Flach wie ne Flunder und schnell wie der Deibel! Der Hingucker aus dem Land der Baguette und des leckeren Rotweins. Das die Jungs auch Sportwagen bauen können war schon lange klar, aber mit dem A 310 V6 fand der legendäre A 110 einen würdigen Nachfolger.
Kaum ein anderer französischer Sportwagen erregte mehr Aufsehen, war männlicher und lauter in seiner Formensprache als der Renault Alpine A310 V6. Breit und stark war die Flunder, vor allem das Topmodell A310 V6, das von 1976 bis 1984 bei Alpine im nordfranzösischen Ort Dieppe vom Band lief.
Vorgesehen war eigentlich ein 8 Zylinder-Triebwerk, aber davon ließ man dann doch die Finger weg,im Angesicht der Ölkrise.
Mit dem Fahrzeug schielten die Franzosen natürlich auf den klassischen Porsche-Käufer, und der sollte für sein Geld bei Renault einiges geboten bekommen: Ein 6-Zylindermodell (eine Gemeinschaftsentwicklung von Peugeot, Renault und Volvo) mit 2664 ccm Hubraum und 150 PS sorgte beim Hecktriebler für Vortrieb.
Und der war wahrlich nicht von schlechten Eltern. Mit Porsche ähnlichem Sound ging der Flachmann wie Sau, und verblüffte mit einem deftig, knackigen Fahrwerk, das seinesgleichen suchte.
Gutgehende A 310 gingen in knapp 7 Sek auf die Hundertermarke, und Schluß war erst nach gut 240 km/h.
Auch wenn in den Papieren nur "225km/h" stand. Doch bei einem Gewicht von nur schlappen 1040 kg ist das auch kein Wunder. Das geringe Gewicht war der Polyester-Karosserie zu verdanken, und deshalb hatte auch Väterchen Rost keine Chancen.
Hält man sich mit dem Gasfuß etwas zurück, beschert einem
der V6 durchaus akzeptable Verbräuche zwischen 9-11 ltr. Allerdings ist es nicht wirklich leicht, sich bei der geilen Leistungsabgabe zurückzuhalten.
O.k. die 75 liter Kofferraum waren nicht gerade ein Quell der Freude, aber dafür machte es enormen Spaß mit dem Flachmann Serpentinen zu killen.
Gut ausgestattet mit FH, optional Klima, 6 Halogener hinter Glas, prima Sportsitzen und schon serienmäßigen Alus war der A 310 Renault für Betriebshektiker und Quertreiber das richtige Spielgerät.
Freaks legten ihn noch ne Nummer tiefer und verpassten ihm Gottifelgen mit machtigen breiten Walzen. So auch einer meiner kranken Kumpels, der mit dem A 310 auch Bergrennen fuhr. Driften ging eigentlich immer, alldieweil die Kraft von hinten kam, und das mit aller Wucht. Da gabs auch noch keine Helferlein, die dem Hintern verboten nach aussen zu drängen.
Heute kannst du dir das Hammerteil für ein paar Tausender besorgen und mit ein Hilfe der Clubs gibts auch keine all zu großen Sorgen mit den Ersatzteilen. Auch Renault selbst
ist noch gut bestückt.
Also nichts wie ran an den Speck, und Porsche fahren auf französische Art.