Gekauft wurde der Wagen gebraucht, war 19 Monate jung, hatte 24k km abgespult und hat mich knapp 9000 € samt neuem Service gekostet. So unglaublich teurer war er also nicht.
Mein Vorbesitz an Fahrzeugen umfasst einen Corsa B (1.4) als Einstiegsfahrzeug, gefolgt von einem Corsa C (1.0). Zu Opel habe ich folgende Meinung: Zufriedenheit nenne ich etwas anderes.
Danach folgte ein Polo 9n3 1.4 TDI mit 59 kW als Jahreswagen. Hat sich aber leider als Unfallfahrzeug rausgestellt. War bisher das in allem passabelste (und deutlich teuerste) Kleinfahrzeug das ich gefahren bin, wurde aber auf Grund des Unfallbetrugs wieder zurückgeklagt.
Auf der Suche nach einem neuen Wagen stieß ich im Internet auf einen günstigen Forfour. Am gleichen Tag bin ich zum Händler auf Hausbesuch. Und da stand der Zwerg zwischen einem 530er BMW und einem 911er Porsche (wirklich) und lächelte mich in seiner schwarz-goldenen Farbe an. Sehr stylisch dachte ich nur. Innenraum: Sauber, aufgeräumt und formschön, matte Kunstoffe, angenehme Stoffbespannung. Die Sitze passten sich sogleich sauberst meinen Arschbacken an, sehr gemütlich. Bin übrigens 1,82 m klein. Entgegen der qualifizierten Meinung von "greantea" hat bisher noch nie etwas am Sitz oder sonstwo gewackelt oder geklappert. Die Probefahrt hat mich sehr überrascht. Die Leistungsentfaltung des kleinen Daimler Aggregats war überzeugend. Der Motorlauf leiser und ruhiger als der des Polos. Die 4 Bremsscheiben beissen sich fest, jedoch ist das Fahrzeug sogar in einer Kurvenvollbremsung beherschbar (persönliche Erfahrung). Nicht zuletzt wegen dem ESP. Lediglich der Hintern wird bei schnell genommenen Kurven etwas leicht. Sehr adrenalinhaltig wenn man dabei nicht aufpasst ;). Das Fahrwerk mit den Sachs Supertourig Stoßdämpern (Serie) ist zwar mit 17" Alus und 225er Niederquerschnittern sehr straff aber nicht allzu hart. Instrumente und Knöpfe sind sauber angeordnet und gut beleuchtet. Nur über die Anordnung der Fensterheberschalter könnte man meckern. 4 Personen passen dort locker rein, 5 mit etwas kuscheln auf der Rücksitzbank auch. Und sogar 7 Verrückte waren schon (kurzstreckig) gequetscht darin unterwegs. Also nix von Tigra-Rückbank. Und was da so alles in den Kofferraum passt, muss man mit eigenen Augen gesehen haben um's zu glauben. Schon mal einen 50"er Plasma im Smart gesehen ;)?
Im Forfour passen die Zutaten einfach gut zusammen. Es gibt bessere Kleinwagen, und es gibt sehr viele schlechtere. Der Forfour polarisiert. ABER: Jeder meiner Freunde der meinen Smarty gefahren ist war deutlich positiv überrascht.
Defekte möchte ich natürlich nicht vorenthalten: Meine AGR-Einheit war verkokt und musste vollständig getauscht werden. Das kostete 350 € aber ging auf Kulanz, da 4 Jahre Neuwagengarantie. Auch ein Motorlager hatte sich gelockert (leichtes Rappeln bei Lastwechseln) und musste ersetzt werden. Kostete 90 € und ging ebenfalls auf Garantie.
Momentan hat er 69k km auf dem Zähler und ich fahre meinen 44 bis er platt ist. Bin stolzer Besitzer dieses seltenen Wagens und würde ihn (zu dem damals gezahlten Preis) sofort wieder kaufen.
Allerdings habe ich meinem Smarty zu den ordentlichen Rädern noch Eibach Federn verpasst (30 mm), mit EBC Bremsscheiben und -belägen ausgestattet, das Steuergeät auf 85 kW programieren lassen (199 km/h Vmax, GPS), LED Nebelscheinwerfer, Lederlenkrad, Lederschaltknauf, Lederhandbremshebel (Originalteile) und eine ordentliche Alpine Anlage verbaut. Auch die silbernen Kunststoffinterieurs wurden schwarz lackiert.
Kurzum: Ich liebe und pflege den Wagen trotz Erfahrung mit "besseren" Fahrzeugen. Er hat einfach etwas an sich das andere Kleinwagen nicht haben, und das ist Stil. ;)