Seit Juli 2018 fahre ich einen ST 2.0 CDTI und bin ernüchtert.
Vorher hatte ich einen VW Sharan und davor Passat Variant als Dienstwagen. Aufgrund des Arbeitsplatzwechsels brauchte ich nun einen Privatwagen und entschied mich für den Insignia. Den Kauf als Jahreswagen habe ich aufgrund des erstmal günstigen Preises gemacht. Viel Auto für das Geld, so dachte ich jedenfalls. Chic fand ich ihn ja auch.
Positives: Es ist die Business-Ausstattung mit Automatik und somit schon höher ausgestattet (z.B. Lenkrad- und Sitzheizung, 230V-Steckdose, Totwinkelanzeige in den Außenspiegeln, Rückfahrkamera...)). Das Auto fährt auch bei höheren Geschwindigkeiten ruhig - wenn ich das denn brauche.
Xenon mit AFL+ bietet wirklich gutes Licht, die Sitze (AGR und elektronisch einstellbar) sind bequem, auch auf längeren Strecken.
Negatives:
Dinge, die bei anderen Herstellern selbstverständlich sind, suche ich hier vergebens. Beispielsweise eine elektronische Anzeige für den Bremsenverschleiß (Opel macht das hier über Rubbelbleche, die dann irgendwann laut quietschen *lachschlapp). Der Verbrauch liegt bei ruhiger Fahrweise schon über 6 Litern/100km bei enormem Zusatz von AdBlue , bei etwas Gas geht´s locker auf 8L/100km zu - unglaublich.
Der Sharan mit 184 PS brauchte deutlich weniger.
Platzangebot: Ein riesiges Auto ohne wirklich Platz. 2 Erwachsene und 2 Kinder in den Urlaub, da wird es eng. Allein, weil der Kofferraum nicht wirklich groß ist. Im kürzeren Sharan war das überhaupt kein Thema. Selbst im Alltag muss ich oft die Sitzbänke umlegen, um Teile mitnehmen zu können, die im Golf Kombi meiner Frau ohne Umlegen der Bänke kein Problem darstellen.
Die Innenausstattung mutet von der Haptik eher auf untere Klasse. Festes Plastik säumt den Fahrgastbereich, nicht schön. Insbesondere, weil mein Knie an den Mitteltunnel kommt. Hier gibt es bei anderen Hersteller geschäumtes, weiches Material. Ablagemöglichkeiten so gut wie gar nicht, mit Lademöglichkeit für Handy aussichtslos. Der Bereich unter der Mittelarmlehne ist zu niedrig und zu eng, um dort ein normales Smartphone unterzubringen. Also liegt das in den Getränkehaltern und das Kabel liegt im Weg rum. Getränke bleiben dann weg...
Der Fernlichtassistent funktioniert unzureichend, Ortschaften und Gegenverkehr werden zu spät oder gar nicht erkannt.
Die Reifen sind mit Drucksensoren ausgestattet. Das ist toll, dass ich den genauen Luftdruck sehe, allerdings musste ich bei einem 2. Satz (Winter-)reifen auch die Sensoren für 60€/Stück zukaufen und in der Werkstatt auf das Auto abstimmen lassen. Unnötig und geht bei anderen Herstellern besser.
Trotz vieler Jahre Erfahrung hat es Opel immer noch nicht geschafft, dass das Auto nicht Ölflecken hinterlässt. Es ist wieder in der Werkstatt, ein Schlauchanschluß muss neu (seit etlichen Jahren bekanntes Problem).
Mittlerweile habe ich keine Freude mehr an dem Fahrzeug. Der anfangs gute Preis wird aufgefressen durch hohen Sprit- und AdBlueverbrauch. Die Alltagstauglichkeit ist bei anderen besser.
Eine Weiterempfehlung kann ich nicht abgeben.