Ihre Majestät die Königin.....fuhr ihn auch.
Genau wie Segellangohr Prinz Charles und wer weiß wahrscheinlich auch Lady Di, als sie zum Schäferstündchen mit dem "Rittmeister" fuhr.
Oh ja, er mußte es sein, als ich mich schmerzvoll trennte von meinem 633er.
Er hatte schon was, der Rover 827 Sterling. Na ja, er paßte halt in mein Bild einer klassisch schönen Limo.
Für nen Jag reichte die Kohle nicht, also nahm ich den deutlich preiswerteren, aber nicht minder superbritschen Jaguar für minderbemittelte.
Ich sollte es nicht bereuen!
Bis heute hatte ich keinen zuverlässigeren Wagen als diesen
Mischling,halb Japse, halb Engländer.
Denn Motor, Getriebe,Fahrwerk,Achsen und die Karosseriekernstruktur stammte von Honda.
Der Rest war old school britsh elend, sorry Leyland!
Ein wirklich edles Stück, vor allem innen!
Edelholz soweit das blaue Auge reichte, feinstes handverlesenes und lecker riechendes Conolly-Leder, Sitze wie englische Clubsessel, in alle Lagen elektrisch verstellbar, Klima, Bordcomputer und alle anderen Annehmlichkeiten die eigentlich kein Mensch braucht. Noch nicht mal aufschließen mußte man. Mylord drückte auf ein Knöpfchen und schwupp di wupp war die ZV offen. Blöd war nur, dass ich Esel 2 Stunden nach dem Abholen in Neuss, in der Tiefgarage des Airport Frankfurt den Kofferraum mit dem Schlüssel öffnen wollte...
Keine gute Idee, wirklich nicht. Eher ne ganz schlechte! In Ermangelung des Durchlesens der Geweichsanbrausung
(Manual), ging nämlich lautstark die Alarmanlage los mit nem Dauerton, der einem durch Mark und Knochen ging. Ich probierte alles, aber nichts half. Klar waren auch gleich die Herren in Grün vor Ort, und es bedurfte einiger Überzeugungskraft und Erklärungen, bis die Jungs mir glaubten, dass ich der rechtmäßige Besitzer war. Doch das stellte den Alarm auch nicht ab. Ein mittelgroßer Menschenauflauf hatte sich gebildet, und endlich gelang es mir ( wie auch immer) den Alarm auszuschalten.
Naja, bin ja schließlich Experte, gell?
Jedenfalls machte der Lord reichlich Freude, denn er war ein Meister der Souveränität. Alles ging leise und kraftvoll vonstatten. Die 170 japanischen Rösser standen gut im Futter und waren echte Kostverächter was das Futter anging. Kaum das ich mal über 10 liter benötigte.
O.K.natürlich nur bei zurückhaltender Fahrweise. Aber auch im gestreckten Galopp waren es selten mehr als 12 Liter.
Das Fahrwerk komfortabel und straff, lediglich der Frontantrieb war etwas überfordert mit der Lebhaftigkeit der Rößchen.
Ölverbrauch gleich null, und die Langlebigkeit der inneren Organe war schon erstaunlich, wenn ich es in Relation setze mit meinen deutschen Vorgängern. Einzigst der Auspuff war kein Quell der Freude. 3 mal wollte er gewechselt werden innerhalb 8 Jahren und 225.000km. Dazu gabs noch 2 mal neue Bremscheiben und Beläge, nen Satz neuer Kerzen und aus die Maus. Mehr war nicht, und das ist kein Witz.
Da waren keine Sitze durchgesessen, noch löste sich die Innenverkleidung. Nichts dergleichen! Aber irgendwann kam der böse Rost und zwar so plötzlich, dass es kaum zu begreifen war. Der Klarlack platze auf und es vergingen kaum 6 Monate, da sah er aus, das es zum weinen war. Alle Versuche ihn zu retten waren sinnlos und hätten schlicht viel zu viel gekostet.
Und so verkaufte ich meinen stolzen aber mitgenommen Lord nach 8 Jahren ( so lange hatte ich noch nie ein Auto!).
Ein Pole holte ihn ab für 500 DM und ich sah ihm traurig nach, als er auf einem Hänger davon fuhr.
Schade, daß ein deutscher Hersteller( BMW) diesem traditionellen britschen Autobauer letztendlich den Garaus machte.
Man pickte sich die Rosinen heraus ( Land Rover, Mini)und machte sich vom Acker. Aber wenigstens haben sie dabei ordentlich draufgelegt, die Herren aus Bayern!
I was not amused about this behavior!
So dachte wahrscheinlich auch die Queen. We miss you!!