hand dem Infrarot-Sensor der Innenkamera entgegen, erhöht sich die Temperatur im Innenraum. Balle ich meine Hand zur Faust, senkt sich diese. Die Temperatur lässt sich per Gestensteuerung jeweils um zwei Grad variieren. Im Test reagiert der Forester nach einer Sekunde auf meine Befehle per Hand. Ergänzend lässt sich die Klimaanlage weiterhin über haptische Elemente ansteuern. Alternativ bietet Subaru die Bedienung per Sprachbefehl an.
Das Infotainmentsystem wirft keine großen Frage auf, die klare Struktur und logische Anordnung erklärt sich von selbst. Wo ich nun allerdings welche Information erhalte, verlangt eine kurze Einarbeitung. Splittet Subaru die Anzeigen zwischen Touchscreen, Multifunktionsdisplay und Bordcomputer, der sich im Kombiinstrument hinter dem Lenkrad befindet. Wenn der Subaru Forester noch nicht an den Digitalisierungsstandard manch anderer Mitbewerber heran reicht, so gibt er sich keineswegs die Blöße.