Wir haben unseren Yeti nun seit 6 Monaten und da kann man schon mal ein erstes Fazit ziehen.
Angeschafft wurde er als Ersatz für unsere VW T5 Multivan. Wie das!? Ganz einfach: da wir noch auf einen Audi A6 avant als Urlaubsauto zurückgreifen können, wurde der Yeti als Stadt- und Einkaufsauto angeschafft. Kriterien waren Größe und Übersichtlichkeit - beides ist beim Yeti super! Die erhöhte Sitzposition, die kurzen Überhänge und die Parklenkautomatik machen diesen Wagen zu einer überlegenen Parkplatzwaffe.
Gewählt wurde der 1.8TSI DSG 4x4 aus folgenden Gründen: Ein Diesel geht im Kurzstreckenbetrieb nicht, da der DPF sich zu schnell zusetzt. Wenn schon SUV, dann bitte auch mit Allrad. Alles andere wäre ja nur Show. Und die Automatik, weil wir die aus unserem Bulli gewöhnt waren und Schalten, gerade im Stopp&Go Verkehr eher lästig ist.
Verarbeitung: da gibt es nichts zu meckern. So gut wie alle Komponenten finden sich auch in anderen Fahrzeugen des VW-Konzerns wieder. Die Materialien und ihre "Haptic" grenzen sich natürlich von VW und deutlich von Audi ab, sind aber durchaus OK.
Fahrleistungen und Verbrauch: Der 1.8er Benziner in Verbindung mit dem DSG ist sehr schön zu fahren. In der Stadt gleitet man schaltfaul dahin, das DSG lässt den Motor geräuscharm bei 1200-1800 Touren summen. Beim Sprint erwachen die Lebensgeister schon früh und der Motor dreht turbinenartig bis an den Begrenzer. Die Leistung hat dabei leichtes Spiel mit den 1500 kg des Yeti und der permanente Allradantrieb sorgt dafür die 150 PS auch auf den Asphalt/Schotter/Schnee zu bringen. Hubraum, Leistung, Allrad und das Automatikgetriebe ergeben in der Summe sicherlich einen gewissen Mehrverbrauch, als die vom Werk genannten Optimalangaben. In unserer Praxiserfahrung liegt der Verbrauch zwischen 11 und 12 Litern im Stadtverkehr, sowie 8 bis 10 Litern auf der BAB/Landstraße (mit AC an), je nach Fahrweise...
...was uns zum nächsten Punkt - Fahrverhalten & Fahrwerk - bringt:
Der Yeti liegt wie ein Brett auf der Straße. Die "hohen Beine" machen sich nicht negativ bemerkbar. Das Fahrwerk ist deutlich straff abgestimmt, was in der geringen Wank- und Seitenneigung Ausdruck findet. Dadurch lässt sich der Yeti auch auf der Autobahn mit Spaß flott bewegen. Mehr noch: man mag mit dem Auto eigentlich gar nicht langsam fahren und der drehfreudige Motor zeigt: ich kann immer noch ein wenig mehr - also drück drauf! Beim Tachostand knapp bei der 200km/h-Marke ist dann allerdings Schluß - dies dürfte auch auf die recht große Windwiederstandsfläche zurückzuführen sein. Es ist eben ein SUV und kein Sportcoupé.
Wer den Yeti in Grenzbereiche der Fahrphysik bringen will, der muß die (sehr früh) regelnden Assistenzsysteme abschalten. Man erfährt dann ein sehr gutmütiges Fahrwerk, welches viele Gene eines Fronttrieblers hat. Nur mutwillig ist es machbar, den Yeti in anspruchsvollere Fahrzustände zu bringen, aus denen man ihn aber immer sehr leicht eingefangen bekommt. Insgesammt ein sehr gutmütiges und leicht zu steuerndes Auto mit sehr guter Rückmeldung.
Probleme: Während der bisher gefahrenen 3000km ergaben sich keinerlei Probleme.
Fazit: Wer den Yeti optisch mag sollte ihn kaufen. Wem das Design nicht gefällt, nimmt eben ein anderes Auto. Welche Ausstattungs-/ Motor-/Getriebevariante man wählt, bleibt den eigenen Bedürfnissen überlassen. Schlussendlich bekommt man ein SUV mit tollem Raumkonzept und Design, solider Technik (wie sie auch im Tiguan und Q3 verbaut ist), guter Übersichtlichkeit und tollem Komfort. Das ganze zu einem nicht günstigen aber immer noch sehr fairen Preis.
Bei uns ist jedenfalls immer Diskussion, wer das Schneetier den heute fahren darf. :-)