Erfahrungsbericht Peugeot 208 165 THP (165 PS) von lexi.lind, Dezember 2018
Ich kannte den Vorgänger nur zu gut und so vermutete ich bei der abgespeckten Karosserie, dass der 208 auch innen an Raum einbüßt - doch das Gegenteil ist der Fall. Die Verantwortlichen schafften im Innenraum mehr Platz, sowohl im Fond als auch im Gepäckabteil.
Während die Kofferraumklappe sich sehr weit öffnen lässt, ist die darauf folgende Ladekante leider sehr hoch. Zudem entsteht nach Umlegen der geteilten Rücksitzbank eine störende Stufe.
Verzichte ich auf den zusätzlichen Stauraum, kann ich mit meinen 1.80 Meter problemlos Platz nehmen. Der Ein- und Ausstieg ist beim Dreitürer in typischer Manier etwas enger, der Sitz merkt sich aber erfreulicherweise die ursprüngliche Stellung.
Das Panoramaglasdach schränkt die Kopffreiheit zwar zusätzlich etwas ein, aber dennoch ist der Freiraum immer noch ausreichend. Wider Erwarten lässt sich das Dach nicht öffnen, sondern durchflutet den Innenraum rein mit Licht.
In der ersten Reihe nehme ich auf einem komfortablen Gestühl bequem Platz, in meinem Fall hält mich sogar ein knackiger Sportsitz fest im Sattel.
Peugeot unterteilt das Interieur in zwei große Kernelemente, wobei sich der eckige große Touchscreen nicht ganz so harmonisch in das Gesamtbild einfügen möchte. Doch abgesehen vom optischen Aspekt... Die unkonventionelle Lösung, mit der sich die Audioeinheit, der Bordcomputer usw. steuern lassen, hält die Anzahl der herkömmlichen Bedienelement in einem sehr überschaubaren Rahmen.
Des weiteren hält das Multifunktions-Lenkrad weitere intuitiv zu bedienende Schalterelemente bereit. Womit ich auch schon zum nächsten Kernelement kommen möchte. Die Verbindung zwischen Lenkrad und Instrumenteneinheit scheint in der Regel bei einem Pkw einer einheitlichen Lösung zu entsprechen. Nicht im Falle des Peugeot 208.
Im ersten Augenblick fühlte ich mich wie in einer aufgemotzten Rennsemmel. Denn in der Hand halte ich ein verkleinertes Lenkrad mit einem Kranzdurchmesser von lediglich 35 Zentimetern - Gokart-Feeling inklusive. Doch statt tief und sportlich in den Sitz zu tauchen, nehme ich sogar in erhöhter Position Platz. Ebenso weiter oben und in mein direktes Blickfeld gerückt, ist die klassische Instrumenteneinheit.
Ungewöhnlich fällt mein Blick somit nicht durch den Lenkradkranz sondern darüber hinweg auf Tacho und Drehzahlmesser. Je nach Fahrergröße muss das Lenkrad jedoch sehr tief eingestellt werden, um uneingeschränkt auf die Anzeigen blicken zu können. So mag das erste Reinsitzen zunächst zwar etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber letztlich gar keine schlechte Lösung, die sich die Franzosen da haben einfallen lassen.
Das Design sowie die Cockpitatmosphäre vermitteln absolut sportlichen Charme, diesem hält er fahrerisch nicht ganz stand. Während das Fahrwerk an sich in Ordnung geht, ausreichend Fahrkomfort bietet und einzig grobe Stöße recht unvermittelt den Weg nach Innen finden, ist es vor allem die Lenkung, die einen synthetischen und zugleich schwammigen Eindruck aufkommen lässt.
So macht Kurvenräubern nur begrenzt Spaß.
Mit dem Motor unter der Haube überrascht die Agilität natürlich nicht, zugleich geht er kultiviert ans Werk. Womit der 208 aber auch zum Sportler wird und so nicht nur in der City spritzigen Vortrieb garantiert.