Der Espace (auf Deutsch Raum) macht seinem Namen alle Ehre und sieht dabei so ganz anders aus als nur praktisch, geht auch weg vom reinen Van, mehr Crossover. Und so empfängt mich auch der Innenraum, schick gemacht mit hochwertiger Anmutung und jeder Menge Features, die einem das Fahren angenehmer machen, von den Massagesitzen vorne, der längsverschiebbaren Rückbank, der 3-Zonen-Klimaautomatik, dem Navi, Toter-Winkel-Warner, Rückfahrkamera, 360°-Blick und vieles mehr.
Dass er trotz aller sportlichen Optik auch ganz praktisch kann, zeigt er, wenn es ums Laden geht. Elektrisch öffnet die Heckklappe auf Knopfdruck oder Fußbewegung, und schließt so auch wieder. Sie schwingt dabei weit genug auf, dass man sich bis 1,90 m Körpergröße nicht an ihr stoßen kann. Die Ladekante ist angenehm niedrig und inkl. Stoßstange gut gegen Ladekratzer geschützt. Der Kofferraum dahinter ist schön glattflächig, lediglich die Radhäuser ragen etwas rein, unter dem soliden Boden ist dann noch Platz für allerlei Kleinkram.
Ein Zug an einem kleinen Griff und – vorausgesetzt die Kopfstütze ist eingefahren – schon klappt der Sitz nach vorne zusammen. Das geht auch vom Kofferraum aus ganz einfach per Tastendruck, entweder für jeden der dreigeteilten Sitze einzeln oder mit einer Taste für alle drei Sitze gleichzeitig. Oder über den Multifunktions-Touchscreen. Nur beim Zurück muss ich aufpassen, dass ich den Gurt nicht einklemme. Und wenn alle Sitze umgelegt sind, dann geht richtig viel rein, da kommt die maximale Zuladung gerade recht.
Vorne Platz genommen, sieht alles schick aus, greift sich gut an und ist im oberen Bereich des Armaturenbrettes ganz weich gepolstert, dort wo ggf. die Knie anschlagen könnten, ist der Kunststoff leider bretthart.
Über den Monitor werden die meisten Dinge im Fahrzeug gesteuert, dazu sollte man sich aber eine gewisse Zeit der Eingewöhnung gönnen, dann klappt die Bedienung ohne große Ablenkung.
Und die Frage nach dem Platz stellt sich gar nicht erst. Er ist üppig ohne ungemütlich zu wirken – dank dem eher flachen Dach.
Und viel Platz gibt es auch in der zweiten Reihe, je nach dem ob die Rücksitze vor oder zurück geschoben sind ist der Platz für die Beine der Fondpassagiere ausreichend bis üppig. Wenig Platz ist dagegen bei einem 1,80 m großen Mitfahrer im Kopfraum, wobei weniger das Schiebedach sondern der recht tief sitzende Dachholm hier als Ursache auszumachen ist.
Und mir dem starken Motor unter der Haube, geht der Espace auch ordentlich ab.
Im Sportmodus wird die Federung spürbar straffer, da geht auf schlechten Straßen der Komfort richtiggehend verloren. Dafür macht der Familienvan durchaus an, ihn auch mal flott um die Kurven zu jagen.
Fast schon gewöhnungsbedürftig ist die Art, wie er dank der Allradlenkung 4CONTROL richtig zackig um die Kurven geht, und das vor allem in der Sportstellung, fast ruckartig wie er da einlenkt. So hatte ich das Gefühl eher in einem Sportwagen zu sitzen. Mir persönlich hat diese sportliche Ausrichtung sehr gut gefallen.
Gut liegt er auch auf der Autobahn, wie das sprichwörtliche Brett auf der Straße, denn vor allem wenn zahlreiche Kurven schnell durcheilt werden sollen wechsel ich gerne von der Komfort- in die Sport-Einstellung, sonst wirkt er doch etwas schwammig.
Gerade in der Komforteinstellung sorgen eine Reihe von Fahrbahnschäden – vor allem wenn sie in einer Kurve auftreten – dafür, dass das Fahrzeug recht unruhig wird und grobe Schlaglöcher knallen nicht nur akustisch sondern auch deutlich spürbar nach innen, auch die Karosserieneigung ist deutlich.