Erfahrungsbericht SEAT Alhambra 1.4 TSI (150 PS) von CARWALK_-_Der_Autoblog, Juli 2020
Das unglaubliche Raumangebot erreiche ich unter anderem über die seitlichen Schiebetüren die in meinem Fahrzeug elektrisch öffnen und schließen und eine großzügige Öffnung freigeben. Um die Schiebetüren zu öffnen reicht bereits ein kurzer Zug am Türgriff. Auch die Heckklappe öffnet elektrisch und das ebenfalls nicht nur per Knopfdruck, sondern auch via Schlüssel. Habe ich in der zweiten Sitzreihe Platz genommen, schließe ich die Türe bequem mittels Knopfdruck, die entsprechende Taste findest Du in der B-Säule.
Drei Einzelsitze stehen mir hier zur Wahl, die mir gerade in der hintersten Einstellung fürstliche Beinfreiheit bieten, ist der Sitz allerdings ganz nach vorn geschoben, ist der Beinraum für Großgewachsene sehr knapp bzw. nicht mehr ausreichend.
Zu einem perfekten Familienvan wird der Alhambra wahrlich durch die praktischen integrierten Kindersitze für Kleinkinder, werden sie nicht mehr benötigt, reichen wenige Handgriffe aus und der Sitz kann wieder von Erwachsenen genutzt werden.
Aber auch in Reihe drei gelange ich mühelos, hierzu ziehe ich einfach am Griff und die Sitzfläche der zweiten Sitzreihe klappt nach vorne runter und die Lehne vor. Je nach Sitzposition des Gestühls in Reihe zwei, verfüge ich auf den hintersten Plätzen mit meinen 1.80 Meter über wenig bis ausreichend Platz.
Selbstverständlich schmilzt der Kofferraum bei sieben voll genutzten Sitzplätzen erheblich dahin und dennoch besteht die Möglichkeit Ladegut unterzubringen. Wirklich begeistern kann mich der SEAT Alhambra jedoch in der Fünfsitzer-Konfiguration, das Ladevolumen ermöglichet den einfachen Transport von reichlich Ladegut oder die Unterbringung auch von großen Hunden.
Klappe ich zudem die Sitzlehnen der zweiten Sitzreihe um, steigt das Ladevolumen auf gigantische Ausmaße, der Ladeboden ist dabei wunderbar eben und angenehm niedrig. Verbaute Klappen sorgen dafür, dass entstehende Löcher abgedeckt werden und auch kleineres Ladegut nicht verschwindet.
Größere Gepäckstücke lassen sich im Handumdrehen mittels Verzurrösen sichern, zudem kann ich über die Schienen an den Seitenwänden beispielsweise Netze einspannen. Ausklappbare Haken und eine 12-Volt-Steckdose finde ich ebenfalls dort vor. Zudem ist das Gepäckabteil gut ausgeleuchtet.
Aber auch der Transport von langen Gegenständen stellt kein Problem dar, lassen sich diese durch Umlegen der Lehne des Beifahrersitzes unterbringen. Im gesamten Innenraum finden sich darüber hinaus im Boden eingearbeitete Fächer und weitere Ablagen, zusätzlich befinden sich unter den Vordersitzen Schubfächer.
Sieben Sitze an der Zahl hat der SEAT Alhambra zu bieten, besonders gerne nehme ich auf dem sportlich ausgeformten Fahrersitz Platz, auch hier weiß die FR-Line die praktischen Vorzüge eines Familienautos mit dem sportlichen Anspruch zu vereinbaren. Glattleder trifft auf Alcantara und sorgt für eine sehr hochwertige Optik. Beim Aussehen allein belässt es der Alhambra nicht. Für ein Familienauto absolut perfekte Sitze, da der SEAT Alhambra allerdings eine unerwartete Kurvenperformance bereit hält, wünschte ich mir noch mehr Seitenhalt.
Der Benziner kann mit einem feinen Fahrwerk aufwarten, wenn er auch nicht als 4Drive erhältlich ist. Das Fahrwerk ist angenehm straff gefedert, was mir als sportlich ambitioniertem Fahrer sehr zusagt, komfortverwöhnten Kunden stoßen bei schlecht ausgebauten Straßen dagegen die groben Schlaglöcher auf. Diese sollten sich dann eher für die Variante Style entscheiden, ist hier kein Sportfahrwerk verbaut.
Wenn die Familie nicht an Bord ist, erfreue ich mich als Fahrer über das tolle Kurvenverhalten, mit geringer Karosserieneigung geht es stets sicher und wunderbar flott auch durch die engste Kehre. Bei Nässe wünschte ich mir natürlich den Allradantrieb, doch aktuell bietet der spanische Hersteller den SEAT Alhambra nur noch in der frontangetriebenen Benzinervariante an.
Der wiederum auch mit einer sehr feinen Lenkung ausgestattet ist, die ebenfalls straff abgestimmt ist und meinem sportlichen Anspruch entspricht.
Der Benzinmotor sorgt zweifelsohne für ausreichenden Vortrieb, mit der Spritzigkeit des Diesel kann er jedoch nicht mithalten und auf Seiten des Verbrauches zieht er natürlich auch den Kürzeren.
Zwar habe ich den WLTP-Durchschnittsverbrauch von SEAT nicht verfehlt und pendel mich bei rund acht ½ Liter ein. Doch der Diesel begnügte sich trotz Allradantrieb mit zwei bis zwei ½ Liter weniger Sprit. Auf der Autobahn sowie im Stadtverkehr habe ich nochmals ein bis ein ½ Liter mehr verbraucht, auf der Landstraße erreiche ich bei gemütlicher Gangart durchaus auch die sechs Liter, womit ich in dieser Kategorie den Verbrauchswert vom Autohersteller ebenfalls erreicht habe.
Drehe ich die Gänge aus und setze auf das maximale Drehmoment, bewahrt sich das Aggregat zwar seine Laufkultur und beginnt keinesfalls störend in Erscheinung zu drehen, doch Beschleunigungsstürme brechen auch dann nicht aus. Doch ehrlich gesagt, muss der Alhambra diese auch nicht auslösen. Stattdessen vermittelt er ein sehr harmonisches Gesamtbild, gerade in Verbindung mit dem DSG-Getriebe und seinen sechs Gängen.