Im geöffneten Zustand minimiert das zusammengefaltete Stoffverdeck den Kofferraum erheblich und bevor ich das Dach aufmachen kann, muss ich eine Abdeckung umlegen. Die nun entstehende Luke gibt zudem nur noch flachen Gepäckstücken den Weg in den Stauraum frei.
Trotz diesem Handicap kann der Cascada mit etwas Flexibilität aufwarten und ermöglicht mir auch das Umlegen der Rücksitzlehnen im Verhältnis 50:50. Hierzu muss ich einzig eine Taste vom Kofferraum aus entriegeln. Das Stauvolumen im geschlossenen Zustand ist dabei enorm. Diese Tatsache ist dabei ebenso einzigartig in dieser Klasse wie die Möglichkeit Ladegut mit einer maximalen Länge von 1,82 Meter zu transportieren.
Zudem erweist sich der Cascada als echter Viersitzer und entspricht nicht nur einer 2+2-Sitzer-Lösung. So kann ich mich hier selbst mit 1,80 Meter Körpergröße bequem niederlassen. Die elektrische Easy Entry-Funktion der Vordersitze erleichtert dabei den Ein- und Ausstieg und so gelange ich selbst bei geschlossenem Verdeck problemlos nach hinten.
Ein durchaus lohnenswerter Aufpreis stellt das Windschottpaket dar. Ein Windschutz, der sowohl für Reihe eins als auch die zweite Sitzreihe gilt, das Windschott für die Fondpassagiere wird zwischen den hinteren Kopfstützen platziert.
Dass der Cascada sowohl im Sommer als auch im Winter perfekten Open-Air-Genuss ermöglicht zeigt zudem das beheizbare Leder-Lenkrad auf.
Beim ersten Sitz ist mir zunächst die überraschend hohe Sitzposition und die damit verbundene Nähe zum Dachholm aufgefallen und stört mich auch jetzt noch. Leider lässt sich der Sitz im Gesamten nicht weit genug nach unten positionieren, allerdings sorgte die Neigungsverstellung der Sitzfläche für etwas Abhilfe, trotzdem haben größere Fahrer wie ich mit dem Holm der Frontscheibe praktisch ein Brett vor dem Kopf.
Die Mittelkonsole weist zahlreiche Schalter auf, aber ist dennoch bedienfreundlich. Die vorbildlich verarbeiteten Materialen geben keinen Anlass zur Kritik.
Und wenn dem Mittelklassecabrio auch die flotte Kurvenhatz gut zu Gesicht steht, so ist der Gesamtcharakter aber dennoch eher komfortabel. Was jedoch keineswegs einem schwammigen Fahrgefühl entspricht, vielmehr einer ausgewogenen Feder-Dämpfer-Abstimmung, mit der ich mich auch vor Schlaglöchern nicht fürchten müssen.
Nur der Benziner kann nicht ganz mit meinen Erwartungen mithalten. Denn trotz der 170 PS geht der Motor bei weitem nicht so spritzig zur Sache, wie gedacht. Dem 1.6 SIDI liegt das gemütliche Cruisen viel mehr als der stramme Ritt. Gleiches gilt für das ausreichend präzise geführte Sechsgang-Schaltgetriebe, mit dem der Motor ein sehr niedertouriges Fahren erlaubt, aber für den sportlich ambitionierten Fahrer zu lange Schaltwege aufweist. Zudem verlangt der Opel nach teurem Super Plus.