Astra Caravan 1.6i 16V (Motor: X16XEL), Automatik, EZ 04/1998
Der Astra wurde uns zunächst von unserer Werkstatt für einen Tag überlassen. So wussten wir, dass der Wagen in Ordnung war, und konnten ihn ausgiebig testen: ein sehr bequemes, gut verarbeitetes Fahrzeug, das technisch topfit war, obwohl es zu diesem Zeitpunkt bereits 17 Jahre alt und über 186.000 km gelaufen war. In Verbindung mit neuem TÜV und einem guten Preis war das Angebot so attraktiv, dass wir in den Handel einschlugen. In dem Jahr und den über 16.000 km, die wir den Astra gefahren sind, wurden die Erwartungen nicht enttäuscht:
Der Wagen war stets zuverlässig.
Ausgefallen ist in der Zeit der Motor des Innenraumlüftung; der Entlüftungsschlauch des Tanks musste ersetzt werden (porös) - eine bekannte Schwachstelle des Astra (Originalersatzteil beim FOH 48,56 + 30.- EURO Einbau). Der Zahnriemen war fällig, der Keilriemen wurde gleich mit ersetzt (300.- EURO).
Vorteile des Astra: vollverzinkte Karosserie - daher so gut wie kein Rost, sehr niedrige Ladekante, großer Laderaum, bequeme Vordersitze, sehr gute Bremsen, sehr sichere Straßenlage - gerade auch im Winter auf verschneiten und eisigen Straßen, gute Verarbeitung (auch auf Feldwegen kein Klappern).
Der Motor wird m.E. häufig zu negativ beurteilt. Er ist
- sparsam (mit Automatik: knapp unter 7l/100 km im Jahresdurchschnitt, annähernde Drittelung Stadt/BAB/Landstraße),
- sehr robust (Fahrzeuge mit über 300.000 km sind keine Seltenheit, z. B. mobile.de/autoscout24.de)
- kaum Ölverbrauch (im Gegensatz zu den Erfahrungen anderer; unbedingt beachten: Im Astra F wurde der gleiche Motor jedoch mit anderen Dichtungsringen verbaut - Folge: höherer Ölverbrauch)
- im Vergleich zum 1.6 8V (84 PS) kostengünstiger: Der Achtventiler hat zwar ein längeres Intervall für den Zahnriemenwechsel und ist ein "Freiläufer" (120.000 km oder 8 Jahre gegenüber 60.000 km oder 4 Jahre beim 16V). Allerdings "erwirtschaftet" der 16V durch einen Minderverbrauch von ca. 0,5l/100km allemal die Kosten für den Zahnriemenwechsel und erfreut dabei noch durch höhere Leistung.
Nachteile: hinter den Vordersitzen ist der Fußraum relativ knapp bemessen (hat uns nicht gestört), quietschende Hinterradbremsen (bekannte Macke; hat uns nicht gestört), Scheinwerferglas neigt zur Trübung, Verankerung/Halterung der Vordersitze mit leichtem (!) Spiel.
Einziger Grund für den Verkauf nach einem knappen Jahr: Wir sind keine Automatikfahrer. Der Komfort der sehr gut abgestuften, sinnvoll durch "Sportprogramm" (Ausdrehen der Gänge über 3000 U/min hinaus) und "Winterprogramm" (Anfahren in einem höheren Gang) ergänzten Automatik (Wandlerautomatik, 4 Gänge) konnte uns nicht über den Leistungsverlust und den Mehrverbrauch gegenüber einem Schalter hinwegtrösten: Ohne Automatik sind Durchschnittsverbräuche von 6l/100 km durchaus möglich, wie spritmonitor.de zeigt.