Seit Januar 2014 besitze ich einen Porsche Cayenne S Tiptronic S (Typ 9PA), Baujahr 05/2008, also das facegeliftete Modell, in sandweiß und mit brauner Lederausstattung. Der Wagen löst meinen vorherigen, ebenfalls in diesem Forum beschriebenen Citroen Grand C4 Picasso ab.
Neben den emotionalen Gründen, einen Cayenne zu fahren, spielt natürlich in erster Linie die Familientauglichkeit und die passive wie aktive Sicherheit eine tragende Rolle.
Familientauglichkeit:
Ich erinnere mich ewig an die Radiowerbung von damals, als der Cayenne auf den Markt kam: "Sie sind Familienvater. Und sie fahren Porsche. Glaubt Ihnen keiner? (V8-Heulen eines vorbeifahrenden Cayennes). Der neue Porsche Cayenne". Und es ist tatsächlich so, auf die Rückbank des Cayenne S bekomme ich einen Kindersitz der Gruppe II (mittig) und zwei Sitzerhöhungen platziert. Anmerkung: Beim Cayenne GTS wäre das nicht so ohne weiteres möglich, da er hinten zwei Sportsitze hat. Der Kofferraum des Cayenne ist recht groß, Buggy und Gepäck passen gut rein. Einziger Wehrmutstropfen hier: die Heckklappe bleibt recht niedrig in der Höhe nach dem Öffnen, sodass ich stets Gefahr laufe, mir den Kopf zu stoßen (bin auch 1,97m).
Sicherheit:
Selbstredend sind alle modernen Sicherheitsfeature, die es 2008 gab, an Bord. Airbags rundum (auch Windowbags), ABS, ESP, Bremskraftverteiler, Bremsassistent, usw. Auch das subjektive Sicherheitsgefühl ist recht hoch, weil man recht hoch positioniert über der Straße thront, beim Öffnen der Tür auch ein gewisses Gewicht spürt, weil man einfach weiß, fast 2,5 Tonnen schieben einem im Ernstfall den Überlebensraum frei. Klar, das schlägt sich in der Typenklasseneinstufung der Versicherung nieder. Ein echtes Highlight ist natürlich das Luftfahrwerk von Porsche, das drei Komfortstufen der Dämpfer kennt, den Wagen per Knopfdruck höher oder tieferlegt und auch rasante Kurvenfahrten durch aktiven Eingriff ins Fahrwerk locker wegsteckt. Ab 125 km/h legt das Fahrwerk den Wagen automatisch tiefer, ab 180 km/h nochmal ein Stückchen tiefer. Alles ein Sicherheitsgewinn, wenn auch im Alltag kaum benötigt. Im Alltag schon eher von Vorteil: der permanente Allradantrieb. Gerade im Winter und bei Regen steigert auch dies das subjektive und objektive Sicherheitsgefühl.
Motorisierung:
Was soll man hier noch sagen... lassen wir die Fakten reden: 4,8 V8 Direkteinspritzer mit 385 PS, 0 auf 100 in 6,nochwas Sekunden, über 250 km/h Spitze. Auf der Autobahn bietet dieses Triebwerk natürlich ein souveränes Fahrverhalten. Überholvorgänge werden bei dieser Elastizität zum Kinderspiel, Kraftreserven sind immer abrufbar. Klar, dass dieses Auto auch mal zum Schnellfahren verleitet, zumal man höhere Geschwindigkeiten als solche in diesem Gefährt gar nicht wahrnimmt. Aber Charakterstärke und Selbstdisziplin sollten jeden Autofahrer auszeichnen, insbesondere jene mit einer riesigen Pferdeherde unter der Motorhaube... Kommen wir zum Verbrauch: E10 ist tankbar und verändert den Verbrauch nicht merklich. Denn der ist immer hoch. Bei humaner Fahrweise bei 120 km/h auf der Autobahn und manuellem Hochschalten der Gänge per Tiptronic kann man (Kann!) die 12 Liter auf 100 km schaffen. Im normalen Fahrbetrieb liegt der Verbrauch eher bei 14 bis 15 Litern. Und wer jenseits der 180 km/h reist, der bezahlt einen Expresszuschlag von 17 Litern und aufwärts. Aber gut, 385 Pferde sind durstig!
Fazit:
Ein Sportwagen im Familien-SUV-Kleid! Ein Kraftprotz mit geilem Sound, allerdings wegen des happigen Unterhalts nichts für den schmalen Geldbeutel (z.B. jährliche Steuern: 330,- €, Vollkasko jährlich ca. 550,- € bei SF20).