Erfahrungsbericht Opel Astra 1.3 CDTI (95 PS) von lexi.lind, Dezember 2018
Mit dem Astra 1.3 CDTI ecoFLEX kann man sich durchaus zum Sparmeister entwickeln, komme ich doch im Mix mit rund 3,9 Litern Sprit aus, und wenn ich die Gänge hoch ausdrehe, schaffe ich auch ordentliche Beschleunigungswerte, vor allem, wenn die Anfahrschwäche überwunden ist, und das ohne einen zu hohen Mehrverbrauch zu riskieren.
Wer weniger Wert auf dynamische Fahrleistungen legt und stattdessen seinen Fokus auf Effizienz setzt, ist mit dem Astra 1.3 CDTI sehr gut bedient. Schwimme ich im Alltag durchaus gut mit, mehr darf man jedoch nicht erwarten. Und so gönnt sich der Astra dank deutlicher Anfahrschwäche einige Sekunden für den Spurt. Während das Aggregat bei normaler Fahrweise angenehm ruhig läuft, tritt es, wenn gefordert, dumpf-kernig, aber keinesfalls störend in Erscheinung.
Etwas auffälliger dagegen ist die benötigte Zeit, bis das Fahrzeug anspringt und das auch durchaus bei 15° Plus Außentemperatur. Sind die unteren Gänge noch ziemlich passend übersetzt, wurde der fünfte Gang ziemlich lang übersetzt, was der Spritzigkeit nicht gerade dienlich ist.
Des weiteren soll eine Schaltpunktanzeige zu einer effizienteren Fahrweise ermutigen, allerdings tritt diese so gut wie nie in Erscheinung und zeigt erst spät und ohnehin nur die Schaltvorschläge nach oben an. Das Fünfgang-Getriebe ist angenehm straff und auf kurzen Wegen zu bedienen, allerdings mit einem Ruckler über die Leerlaufstellung. Den sechsten Gang habe ich erfreulicherweise nicht vermisst, oder nur dann, wenn es wirklich flott vorangehen soll, dann müssen die Gänge recht hoch ausgedreht werden. Ansonsten läuft der Motor auch bei 130 km/h im fünften Gang noch angenehm ruhig. Bei Tempo 50 empfiehlt es sich dagegen runterzuschalten, ohnehin mag das Fahrzeug niedertouriges Fahren weniger.
Spar-Modell-Charakter kommt auch im Inneren nicht auf, so sind die verwendeten Materialien solide verarbeitet und angreiffreundlich.
Einzig die überladene Mittelkonsole sorgt für etwas Unruhe und ist auch nach einer Eingewöhnung nicht 100% intuitiv zu bedienen. Zudem sorgt gerade der Drehregler in Verbindung mit einem aufgesetzten Curser zu Anfang für Verwirrung und verlangt eine gründliche Eingewöhnungsphase.
Auch in punkto Rundumsicht muss sich der Astra Schwächen eingestehen, denn trotz des kleinen Dreieck-Fensters ist die A-Säule sehr breit geraten und so übersieht man gerne einmal eine Person oder sogar ein ganzes Fahrzeug. Weniger gut "sieht" ist es auch bei den hinteren Dachsäulen aus.
Doch nun genug gemeckert, widme ich mich dem tollen, vorbildlich ausgeformten Gestühl, das mich auch als Großgewachsener wunderbar aufnimmt und perfekten Sitzkomfort bietet. Nun noch das in Weite und Höhe verstellbare Lenkrad justiert und ich sitze selbst als Rückengeschädigter und auf Langstrecken perfekt.
Das Platzangebot ist dabei ganz auf Klassenniveau und bietet mir auch im Fond noch gute Raumverhältnisse, nur sind hier die Sitze recht straff gepolstert und die C-Säule befindet sich sehr nah am Kopf.